Moorerlebnispfad Benediktbeuern

Abenteuerlicher Weg durchs Moor

Zweieinhalb Kilometer sind es vom Kloster Benediktbeuern bis zum Moorerlebnispfad des ZUK (Zentrum für Umwelt und Kultur) in der Nähe der Loisach. Dort erwartet uns ein spannendes Abenteuer: Durch das vielseitige Ökosystem Moor führen keine befestigten Wege oder schmale Trampelpfade, vielmehr balancieren wir auf einzelnen Baumstämmen (Geländer vorhanden) und Bohlenwegen durch das Nieder- und Übergangsmoor. Über das Herzstück des Hochmoors, einen kleinen Moorsee – auch Moorauge genannt –, können wir sogar auf einem richtigen Floß dahingleiten. Außerdem gilt es, eine Tarzanbahn und ein abenteuerliches Schwebebrett zu meistern (Umgehungsmöglichkeit vorhanden). Der ganze Pfad ist dabei so liebevoll und perfekt in die Natur integriert, dass man mehr als einmal überwältigt wird von der Schönheit dieses bezaubernden Fleckchens. Der Weg zum Moorpfad verläuft entlang des neu errichteten Gehölzpfades mit vielen (Klapp-)Tafeln zum Thema Bäume, Sträucher und Ökosystem. Unterwegs sorgt der ebenfalls neu errichtete Klangpfad für Kurzweil. Auf dem Rückweg können wir noch einen Abstecher zu einem Barfußpfad (renovierungsbedürftig – Stand April 2015) und den Erlebnisbiotopen machen, bevor wir im Wirtsgarten des Klosterbräustüberls mit kleinem Spielplatz unseren Ausflug schön ausklingen lassen können.

Vom kleinen Parkplatz gehen wir zu der großen Übersichtstafel und spazieren den Schildern »Barfußpfad, Erlebnisbiotope«, »Gehölzpfad« und »Moosrundwege 1,2,3« folgend die schattige, breite Allee (Moosmühlweg) entlang. Wir kommen an einer Koppel mit Stall und zwei Pferden vorbei. Wir passieren den Beginn des Gehölzpfades, der uns nun fast bis zum Moorpfad mit seinen Tafeln am Wegrand begleitet. Rechts des Weges (Schild) könnte man jetzt bereits einen Abstecher zum Barfußpfad oder auf der gegenüberliegenden Wegseite zu den Erlebnisbiotopen machen. Beides ist aber leider recht unspektakulär, was bei dem einst tollen Barfußpfad daran liegt, dass dieser ganz schön in die Jahre gekommen ist und dringend einer Auffrischung bedarf. Wir marschieren geradeaus weiter, orientieren uns kurz an einer großen Wandertafel (hier weitere Parkmöglichkeit) und gehen an der gleich darauf folgenden Wegverzweigung ebenfalls geradeaus weiter (Beschilderung »Moosweg 1,3«). Wir bleiben auf dem Hauptweg, kommen an einer Rastbank vorbei und freuen uns über den schönen Gebirgsblick zu unserer Linken. Bald biegen wir rechts in den beschilderten Klangpfad ab, auf dem wir diverse Töne erzeugen können, bevor uns dieser wieder auf den Hauptweg führt, in den wir nach rechts einbiegen. Der Weg dreht nun bald nach links und wir erreichen die Vogelstation Moosmühle, hinter der wir uns rechts halten. An der nächsten Wegkreuzung wenden wir uns nach links (Beschilderung »Moosrundweg 1«) und marschieren nun schnurgerade Richtung Loisach. Wir passieren eine Vogelbeobachtungsstation und nun sind es noch etwa 500 m bis zum Eingang des Moorpfades. Wenn wir auf der rechten Wegseite eine kleine Holzbohlenbrücke entdecken, überqueren wir diese und wissen nun, dass wir richtig sind. Das bestätigt uns auch sogleich ein etwas verstecktes, vom Weg aus schlecht zu sehendes Schild. Wer möchte, packt nun seine Schuhe in den Rucksack und kann sogleich herrlich weichen Moorboden unter seinen Fußsohlen fühlen, bevor uns der Erlebnispfad erst über einzelne Baumstämme und später über einen Knüppelweg mitten ins Moor führt. Barfußläufer müssen hier auf Nägel in den Bohlen und an einigen Stellen auf Brennnesseln achten, die sich je nach Jahreszeit mal mehr, mal weniger stark durch die Zwischenräume der Holzbohlen kämpfen wollen. Vor allem kleinere Kinder sollte man anhalten, langsam zu gehen, und stellenweise an die Hand nehmen, da sich unmittelbar neben dem »Weg« teilweise tiefe Moorlöcher befinden und die Geländer stellenweise wackelig sind. Bald gelangen wir an einen lang gezogenen Tümpel, über den wir uns mit eigener Muskelkraft auf einem Floß ans andere Ufer ziehen können. Die einzigartige Stimmung, die Komposition aus Stille, Licht und Farben zieht uns mitten auf diesem Moorsee besonders in ihren Bann. Sollte sich das Floß auf der anderen Seite befinden, wandern wir erst weiter den Erlebnispfad entlang und schippern dann von der anderen Seite los. Am Ende einer Fahrt dürfen wir nicht vergessen, das Floß wieder gut zu vertäuen (einzuhängen), damit es nicht vom Wind abgetrieben werden kann! Über Wurzeln wandern wir weiter über Birkenstämme und Bohlenwege zu einem Schwebebrett, das den instabilen Zustand des Moorbodens simuliert. Ein wackeliger Spaß für Groß und Klein, den die Kinder mühelos meistern, während die Erwachsenen vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzen. Vorbei an Ruhebänken und der Gelegenheit, seinen Mut beim Balancieren über einen im Moor liegenden ungesicherten Baumstamm zu beweisen, gelangen wir über Bohlenwege zu einer Seilbahn (Achtung, stoppt ruckartig!). Schließlich erreichen wir die andere Seite des Moorsees und können nun mit dem Floß zurückfahren. Ein weiterer Bohlenweg, gesäumt von mannshohen Weiden, führt uns aber auch wieder aus dem Moor auf den gekiesten Wirtschaftsweg, etwa 200 m von der Stelle entfernt, an der wir ihn betreten haben. Auf dem Hinweg wandern wir nun zum Kloster Benediktbeuern zurück, in dem es neben dem Klosterbräustüberl und dem Kloster-Café auch einen Kräutererlebnisladen (mit Brotzeiten) gibt. Es warten aber auch das Fraunhofer Museum (Eintritt kostenlos, täglich 10–16 Uhr), ein kleiner Kräutergarten, ein Kräuterlabyrinth sowie die Klostergärtnerei (geöffnet Montag bis Freitag 9–18.15 Uhr, samstags 9–12.30 Uhr) und ein Rosengarten auf Besucher.