Silvrettastraße 1, 6780 Schruns, Österreich
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Hotel Taube
Beschreibung
Der Taubenwirt Johann Baptist Biedermanns trat genau in der Zeit der touristischen Entdeckung und Erschließung des Montafons in Erscheinung.
Er hatte Rechtswissenschaft studiert und übernahm ab 1872 den Familienbetrieb, den zuvor seine Mutter Viktoria, die Tochter des letzten Montafoner Landammanns Ignaz Vonier, geführt hatte. Seine Gedichte und „Gsätzli“ aus dem Gedichtband „Nüt för Uguat“ sind in erster Linie extrovertierte und gesellige Stücke: Biedermanns Gedichtbuch wurde durch die Veröffentlichung in einem Stuttgarter Verlag im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt. Persönlich wurde er allerdings letztlich selbst ein Opfer des durch den Tourismus ausgeweiteten Interesses an Literatur: Eine Gedenktafel an seinem eigenen Wirtshaus, der „Taube“, erinnert heute an Ernest Hemingway, der dort in den 1920er-Jahren zwei Winter verbrachte, und nicht an ihn.
Der Alpinist Johann Jakob Weilenmann beschrieb 1876 seine Unterkunft in der Taube folgendermaßen:
„Es war Nacht, als ich die ‚Taube‘ zu Schruns betrat, wo ich seit Anno Tubak zukehre, wenn mich der Weg da hinein führt. Der alte Biedermann hat das Zeitliche gesegnet, aber sein Sohn, der junge Dr. juris und seine Frau empfingen mich auf das freundlichste und erkannten mich, ohne dass ich mich nannte. Jener erinnerte sich meiner vom Fest des deutschen Alpen-Vereines zu Bludenz her. In seiner Sammlung alpiner Literatur, die in schmuckem Glasschrank den braungetäfelten, wohlig dich umfangenden Speisesaal ziert, waren die beiden ersten Bände meiner Schilderungen zu sehen. Mit einem einfachen, aber schmackhaft zubereiteten Mahle, in angenehmer Gesellschaft schloss der Tag. Da das Haus voll, musste ich mit dem letzten, kleinsten Zimmer mich begnügen, das Bett entsprach aber an Güte dem übrigen.“
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Karte
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Anfahrt
von Bludenz auf der L 190 bis Schruns
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