Schweizer Straße 2, 6845 Hohenems, Österreich
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Jüdische Kaufmannshäuser/Bürgerhäuser
Foto: Stadt Hohenems/Jüdisches Museum/Kulturkreis Hohenems/Kulturabteilung Land Vorarlberg, Foto: Friedrich Böhringer
Beschreibung
Die stattlichen Kaufmannshäuser wurden nach dem großen Stadtbrand 1777 von den jüdischen Kaufmannsfamilien Löwenberg und Löwengard, Hirschfeld und Brentano errichtet.
Die stattlichen Kaufmannshäuser wurden nach dem großen Stadtbrand 1777 von den jüdischen Kaufmannsfamilien Löwenberg und Löwengard, Hirschfeld und Brentano errichtet. Ihre giebelseitige Architektur war durch Lagerräume unter den Dächern geprägt. Die Familien unternahmen weitreichende Handelsgeschäfte für die Habsburger, organisierten die Versorgung der österreichischen Armeen in den napoleonischen Kriegen, handelten mit Textilien, nicht zuletzt aus der Schweiz, und wurden für ihre Verdienste immer wieder zu Hoffaktoren ernannt. Dadurch wurde ihnen das Reisen, der Aufenthalt in den Städten und das Handeln im Interesse ihrer Auftraggeber erleichtert. In Hohenems durften dennoch die meisten ihrer Kinder nicht heiraten, da immer nur ein Sohn das Ansiedlungsrecht erben durfte. So ließen sich im 19. Jahrhundert viele von ihnen in Italien und Wien, in der Schweiz und in Südtirol, in London oder Paris, im Osmanischen Reich und in den USA nieder, wo sie als Kaufleute und Industrielle, Wissenschaftler und Künstler von sich reden machten. Darunter u.a. August Brentano, der die bedeutendste Buchhandlung New Yorks gründete, oder der Architekt Ely Jacques Kahn, der die Architektur New Yorks mitprägte.