In Stöckelsberg in die Luft gehen

Kath. Pfarrkirche in Stöckelsberg
Stöckelsberg Johann Nepomuk Mederer-Denkmal
Mitterrohrenstadt
Rohrenstädter Tal
Gnadenberg
Birgittenkloster - Ruine
Gnadenberg
Gnadenberg
Gnadenberg Klostermühle
Santa Maria Dolorosa Hagenhausen
Santa Maria Dolorosa Hagenhausen
Wegdenkmal auf dem Weg nach Oberölsbach
Zur Linde in Hagenhausen
Segelflugplatz in Stöckelsberg
Sindlbach St.Jakobus
Sindlbach Laurentiusbrunnen

Die Tour

Die landschaftlich abwechslungsreiche Rundwanderung führt von der Kirche in Hagenhausen zunächst hoch nach Stöckelsberg mit seinem Segelflugplatz.  Dann hinunter nach Mitterrohrenstadt und durch das Rohrenstädter Tal nach Sindlbach. Von dort vor zu dem geschichtsträchtigen Gnadenberg mit der Ruine des Birgittenkloster und zurück über den Klosterberg zum Ausgangspunkt in Hagenhausen.

Hagenhausen: Noch bevor Altdorf 1129 in den schriftlichen Quellen festgestellt wird, besitzt "Hagenhausen" bereits seit 1072 den Nachweis der 950 Jahre alten Marienkirche. Es gab auch einen stattlichen Herrensitz (vermutlich das "Öde Schloss"), der aber schon 1560 verfallen ist. Lange Zeit stand in Hagenhausen auch eine Papier- und Mahlmühle, welche die vorhandene Wasserkraft des Raschbachs nutzte. Der Raschbach trennte ab dem 16. Jhdt. Hagenhausen geopolitisch und konfessionell. Der westliche Ortsteil  war im Herrschaftsbereich des ev. Pflegeamtes Altdorf; der östliche im kath. kurbayerisch-pfälzischen Gebiet.

Marienkirche "Santa Maria Dolorosa": Die sogenannte Chorturmkirche gehört zu den ältesten des Altdorfer Landes. Sie wurde 1072 durch Bischof Gundekar II. von Eichstätt geweiht. Das Wappen von Kaspar Schweppermann zu Grünsberg mit den 5 Eicheln auf dem Schild ist nicht zu übersehen, wenn man die Stufenhinauf zum Kircheneingang geht. Sehenswert ist die Innenausstattung: Die Pieta am Hauptaltar stammt aus dem 14. Jhdt. die Madonna mit dem Kind, das eine silberne Taube hält, im linken Seitenaltar ist ca. 500 Jahre alt. Franz Xaver Roth schuf die hinter Glas gemalten 14 Kreuzwegstationen.

Stöckelsberg: Der Ort ist vermutlich um das Jahr 1000 entstanden. Die ersten Grundherren waren die Grafen von Kastl, die ihren Stöckelsberger Besitz um 1100 zum Stiftungsgut des Benediktinerklosters Kastl gaben. Bekannteste Persönlichkeit aus Stöckelsberg war der Jesuit, Historiker und Hochschullehrer  Johann Nepomuk Mederer (1734 - 1808). An ihn erinnert ein  Denkmal im Ort auf dem Weg nach Mitterrohrenstadt.

Bekannt ist Stöckelsberg auch durch seinen Flugplatz für Segelflieger, der 1966 vom Post SV Nürnberg gegründet wurde. Er besitzt eine Landebahn, die etwa 1 km lang und 50 m breit ist und zwei Hallen.

Rohrenstädter Tal: Im Rohrenstädter Tal liegen die drei Ortsteile Unter-, Mitter- und Oberrohrenstadt. Die erste Siedlung in Oberrohrenstadt entstand in der Zeit zwischen 600 und 900 n. Chr. Die Herren von „Rornstat“ wurden urkundlich 1250 erwähnt. Sie waren zu dieser Zeit ein bedeutendes Geschlecht und saßen auf mehreren oberpfälzischen Burgen und waren auch Ministerialen  des Klosters Kastl. Ihr Stammsitz stand auf dem Berg oberhalb Mitterrohrenstadt, der im Volksmund genannten „Racklburg“. Von ihr sind heute  nur noch Steinhaufen erkennbar.

Sindlbach: Die Geschichte Sindlbachs ist eng mit Haimburg verbunden. Die Haimburger waren als Ritter, Ordensleute und geistliche Würdenträger die Grundherren der Gegend und die Patronatsherren der Pfarrkirche St. Jakobus; d.h. sie hatten demnach die Sorgepflicht für die Pfarrgemeinde und das Besetzungsrecht, den Pfarrer zu ernennen.

