Mitterberg (2183 m) und Großer Kraxenberg (2195 m) über das nördliche Wassertal (SG II)

Gasthof Baumschlagerreith: Ausgangs- und Endpunkt der Tour
Am „Plattensteig“
Im Wald oberhalb des Plattensteiges
Im unteren Wassertal
Die Reste der ehemaligen Nickeralm
Das südliche Wassertal
Das nördliche Wassertal
Am Steig oberhalb der Nickeralm
Typische Karstformen oberhalb der Nickeralm
Blick ins nördliche Wassertal
Vor den Steilwänden des Mitterbergs
Felsiger Ausstieg aus dem nördlichen Wassertal (SG II)
Ausstieg aus dem nördliche Wassertal
Ausstieg aus dem nördliche Wassertal
Ausstieg aus dem nördliche Wassertal
Nach dem Ausstieg aus dem nördlichen Wassertal
Am Gipfelaufstieg zum Mitterberg
Am Gipfelaufstieg zum Mitterberg
Am Gipfelaufstieg zum Mitterberg
Am Gipfel des Mitterbergs
Am Gipfel des Mitterbergs – Blick auf den Großen Kraxenberg
Das „Tote Gebirge“ – Blick vom Mitterberg
Am Weg vom Mitterberg zum Kraxenberg
Dachsteinblick am Weg zum Kraxenberg
Karstspalten unter dem Kleinen Kraxenberg
Karstspaltenspringen
Unter dem Kleinen Kraxenberg
Unter dem Kleinen Kraxenberg
Gipfelpyramide am Kleinen Kraxenberg
Gipfelpyramide am Großen Kraxenberg
Abstieg vom Großen Kraxenberg
Die Mitterberg-Südwand unter dem „Aussichtsbalkon“ (links) und der Hochplanberg (rechts)
Blick ins Stodertal und auf das Warscheneck vom Großen Kraxenberg
Die steile Abstiegsrinne in Richtung Poppenalm
Am Ende des Abstieges kurz vor der Poppenalm

Die Tour

Eine anspruchsvolle Tour durch spektakuläre Karstlandschaft am Plateau des Toten Gebirges, die nur selten besucht wird. Vorher ist ein Kletterstelle (SG II) im Wassertal zu passieren.

Wer sich in die weiten Karstflächen des Toten Gebirges wagt, der sollte umsichtig sein, denn im Gelände warten Schächte und Doline und der Fels ist oft scharfkantig. Aber der Karst ist auch vielfältig geformt und modelliert, steinernes Zeugnis eines ewigen Fließens, das sich tief in das Innere des Gebirges eingräbt, um weit unten im Tal in mächtigen Karstquellen wieder zu Tage zu treten.

Es ist kein Zufall, dass der Aufstieg durch das „Wassertal“ führt, nachdem man gleich zu Beginn den Steyr-Ursprung passiert hat, um am Ende zu ihm zurückzukehren - fast so wie das Wasser selbst, das oben am Plateau in unzähligen Rinnen und Spalten im Berg verschwindet..

Die Kletterstelle im Wassertal zeichnet sich durch sehr kompakten und soliden Fels mit guten Griffen und Tritten aus.

Die Tiefblicke vom Mitterberg sind absolut spektakulär.

Der weglose Abstieg vom Kraxenberg erfordert Orientierungsvermögen und ein wenig Erfahrung.

Autorentipp

Auf einem kleinen Felsbalkon etwas südlich unterhalb des Mitterberg-Gipfels ist der Rundblick in jeder Hinsicht „atemberaubend“!

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1670 hm
Abstieg
1669 hm
Tiefster Punkt 716 m
Höchster Punkt 2189 m
Dauer
11:00 h
Strecke
13,8 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz beim Gasthof Baumschlagerreith

Ziel

Parkplatz beim Gasthof Baumschlagerreith

Weg

Es gab eine Zeit, da waren die Hänge und Kare des Toten Gebirges nicht ganz so kahl wie jetzt, und Reste alter Fundamente zeugen immer noch davon. So wie auch bei der „Vogerlalm“ im benachbarten Schobertal erinnert auch im Wassertal heute fast nur mehr der Ortsname an diese Vergangenheit: Man steigt über die „Nickeralm“ hoch und stößt dabei sogar auf eine kleine Quelle hoch oben im felsigen Kar.

Der Ausstieg aus dem nördlichen Wassertal besticht durch seinen kompakten Fels, der die kurze Kletterpassage zu einem echten Genuss werden lässt, bei dem sich die karstigen Rillen, Rinnen und Kanten in willkommene Griffe und Tritte verwandeln.

Dagegen sind dann die flachen Platten und Felsbänke, die vom Mitterberg zum Kleinen und Großen Kraxenberg hinüber führen, fast schon erholsam, obwohl gerade hier besonders viele Spalten und Schächte im Fels umgangen oder übersprungen werden müssen.

