6993 Mittelberg, Österreich
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Maisäß
© Archiv Kleinwalsertal
Beschreibung
Das Maisäß ist eine Sonderform der Alpbewirtschaftung und leitet sich vom Monat Mai ab.
Das Maisäß ist eine Sonderform der Alpbewirtschaftung und leitet sich vom Monat Mai ab, in dem in der Regel das Vieh aufgetrieben wurde und gleichzeitig die ganze Familie auf den „Maisitz“ aufzog. In diesem Gebäude war der Stall und das Wohngebäude gemeinsam integriert. Im Kleinwalsertal gehörten, im Gegensatz zum Bregenzerwald oder Montafon, nur bei den wenigsten Bauernhöfen ein Maisäß mit dazugehörigen Wohngebäude oder Wohnteil zum Besitz. In den meisten Fällen waren nur die Vorsäßweiden mit den dazugehörigen Futterställen vorhanden und die Milch wurde in den Wohnhäusern verarbeitet.
Zu diesem Maisäß sagte man früher auch Barbla oder Barbara Maisäß. Im Jahr 1808 bestand das Maisäß in insgesamt 19 ½ Frühlingsweiden, das heißt, dass hier im Frünling 19 ½ Kühe Futter fanden. Diese Weiden waren auf vier Besitzer aufgeteilt, wobei Romuald Riezler, Magdalena und Helena Keßler gemeinsam und Lucas Schraudolf jeweils 6 ½ Weiden im Besitz hatten. Das Gebäude selber war allerdings nicht im gemeinsamen Besitz und hätte auch keinen Platz für 19 Kühe gehabt. Heute dient das Maisäß nur mehr zu Ferienzwecken.