Sindlbach dürfte bereits vor dem Jahr 1000 entstanden sein. Erstmals urkundlich erwähnt 1129 in Urkunden des Klosters Kastl. Die bedeutendste Persönlichkeit von Sindlbach war Chunradus de Hainberg aus dem Geschlecht der Haimburger. Von 1347 an war er Domkanoniker und 1363 – 1368 Domprobst. 1368 wurde er zum Bischof von Regensburg gewählt. Wie opferbereit Bischof Konrad VI. war, kann verschiedenen Aufzeichnungen entnommen werden. So soll er seinen geerbten Anteil am Schlossgut Haimburg an den bayerischen Herzog Otto V. verpfändet haben. Auch um den Bau des Regensburger Domes hat er sich verdient gemacht.

Kaiser Karl IV. bemühte sich, die Landstücke an den wichtigen Handelsstraßen zwischen Prag und Nürnberg und nach Regensburg zu erwerben. Deshalb hat er1370 seinen Ministerialen Heinrich von Stein, dem die Burg Haimburg damals gehörte, die Erlaubnis erteilt,den Ort Sindlbach mit Mauern und Türmen zu versehen und mit allen Rechten und Freiheiten einer Stadt auszustatten. Die gleichen Rechte wie die Stadt Sulzbach. Aber leider kam es nicht dazu, Heinrich von Stein starb und Sindlbach ist ein Dorf geblieben.

Gnadenberg: Das Kloster wurde auf Bitten der Pfalzgräfin Katharina von Pommern gestiftet. Sie war in Vadstena/Schweden im Birgittenkloster erzogen worden. Ihr Ehemann Pfalzgraf Johann von Neumarkt kaufte den Eichelberg (das heutige Gnadenberg) an der Grenze zum Nürnberger Land. Gnadenberg war 1426 die erste Klostergründung des Birgittenordens in Süddeutschland und darüber hinaus Mutterkloster. Am 15.6.1438 weihte Bischof Albert von Eichstätt das Kloster und legte den Grundstein zum Bau der Kirche. Während des 30-jhr. Krieges steckten 1635 schwedische Truppen die Kirche und das Kloster in Brand. Tragisch war, dass ausgerechnet die Landsleute der hl. Birgitta den völligen Ruin verursachten. Von der Klosterkirche (früher 70 m lang und 37 m breit) sind heute nur Mauerreste zu sehen, die von dem eindrucksvollen Bauwerk zeugen.

Klostermühle Gnadenberg: Die Klostermühle war die wichtigste Versorgungseinrichtung des Klosters, denn sie lieferte Mehl für die ca. 80 Personen im Kloster. Sie wurde 1435 erstmals erwähnt und war ein Geschenk des Neumarkter  Pfalzgrafen Johann an das Kloster.

Die Klostermühle wurde wie das Kloster während des 30-jhr. Krieges zerstört und 17001 an einer anderen Stelle neu errichtet. Zu Beginn des 20.Jhdt. wurde das Sägewerk noch betrieben und mit dem eingebauten Generator die nähere Umgebung mit Strom versorgt. 1964 zerstörte ein Hochwasser das Wehr, sodass der Mühlenbetrieb eingestellt werden musste.

Am Ende des 20. Jhdt. stand die Klostermühle vor dem endgültigen Verfall.  Dank großzügiger Unterstützung wurde sie ab 1999 in Stand gesetzt und zu einem Heimat- und Mühlenmuseum umgebaut. 

Autorentipp

Segelflugplatz in Stöckelsberg  Hagenhausenerstr. 11  Tel. 09189 310

Klosterruine Birgittenkloster  ev. Klostermühle

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
356 hm
Abstieg
356 hm
Tiefster Punkt 388 m
Höchster Punkt 527 m
Dauer
4:10 h
Strecke
14,8 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Wegbeschreibung