Der Gipfel des Großen Kraxenbergs schließlich beeindruckt durch einen großartigen Blick auf das Stodertal, das hier um vieles tiefer liegt - und eben dieser Höhenunterschied macht auch den Abstieg etwas beschwerlich, denn er führt über steile Schutthänge und schrofige Rinnen weglos und zuletzt fast in der Falllinie zurück hinunter ins Tal.

Wenn man schließlich die Poppenalm und damit das Stodertal wieder erreicht hat, kann man gemütlich zum Ausgangspunkt zurück wandern. Zuvor wird man sich aber im eiskalten und klaren Wasser des Steyr-Ursprungs noch ein wenig erfrischen... 

Die Route im Detail:

Vom Gasthof Baumschlagerreith aus wandert man am markierten Wanderweg in Richtung Salzsteigjoch bis zum Jagdhaus Poppenalm. Hier gilt es, den Einstieg zum alten „Plattensteig“ zu finden, der vom nordöstlichen oberen Ende der Poppenalm-Lichtung zurück talauswärts führt, zunächst im Wald fast horizontal um einen kleinen Rücken herum, anschließend schräg nach links oben ansteigend durch Geröll bis zu einer markanten Felsplatte, in der noch eine alte Drahtseil-Sicherung vorhanden ist. Man quert die Platte und folgt dem nun deutlich ausgeprägten Steig, der zunächst weiter bergauf und schließlich über eine Stufe leicht bergab ins Geröll des unteren Wassertales führt. Hier ist es wichtig, den Steigspuren durch dichten Erlenbewuchs hindurch weiter zu folgen, bis sie im lichten Hochwald felsiges Gelände erreichen. Der alte Jagdsteig würde nun steil bergab und um eine Felsrippe herum zu einer kurzen Kletterstelle führen. Bis dorthin darf man ihm jedoch nicht folgen. Man steigt vielmehr im lichten steilen Hochwald vor den Felsen weglos hoch und bleibt für ca. 200 HM ungefähr in der Falllinie. Sobald das Gelände felsig wird und links ein großes Geröllfeld sichtbar geworden ist, wendet man sich ein wenig nach rechts und sucht über Schrofen die einfachste Aufstiegslinie, vorbei an einer sumpfigen Stelle unterhalb einer kleine Quelle. Dies war die Wasserversorgung für die ehemalige Nickeralm, deren spärliche Überreste etwas oberhalb auf einer fast ebenen Lichtung im Lärchenwald undeutlich noch zu erkennen sind. Von hier aus hat man einen sehr schönen Ausblick auf das Stodertal.

Es ist wichtig, die alte Nickeralm zu finden, denn von hier führt ein deutlich mit Steinmännern markierter Pfad bergwärts bis in das große Schuttkar unter dem Hochplanberg, das ins nördliche  Wassertal leitet. Dort überquert man ein kurzes Stück Geröllhalde, um den Wandfuß zu erreichen, und steigt diesem entlang in nördlicher Richtung hoch, um weiter oben nach links zu queren und bis zum höchstgelegenen Punkt direkt unter den Felswänden zu gelangen.

Man befindet sich nun etwas links (westlich) einer Wasserrinne, die sich von oben als Einschnitt durch den Felsabbruch herunterzieht, und unterhalb einer kleinen Wand mit ausgeprägten Tritten und Griffen, die nach rechts oben führen. An ihnen steigt man hoch (SG II) und erreicht nach wenigen Metern einen kleinen Vorsprung im Fels, von dem aus man rechts unterhalb die Wasserrinne direkt vor sich sieht. Man hält sich jedoch links und steigt oberhalb der Rinne im Fels weiter hoch (SG II), bis man ca. 10 m oberhalb ein kleines Felskar erreicht hat und sich nun direkt in der Wasserrinne befindet. Für den weiteren Aufstieg quert man aus der Rinne nach rechts hinaus (SG II) und klettert auf einem kleinen Felsrücken hoch, der nach oben hin bald einfacher wird und schließlich in ebenes Gelände mit eingelagerten Felsbänken übergeht. Hier ist der Ausstieg aus dem nördlichen Wassertal beendet.

Für den weiteren Aufstieg auf den Gipfel des Mitterbergs steuert man nun in nordwestlicher Richtung eine Scharte an, die über Wiesen und Schrofen-Gelände ohne größere Schwierigkeiten zu erreichen ist. Schneefelder, die sich bis spät in den Sommer hinein halten können, werden umgangen oder eventuell auch für den Aufstieg genutzt. Sobald die Scharte erreicht ist, wendet man sich nach links (Süden) und gelangt über flaches Gelände auf den Gipfel des Mitterbergs.

