Mitterhorn, 2506 m

Heimkehrerkreuz
Ulrichshorn
Schafleck
Mitterhorn
Mitterhorn
Klettersteig
Wegtafel
Übergang
Übergang
Die Loferer Steinberge
anspruchsvolle Übergang
Klettersteig

Die Tour

Gewalttour am Nurracher Höhenweg

Diese enorm anstrengende Bergtour hat keinen Stützpunkt und nicht eine Wasserstelle zu bieten. Ab dem Heimkehrerkreuz auf dem Seehorn ist bis hinab ins Lastal durchgehend große Aufmerksamkeit erforderlich. Stolpern darf man nicht. Belohnt wird man für diese Mühe mit einem tagesfüllenden Bergerlebnis besonderer Art, denn die lange Bergtour ist überwiegend von eindrucksvollen Felsszenarien geprägt. Die Namensgebung der Bergziele, die auf der Tour überschritten werden, variiert auf den verschiedenen Karten. Hier sind die Bezeichnungen gewählt, die auf den Wegtafeln und Gipfeln stehen.

Vom großen Parkplatz in St. Ulrich gehen wir eben nach Nordosten, queren zwei Zuflüsse des Pillersees und anschließend einen Fahrweg. Von dort steigt ein Wanderweg zum Wald hinauf, und nach einer knappen Viertelstunde Anstiegszeit wird im Wald ein Fahrweg gequert. Anschließend schlängelt sich die Route zunächst gegen Osten, dann nach Norden und weiter oben gegen Nordosten relativ steil hinauf. Auf der Höhe von rund 1430 m lichtet sich der Wald, und der Weg flacht deutlich ab. Ab hier zeigt sich schön der forsche Bergaufschwung bis zum Seehorn, auf dem das Heimkehrerkreuz steht. Gleich hinter der Lichtung wird der Weg wieder steiler. Etwa auf der 1500-Meter-Linie haben wir in der Nähe der Bräuplatten erstmals Felskontakt. Nach kurzen, felsigen Passagen führt der Weg durch lange Latschengassen hinauf und über eine Gratrippe, auf der es einen winzigen Hubschrauberlandeplatz gibt. Ab etwa 1800 m Höhe geht es an den felsigen Gipfelklotz des Seehorns heran. Der Anstieg führt zackig über steile Felsenhänge hinauf. Stellenweise finden sich solide Drahtseile zum Festhalten, und wer sie benützt, dürfte keine allzu großen Schwierigkeiten haben, das erste Gipfelziel zu erreichen. Vom Heimkehrerkreuz auf dem Seehorn, 2030 m, fällt der Nurracher Höhenweg ein wenig nach Osten ab und hält auf das markante Ulrichshorn zu. Die Route überwindet die Grathöhe von der linken auf die rechte Seite und führt gering ansteigend durch triste Kalkhänge weiter. Nun geht es scharf links herum und wieder über steile Felsaufschwünge, was kräftiges Zupacken verlangt. In ein paar Serpentinen arbeiten wir uns mühsam hinauf, bis das Ulrichshorn, 2155 m, erreicht ist. Dann wird’s ernst. Denn der Abstieg vom Ulrichshorn zur Adolarischarte ist wohl der anspruchsvollste Abstieg der gesamten Tour. Mit großer Vorsicht gehen wir den schmalen Grat entlang hinunter und kommen auf einen luftigen Klettersteig, der ziemlich forsch abfällt und in die Adolarischarte, 2115 m, mündet. Nun geht es in der gleichen Richtung – zwischendurch immer wieder ausgesetzt – weiter und zum unbedeutenden Schafleck (oder Schafegg), 2176 m. Auch von diesem Gipfel geht es steil und ausgesetzt zu einer beschilderten Routenverzweigung. Wir folgen der Beschilderung Richtung Rothorn bergauf. Dabei geht es – immer ein wenig ausgesetzt – lange den Hang entlang und in eine ziemlich karge Dolinenlandschaft. Zwischen terrassenartig aufgeschichteten, tristen Felsenbändern folgen wir gewissenhaft den roten Markierungspunkten zwischen tiefen Dolinen dahin. Kurz unter dem Rothorn verzweigt sich die Route wieder. Dort halten wir uns rechts und steigen beherzt zum nächsten Gipfel, dem Rothorn, 2403 m, auf. Der Weiterweg vom 4. Gipfel der Tour führt im Wesentlichen nach Osten. Dabei geht es immer wieder über einigermaßen anspruchsvolle und ausgesetzte Felsenhindernisse (Östliches Rothorn, 2402 m) in mehrmaligem Auf und Ab mit insgesamt rund 100 m Höhenverlust in den Ulricher Nieder, 2215 m, weiter, bis sich die Route abermals verzweigt. Der Gipfelanstieg führt nach links über Schrofen und Kalkschutt gegen Osten weiter, hinter einer Felsenkanzel nach links, auf luftigen Felsenbändern am Gipfel südlich und östlich vorbei und das letzte Stück von Nordosten her zum Kreuz des Mitterhorns hinauf. Der Abstieg verläuft anfangs entlang der Aufstiegsroute. Wer auf den direkten Abstieg über den netten Klettersteig verzichtet, zweigt an beschilderter Stelle links ab und steigt lange über Schrofenhänge und loses Geröll unbequem und ständig etwas ausgesetzt im Wesentlichen nach Süden ab, dreht hinter einem grünen Gratabsatz links ab und kommt in das Lastal hinunter. Der Abstieg verläuft lange durch dieses eindrucksvolle Tal hinaus, in dem es zwischen zwei tiefen, von markanten Felsenwänden eingesäumten Schluchten eine lange Hangrippe gibt, auf der der Abstiegsweg abfällt. Erst ab etwa 1500 m Höhe, wenn man ins Latschenbuschwerk kommt, wird dieser Abstieg etwas gemütlicher. Er führt an einer Jagdhütte auf 1376 m vorbei und über das Spannegg hinunter, bis beim Wasserbehälter ein Fahrweg erreicht wird, der das letzte Stück nach Weißleiten abfällt. Wer nach St. Ulrich zurück will, kann auf Fahrwegen gegen Westen, später Norden relativ gemütlich in 2,7 km den Ausgangspunkt wieder erreichen.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1812 hm
Abstieg
1812 hm
Tiefster Punkt 837 m
Höchster Punkt 2504 m
Dauer
10:00 h
Strecke
14,4 km

Details

Kondition
Technik

Wegbeschreibung

Start

St. Ulrich am Pillersee, 847 m. Busverbindung von Waidring/St. Johann.

Weitere Informationen

Sicherheitshinweise

Beste Kondition und enorme Ausdauer, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie etwas Klettergeschick sind unerlässlich. Auf der gesamten Strecke muss man genau den roten Markierungspunkten folgen, was große Aufmerksamkeit verlangt. Auf keinen Fall darf man diese anspruchsvolle Tour angehen, wenn Schnee liegt.