Maria-Stromberger-Weg, 6900 Bregenz, Österreich
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Maria-Stromberger-Weg
Beschreibung
Maria Stromberger, von Häftlingen „Der Engel von Auschwitz“ genannt, war als Krankenschwester im KZ Auschwitz tätig.
Maria Stromberger wurde 1889 in Kärnten geboren, zog allerdings Anfang der 1930er Jahre nach Bregenz. Dort war sie lange im Sanatorium Mehrerau tätig. Nach Kriegsbeginn arbeitete Stromberger in einem Lazarett in Kärnten, wo sie von den angeblichen Verbrechen im Osten hörte. Sie ließ sich versetzen, arbeitete zuerst in Königshütte nahe Auschwitz und wurde dann auf ihren Wunsch hin im Herbst 1942 direkt ins Lager versetzt. Maria Stromberger gelang es schließlich, das Vertrauen einiger Häftlinge zu gewinnen und half ihnen, wo immer es ihr möglich war. Sie schmuggelte Essen, Waffen und Briefe, besorgte lebenswichtige Medikamente und gab Informationen an die Häftlinge weiter, die ihr den Beinamen „Engel von Auschwitz“ gaben. Mit der Zeit wurde die Lage für sie immer gefährlicher. Strombergers Vorgesetzter Dr. Wirth bescheinigte ihr schließlich eine nicht vorhandene Morphiumsucht und ermöglichte ihr somit das Verlassen des Lagers. Sie kehrte nach Bregenz zurück, wo sie 1946 aufgrund ihrer Anstellung in Auschwitz von den Alliierten verhaftet wurde. Erst durch die Hilfe ehemaliger Häftlinge, die ihre Unschuld bezeugten, wurde sie wieder entlassen. Aufgrund ihrer Erfahrungen in Auschwitz konnte und wollte Stromberger ihren eigentlichen Beruf nicht mehr ausüben und arbeitete daher in einer Bregenzer Textilfabrik. Sie meinte dazu: "meinen Reichtum an Liebe habe ich in Auschwitz verstreut". Im Mai 1957 starb sie, nachdem ein Zahnarzt ihr trotz heftigster Einwände zehn Zähne auf einmal gezogen hatte, an einem Herzinfarkt vor ihrer Wohnung in der Heldendankstraße 15 in Bregenz.
Biegen Sie am Ende des Weges in die Schloßbergstraße und folgen Sie dieser bis zur St.-Gallus-Kirche.
Quellen: Reihe „Gedenkweg-Widerstand und Verfolgung in Bregenz 1938-1945“, Hrsg: Gedenkgruppe Bregenz; Carl Lampert Forum
"Von Herren und Menschen: Verfolgung und Widerstand in Vorarlberg 1933-1945", Johann-August-Malingesellschaft (Hrsg.), 1985