Murnauer Moos

Holzsteg
Holzsteg

Die Tour

Eiszeitliches Erbe

Murnau, das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des »Blauen Landes«, hat seinen Namen nicht zufällig, liegt es doch zwischen »muorigen Auen« und dem seichten Staffelsee. Und neben dem See ist das Murnauer Moos die eigentliche Sensation, mit einer Fläche von über 30 km² eines der größten intakten Moorgebiete Mitteleuropas. Das Murnauer Moos verdankt seine Entstehung dem Wirken des Loisachgletschers, der während der Risseiszeit weit ins Alpenvorland hinausreichte und sich im Spätglazial (vor 16.000 Jahren) allmählich in die Alpen zurückzog, Rand- und Endmoränen zurücklassend. Zurück blieb auch eine tiefe, vom Eis ausgehobelte Mulde. Hier bildete sich zunächst ein großer See, der durch den Gesteinseintrag aus den umliegenden Bergen allmählich verlandete.

Das Murnauer Moos ist ein faszinierendes Biotop mit einer artenreichen Pflanzen- und Tierwelt. Hier kann man zahlreiche selten gewordene Pflanzen wie den Sonnentau, die Sibirische Schwertlilie, Moor-Binse und Moor-Steinbrech, Glanzorchis, Herbst-Wendelorchis und das Wanzen-Knabenkraut entdecken. Von den insgesamt 964 Pflanzenarten stehen nicht weniger als 164 auf der Roten Liste! In dem Biotop sind über 50 Arten von Libellen nachgewiesen. Das Murnauer Moos gilt zudem als eines der bedeutendsten Wiesenbrütergebiete Süddeutschlands, beste Beobachtungszeit ist Mitte Mai bis Mitte Juni. Den Wachtelkönig, obwohl im Moos mit etwa 50 rufenden Männchen vertreten, wird man kaum zu Gesicht bekommen. Am Morgen ist aber sein unverwechselbares Krächzen zu hören – ein Grund mehr, die Moos-Wanderung ganz früh am Tag zu unternehmen. Die Moor-Rundwanderung startet beim Wanderparkplatz, 624 m, führt auf Asphalt zur nahen Ramsachkirche, die als ältestes Gotteshaus der Region gilt, sich heute mit seinem Zwiebelturm aber als echter bayerischer Barockbau präsentiert. An der Brücke über die Ramsach weist ein Schild auf den 12,5 km langen Moos-Rundweg hin. Die Sandstraße verläuft parallel zum Bach, folgt dem träge fließenden Gewässer rund zwei Kilometer weit nach Süden. Vor sich hat man das oberbayerische Alpenpanorama mit der Alpspitze als Blickfang. Mitten im Moos liegen die bewaldeten Hügel der Köchel. Sie bleiben links abseits; die Route biegt nach Westen um und peilt das südliche Ende der Langen Filze an. Der Weg führt leicht ansteigend in das schöne Hochmoor mit Birken, Wacholder- und Erikasträuchern. Auf einem hölzernen Steg durchquert man das sumpfige Gelände; auf gut halber Strecke steht links ein offener Unterstand; Schautafeln informieren über das Leben im Moos. Nördlich der Langen Filze gelangt man in das Siedlungsgebiet von Westried. Hier knickt der Weg nach Osten ab, und auf Asphaltunterlage geht’s durch den Murnauer Vorort. Hinter den Einfamilienhäusern von Moosrain steigt die Route an zu Bahnlinie. Man folgt ihr etwa 1 km, verlässt sie dann nach rechts mit leichtem Höhenverlust zu einem breiten Hangweg. Er leitet mit freier Sicht über das Moos und auf die Berge zurück zum Ausgangspunkt der Runde.

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
113 hm
Abstieg
113 hm
Tiefster Punkt 622 m
Höchster Punkt 686 m
Dauer
3:00 h
Strecke
12,2 km

Details

Kondition
Technik

Wegbeschreibung

Start

Wanderparkplatz 5 Min. vor dem Gasthaus Ähndl (624 m). Murnau erreicht man von München per Bahn oder über die Garmischer Autobahn. Vom Ortszentrum Richtung Garmisch (B 2), dann rechts zum Parkplatz.

Weitere Informationen

Sicherheitshinweise

Ausgedehnter Spaziergang ohne nennenswerte Steigungen, im Bereich der Langen Filze Holzsteg.