Hof Eggstraße 64, Ritzlern

 Auf diesem Hof „saßen“ seit 1750 der aus der Gerichtsschreiberlinie abstammende Benedikt Keßler (1722-1786) und seine Ehefrau Katharina Fritz (1729-1816).

Nach dem Tod des Vaters übernahm die Tochter Katharina Keßler zusammen mit ihrem Ehemann Franz Ludovikus Fritz (1760-1820) den Hof. Der Güterbesitz bestand zur Zeit der Einheirat in 5 ½ Kuhwinterung beim Haus, 7 Frühlingsweiden und ein Heuet, sowie 9 ½ Sommerweiden in der Alpe Walmendingen.

 Franz Ludwig Fritz betrieb nebenbei einen lebhaften Käsehandel und amtierte von 1803-1807 als letzter Ammann des Walsergerichtes Mittelberg. Im Jahre 1808 übersiedelte er mit Familie nach Blaichach im Allgäu. Außergewöhnlich für das Kleinwalsertal, dass sich bereits 1808 ein am Haus angebauter und gemauerter Stall befand. Zu dieser Zeit gab es im Tal kaum Ställe die an die Häuser angebaut waren und wurden durchwegs aus Holz gebaut.

Josef Eustach Fritz (1784-1826) kaufte 1808 von seinem abwandernden Cousin Franz Ludwig Fritz den gesamten Güterkomplex auf dem Egg und erweiterte den Ertrag durch intensive Rodung des bisher bewaldeten Bodens vom Bühl bis zum Schwendigertobel in Weidefläche. 

Vier Generationen der Familie Fritz haben danach durch 150 Jahre diesen Hof bewirtschaftet.