Start

Kirche in Hagenhausen

Ziel

Kirche in Hagenhausen

Weg

Vom Parkplatz (Wandertafel) bei der Kirche "Santa maria Dolorosa" in Hagenhausen gehen wir zunächst auf dem "6a" über die Brücke Richtung Ortsmitte. Beim Gasthof "Zur Linde" biegt der Weiterweg in einer großen Rechtskurve auf die wenig befahrene Straße nach Gnadenberg. Nach ca. 200 m führt uns der "Birglandweg" (Blaues Kreuz auf weißem Grund) links über "Im Solla" - Straße hinaus in die Flur und dann bergan durch den Wald nach Stöckelsberg.  Vor dem Ort können wir auf der linke Seite den Flugplatz für Segelflieger mit seiner ca. 1000 m langen Landebahn erkennen. Im Ort bei der Kirche stoßen wir auf die "Brunnenstraße", der wir jetzt nach rechts bis zur nächsten Wegegabelung folgen. Wir biegen rechts in die "Stöckelsberger Hauptstraße" und dann bei dem kleinen Platz auf der linke Seite in die "Jurastraße". Hier steht das Denkmal an Johann Nepomuk Mederer. Nach ca. 160 m verlassen wir rechts über die "Rohrenstädter Straße" Stöckelsberg. Wir überqueren zunächst die Kreisstraße NM 9  und gehen mit der Markierung "Blaukreuz" zunächst ca. 300 m auf der Straße bergab, dann links kurz durch den Wald und über freies Feld nach Mitterrohrenstadt.

In Mitterrohrenstadt kommen wir links in die "Zum Erlenanger"-Straße, dann rechts in dem "Himmelbergweg" bis zur "St. Colomann" -Straße.
Hier verlässt uns der "Birglandweg" nach links am Gasthaus "Goldene Krone"vorbei nach Oberrohrenstadt. Unser Weiterweg geht jetzt auf dem Berger "5-Tälerweg" auf der "Lindenbühlstraße" aus Mitterrohrenstadt hinaus bis zum dem Weg auf der linken Seite. Von hier führt uns der "5-Tälerweg" weitgehend durch den Wald oberhalb von Unterrohrenstadt vorbei Richtung Sindlbach. Ca. 350 m nach dem wir den Wald verlassen haben, kommen wir zu einer kleinen Ansiedlung. Wir gehen geradeaus am "Schwedenkreuz" vorbei nach Sindlbach.

Von Sindlbach  nach Gnadenberg wandern wir auf dem Frankenweg (Rotstrich auf weißem Grund). Hierzu müssen wir zunächst auf der Sindlbacher Hauptstraße westwärts bis zur Jacobistraße gehen, dort rechts und dann gleich links. Auf dem Lüßweg  kommen wir an Wohnhäusern vorbei hinausüber die Flur zum Wald. Am Waldrand entlang und späterdurch den Wald stoßen wir auf einen Fahrweg, der uns vor zur Straßenkreuzung (Kreisverkehr) führt.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht neben der Informationstafel die Figur des Jakobwanderer. Unser Weiterweg führt rechts neben der Figur über freies Feld bergan zu einem Waldstück, das bei guter Markierung über die Kreistraße NM 38 hoch nach Gnadenberg führt. Nach dem Besuch von Gnadenberg geht es oberhalb von Gnadenberg auf dem "Frankenweg" durch den Wald über den Klosterberg hinüber nach Hagenhausen. Wir stoßen auf die Kreisstraße und folgen ihr rechts am Gasthof "Zur Linde" vorbei bis zu dem Ausgangspunkt bei der Kirche.

Charakter der Wegstrecke:
Außerhalb der Orte auf dem Birglandweg und von Mitterrohrenstadt bis zur Abzweigung nach Sindlbach überwiegend breite Flur- und Waldwege als Natur- oder Schotterweg. Ein Teilstück nach Stöckelsberg und nach  Mitterrohrenstadt Straße.  

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

S-Bahn ab Hbf Nürnberg nach Altdorf

Bus 550 Altdorf - Hagenhausen - Wappeltshofen

Anfahrt

BAB A3 Ausfahrt Altdorf / Burgthann

BAB A6 Ausfahrt Altdorf / Leinburg

Weitere Informationen

Einkehrmöglichkeiten:

1) Hagenhausen: Gasthof "Zur Linde" Tel. 09187 5605  Ruhetag: Mo

2) Stöckelsberg:   Gasthof "Kellermann"   Stöckelsberger Hauptstraße 22
     Tel. 09189 542

3) Gasthof Joh. u. E. Geier Berg-Sindlbach SindlbacherHauptstr. 30

     Tel. 09189 208 Ruhetag: Mo

4) Gnadenberg:  Gasthof "Zum Kloster"  Gnadenberger Str. 16 
     Tel. 09187   5510  Ruhetag: Mo - Mi

5) Gnadenberg:  Gaststätte Fersch  Gnadenberger Str. 30
     Tel. 09187 1595  Ruhetag: Di