Lech bei Lechbruck

Quelle: Tourismusverband Pfaffenwinkel, Autor: Monika Heindl

Die Untiefen am Oberen Lechsee in Lechbruck.
Gesteinsformationen bei Lechbruck
Innenansicht Basilika St. Michael in Altenstadt

Beschreibung

Lechbruck – wo der Lech festen Boden unter seinen Füßen hat

Der Lechabschnitt von Lechbruck bis Schongau ermöglicht als sogenanntes „Geotop“einen spannenden Blick in die Erdgeschichte des Voralpenlandes:

Vom Lechufer, aber auch von der Lechbrücke aus sind quer zur Strömungsrichtung im Flussbett liegende Felsriegel gut zu sehen. Diese Felsen bestehen aus Sandsteinen und Konglomerat (Nagelfluh), den sogenannten Baustein- und Weißachschichten. Sie wurden im ehemaligen Molassebecken abgelagert und sind 26 bis 28,5 Mio. Jahre alt! Die Gesteine wurden durch die Vorgänge während der alpinen Gebirgsbildung aufgefaltet und bauen die markanten Höhenzüge von Vordergründl, Lechbruck und weiter nach Südwest (Richtung Oberschlicht) auf.

Schon die Römer erkannten die geologische Besonderheit und nutzten das feste Gestein, um hier eine der wenigen Brücken über den Lech zu bauen: Im weiten Umkreis konnten nur hier Brückenpfeiler fest genug im Flussboden verankert werden. Der Ortsname „Lechbruck“ verweist noch heute auf dieses im Boden verborgene Alleinstellungsmerkmal.

Im Mittelalter wurden die Bausteinschichten u.a. im Lechbrucker Ortsteil Falchen abgebaut und auf Flößen lechabwärts transportiert und verkauft. Die Steinbrüche aus dieser Zeit lassen sich heute oft nur noch erahnen, das Gelände ist heute Siedlungsgebiet. Vereinzelt findet man in mehreren Privatgärten stillgelegte Steinbrüche. Unter anderem sind die mächtigen Pfeiler in der spätromanischen Basilika St. Michael in Altenstadt bei Schongau aus den Bausteinschichten errichtet.

Die Bausteinschichten waren auch wegen ihrer schmalen Kohleflöze in früheren Zeiten begehrt. Gleich oberhalb des Hangs waren früher in einem Steinbruch bei Vordergründl auf der Ostseite des Lechs drei bis zu 25 cm mächtige Pechkohle-Flöze zu sehen. Nahe der Echelsbacher Brücke an der Ammer waren diese etwas mächtiger, so dass es sich lohnte, sie abzubauen.

Im Bereich der Lech-Brücke fällt auf, dass die Felsen nahe am Westufer weniger markant und weniger hoch sind als auf der GründelerSeite am Lech-Erlebnisweg. Man vermutet, dass die Felsriegel teilweise abgetragen wurden, um die Passierbarkeit dieser Engstelle für die Lechflößerei zu verbessern.

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Mit freundlicher und fachlicher Unterstützung von M. Hermann, Geologin, Weilheim

Diese Information wurde im Rahmen des Hot Spot Projektes Alpenflusslandschaften erstellt. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie mit Mitteln des Bayerischen Naturschutzfonds.

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