HM wirkt! Riedlstraße – Erfinder des Laptops

Beschreibung

Der erste Laptop der Welt, erfunden von einem Studenten der Designfakultät der HM:

Christoph Böninger war ein Pionier der Computerwelt. In gewisser Weise war er sogar der Erfinder des Laptops. Seine Aufmerksamkeit galt dabei nicht in erster Linie den technischen Features, sondern dem Gesamtkonzept und vor allem dem Design. In seiner mit dem Deutschen Designpreis prämierten Diplomarbeit stellte er 1982 eine der weltweiten ersten Laptop-Studien vor. Er erkannte die Zeichen der Zeit und ließ sich nicht irritieren durch die Aussagen einiger Dozenten in dieser noch relativ analogen Zeit, z. B.: „Willst du nicht lieber etwas Vernünftiges machen?“ Böninger studierte Industriedesign an der damaligen Fachhochschule München. Der für seine Abschlussarbeit verliehene Deutsche Designpreis ermöglichte ihm noch ein Studiensemester des Studiums am Art Center College of Design in Pasadena in den USA.

Aufbruchsphase der Computerentwicklung

Nach dem Studium bekam Böninger die Chance, für die Designagentur Schlagheck&Schultes im Silicon Valley zu arbeiten. Diese spannende Aufbruchsphase der Computerentwicklung in Amerika zu erleben, empfand Böninger als großes Privileg. Der Kontakt zu eben dieser Agentur war kein Zufall, denn Norbert Schlagheck war auch einer der Initiatoren und Gründer des Studiengangs Industriedesign an der Hochschule München. Er war auch als Professor an der damaligen Fachhochschule tätig.

"Ich wollte eine Diplomarbeit machen, die eine gewisse Relevanz hat. Im Jahr 1982 nominierte das Time Magazine den Computer als „Person of the year“, weil diese Technologie einen immer größeren Einfluss auf die Welt hatte. Wenn die Komponenten immer kleiner werden, dann war für mich klar, dass ein Gerät kommen wird, mit dem man überall arbeiten kann."

– Christoph Böninger, Industriedesigner und Absolvent der HM

Corporate Design

1985 wechselte Böninger zu Siemens in New York, um dort den Bereich Design in den USA aufzubauen. 1997 war er maßgeblich an der Ausgliederung der zentralen Siemens-Designabteilung beteiligt, die unter dem Namen designaffairs umgewandelt wurde. Böninger ging in die Geschäftsleitung und übernahm 2001 für sechs Jahre selbst die Geschäftsführung. Mit rund 100 Beschäftigten in Deutschland, China und den USA hat die Firma für zahlreiche internationale Kunden gearbeitet. Für Siemens hat designaffairs alle Mobiltelefone entworfen. Als Ausgleich zu der sehr stark von Marketing und Absatzzahlen getriebenen Industriewelt entwarf er privat auch immer Möbel und andere Gebrauchsgegenstände, die nur seinen Ansprüchen genügen mussten.

"Im Nachhinein muss ich gestehen, dass wir damals ein bisschen unsere Seele verkauft haben. Wir hatten die perfekte Designmaschine aufgebaut und Prozesse so optimiert, dass wir Handys in Serie entworfen haben, quasi wie ein Bäcker die Semmeln aus dem Ofen holt."

– Christoph Böninger, Industriedesigner und Absolvent der HM

Auf neuen Wegen

Mit AUERBERG gründete Böninger 2011 schließlich ein Designlabel jenseits aller Marketingstrategien. Der Mann, der heute von sich sagt „Design ist meine mentale Reha“, gründete einen Design-Autoren-Verlag, der aufstrebende Talente ebenso aufnimmt wie etablierte GestalterInnen. Im Zentrum steht immer der hochwertige, langlebige Entwurf. Radikal einfach, lokal gefertigt und global gedacht. In einem umgebauten Bauernhof am Auerberg im oberbayerischen Fischbachau entstehen Klein- und Kleinstserien von Produkten für Menschen, die gute Gestaltung schätzen. Hinter jedem einzelnen Produkt stehen vor allem die persönliche Geschichte des Designers und die Anforderungen der Kunden. Der Showroom in der Riedlstraße dient als Standbein in München.

iF Design Foundation

2018 wurde Christoph Böninger zum Vorsitzenden der gemeinnützigen Stiftung iF Design Foundation berufen. Die Stiftung beschäftigt sich mit der Zukunft der Design-Ausbildung und gab 2021 das Weißbuch DESIGNING DESIGN EDUCATION heraus.

Schon gewusst? Die Idee zur Bücherkarre, einem der Bestseller von Auerberg, hatte Böninger, als er mehrere Sackkarren mit Büchern vor einer Hotelauffahrt stehen sah. Aus der Sackkarre wurde so etwas wie ein mobiler Beistelltisch mit Regalkonstruktion.

Kontakt

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Tram:

Linie 16 bis zur Haltestelle Paradiesstraße

Mit dem Bus:

Linie 100 bis zur Haltestelle Reitmorstraße/Sammlung Schack

Linie 68, 154, 58 bis zur Haltestelle Tivolistraße

Linie 54 bis zur Haltestelle Hirschauer Straße

Anfahrt

Die Riedlstraße befindet sich im Stadtteil Altstadt-Lehel.

Man erreicht diese am besten über die B2R.

Parken

Eine Anreise mit dem Auto wird allerdings aufgrund der schlechten Parksituation nicht empfohlen.

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