Kath. Kuratiekirche St. Bartholomäus Hittenkirchen

Quelle: Gemeinde Bernau a. Chiemsee, Autor: Elisa Eberle

Beschreibung

Die Kuratiekirche St. Bartholomäus befindet sich im Zentrum des Bernauer Ortsteils Hittenkirchen mit traumhaftem Blick über den Chiemsee.

Die Existenz der Kirche ist schon durch die Namensgebung des Ortes für eine sehr frühe Zeit belegt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1345, wonach die Kirchenpröbste das Gut Kumpfmühle für die Kirche Hittenkirchen kauften. Eine interessante Urkunde vom 17.11.1500 beinhaltet die Bestätigung des Chiemseebischofs über den von den Kardinälen der römischen Kirche gestifteten Ablass für die Filialkirche St. Bartholomäus in Hittenkirchen.

Zur Baugeschichte schreibt P. vom Bomhard, dass sich von dem steinernen Kirchenbau aus der Zeit um 1200 die Außenmauern des Langhauses erhalten haben. Ein um die Mitte des 15. Jahrhunderts nach Osten angebauter spätgotischer Chor ließ eine neue Kirche entstehen, die im Jahr 1454 durch Bischof Ulrich II. von Chiemsee eingeweiht wurde.

Im 16. Jahrhundert besaß die Kirche einen Hochaltar mit dem Titel St. Bartholomäus und auf der Evangelienseite einen Seitenaltar zu Ehren der beiden Johannes, dem Täufer und Evangelisten. Über dem Westgiebel erhob sich ein hölzerner Dachreiterturm mit Spitzhelm. Im Jahr 1653 errichteten der Bildhauer David Degler und der Maler Matthias Schöfflhuber einen neuen Hochaltar und 1667 wurde eine neue Kanzel eingebaut. 1702 wurde ein vom Boden aufgebauter Westturm durch das Aufsetzen einer Zwiebelhaube und Einbau eines Glockenstuhls vollendet. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist vermutlich ein zweiter Seitenaltar auf der Epistelseite errichtet worden. 1760 wurde die Kirche im Inneren barockisiert und mit Deckenfresken und hübscher Stuckatur versehen. 1762 wurden zwei neue Seitenaltäre aus Stuckmarmor aufgesetzt. 1821 wurde ein neues Chor- und Kirchengestühl eingebaut und 1840 erhielt die Kirche einen neuen Kreuzweg mit Gemälden. 1847 wurde als erste Orgel eine alte Chororgel aus dem Kloster Reisach angeschafft, für welche eine zweite Empore eingebaut wurde. 1851 wurde die baufällige Zwiebelkuppel durch einen Spitzhelm ersetzt und 1858 ein neuer Hochaltar errichtet, wobei vom alten Altar nur das Altarblatt übernommen wurde.

Als man die Kirche 1870 renovierte wurden leider die Fresken zerstört. Man schaffte damals auch eine neue Orgel an, und erweiterte die obere Empore auf die Kirchenbreite; auch eine neue Kanzel wurde eingebaut. 1906 hat man den Hochaltar im Stil des 17. Jahrhunderts umgestaltet; Hierbei wurden die Seitenfiguren des Altars von 1653 wieder aufgestellt. 1953 hat man die Kirche nach denkmalspflegerischen Gesichtspunkten von Grund auf saniert. Auf dem Hochaltar wurde der erhaltene Oberteil von 1653 aufgesetzt und die Kanzel von 1871 und der Kreuzweg von 1840 beseitigt. Die Deckengemälde im Chor, darstellend die Heilige Dreifaltigkeit und der Tod des heiligen Franz Xaver, schuf der Priener Kunstmaler Bartholomäus Wappmannsberger. Die Friedhofsmauer ist mittelalterlich, und die in einen Quader an der Südostecke eingehauene Jahreszahl 1667 besagt, dass damals die Friedhofsmauer neu aufgemauert wurde. Bedeutsam im Friedhof von Hittenkirchen ist das Grab der bekannte deutschen Schauspielerin Elisabeth Flickenschild, die viele Jahre in Hittenkirchen lebte, einen Bauernhof mit Pferdezucht betrieb und auf eigenen Wunsch hier begraben wurde. Ihr Grabstein hat die Form einer Flamme.

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