Mühleplatz, Innerbraz

Mühleplatz Innerbraz
Braz 1923
Braz Mühleplatz ca. 1950
Mühleplatz Braz
Mühleplatz Braz

Beschreibung

Der Mühleplatz bezeichnet einen alten Siedlungskern im östlichen Bereich der Gemeinde Innerbraz, dessen einstige Funktion im Namen zum Ausdruck kommt.

 Ein „Mühlingraben“ wird schon im alten Jahrzeitbuch der Pfarre Braz im 15. Jahrhundert erwähnt. Der Mühlebach, dessen Wasser zum Antrieb der Mühlräder genutzt wurde, scheint urkundlich 1555 auf. Zweifellos zählte die Müllerei zu den ältesten Gewerben im Klostertal. In den Mühlen wurde das von den Bauern gelieferte Rauchkorn („ruch Kára“) verarbeitet. Bisweilen fand auch Korn aus Schwaben den Weg in die Region, etwa durch die sogenannten „Ährenleserinnen“. 

Bis heute hat sich im Bereich des Mühleplatzes alte Bausubstanz erhalten. Das Haus Mühleplatzweg Nr. 7 stammt in seinem heutigen Erscheinungsbild mit dem gemauerten Vorhaus aus der Zeit um 1670. Allerdings wurde darin Holz eines um 1473 gebauten und damit noch in das ausgehende Mittelalter zurückreichenden Vorgängerbaus wiederverwendet. Im Gegensatz dazu ist das einstige „kleine Dorfzentrum“ vom Mühleplatz, das in der Nachbarschaft gelegene sogenannten „Haid-Haus“, nicht mehr erhalten. Die Entstehungsgeschichte dieses Hauses mit einem bemerkenswerten gewölbten Keller konnte bis in das 14. Jahrhundert dokumentiert werden. Im Laufe der Zeit diente es als Wohnhaus, Gasthof („Linde“) und Geschäft. Die bis zum Schluss sichtbare Aufschrift „Albergo“ erinnerte an die während der Bahnbauzeit hier untergebrachten Arbeiter aus dem Trentino. Das denkmalgeschützte Objekt wurde 2015 widerrechtlich abgebrochen, lediglich der Keller ist erhalten geblieben. 

Auch verkehrsstrategisch spielte der Mühleplatz seit langer Zeit eine wichtige Rolle. Die nach dem Ort benannte Brücke über die Alfenz wurde mehrfach erneuert, unter anderem 1930, als das komplette Tragewerk ausgetauscht wurde.

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