Vom Mitterberg aus wendet man sich nach Westen und durchquert unter möglichst geringem Höhenverlust eine kleine Senke im Karst. Im Anstieg zur nachfolgenden Erhebung wird das Gelände immer rauer und zwingt mehrfach zu Umgehungen. Schließlich steuert nun die tiefe Einsattelung an, durch die man noch vom Kleinen Kraxenebrg getrennt ist, kann diese allerdings nur auf zahlreichen Umwegen und Schleifen erreichen, da diese Zone viele tiefe Felsschächte und Dolinen aufweist. Mehrfach sind dabei auch eindrucksvolle Spalten im Boden zu überspringen.

Der Aufstieg vom Sattel aus auf den Kleinen Kraxenberg führt dann wieder in einfacheres Gelände. Er ist auf unterschiedlichen Linien durch den Fels problemlos möglich. Der Weitermarsch vom Kleinen auf den Großen Kraxenbergs ist problemlos und das Gelände hier recht übersichtlich.

Für den Abstieg vom Großen Kraxenberg ist es wichtig, zunächst dem Bergrücken entlang seiner höchsten Erhebung in östlicher Richtung zu folgen, vorbei an einem kleinen Sattel, der zu einer Felskanzel führt. Dort, wo der Kamm in den felsigen Grat mit immer höher werdenden Wänden auf beiden Seiten überzugehen beginnt, steigt man nach links über Schrofen in ein Schuttfeld hinunter, das man unterhalb der Felsen nach rechts unten quert, um einen deutlich ausgeprägten Wiesensattel zu erreichen. Von diesem Sattel aus steigt man steil nach rechts ab, um etwas weiter unten wieder nach links zu auf einen schwach ausgeprägten Rücken zu queren (Steinmänner), dem man nach unten, teilweise durch kurze Latschengassen, folgt. Nun ist es wichtig, nicht zu weit abzusteigen, sondern das Geröllkar möglichst weit oben unterhalb der Felsbänke nach links zu verlassen und bei den ersten Bäumen einen weiteren Rücken zu erreichen, der einen deutlichen Durchstieg in die nächste Rinne im Osten aufweist. In dieser Rinne steigt man nun, zunächst in ziemlich unangenehm steilem Gelände, in der Falllinie tiefer, bis man unten nach links in einem flachen Sattel ausqueren kann. Man befindet sich nun am oberen Ende einer breiten Rinne, die teilweise mit Felsen durchsetzt ist, aber durchgehend nach unten begehbar bleibt. In dieser Schuttrinne steigt man nun ab, bis man weit unten zu einer felsigen Engstelle kommt, die aber auch im Abstieg leicht zu überkletten ist. Nach der Engstelle öffnet sich nach unten hin ein langes Schotterfeld, an dessen oberen Rand man in den Wald nach rechts (Westen) ausquert. Hier sollte man die Steinmarkierungen eines alten Jagdsteiges finden, der hinunter zur Poppenalm führt. Man kann aber auch weglos im Wald absteigen und an einer Felsbarriere weiter unten jene Rampe suchen, die den einfachsten Durchstieg bildet. Unter dieser Barriere geht es dann durch lichten Mischwald zunächst flach, dann etwas steiler bergab, bis man die Lichtung bei der Poppenalm erreicht hat.

Von der Poppenalm führt der markierte Wanderweg des Aufstieges zurück zum Ausgangspunkt, vorbei an der beschilderten Abzweigung zum nahegelegenen Steyr-Ursprung.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug zum Bahnhof Hinterstoder und weiter mit den Linien 431 und 432 zur Baumschlagerreith; alternativ dazu mit dem Taxi vom Bahnhof zum Ausgangspunkt der Tour.

Anfahrt

A9 - Ausfahrt Sankt Pankraz bzw. Roßleiten, durch den Ort Hinterstoder taleinwärts bis zum Gasthof Baumschlagerreith

Parken

Gebührenpflichtiger Parkplatz beim Gasthof Baumschlagerreith

Weitere Informationen

Weitere interessante Touren in der Region führen auf den  Hebenkas und auf den Kleinen Hochkasten.

Ausrüstung

In jeden Rucksackgehören: Regen-, Kälte- und Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit sowie eine Wanderkarte der Region.

Sicherheitshinweise

Diese Route ist zum größten Teil unmarkiert. Für den Ausstieg aus dem nördlichen Wassertal ist die sichere Beherrschung von Schwierigkeitsgrad II erforderlich. Der sehr steile Abstieg vom Kraxenberg verlangt außerdem absolut trockene Verhältnisse.

Bei schlechter Sicht oder Nebel kann die Orientierung am Plateau des Toten Gebirges äußerst schwierig werden. Diese Tour sollte daher nur bei wirklich guten Wetterbedingungen in Angriff genommen werden.

Auf dem Weg entdecken