Herzogstand-Heimgarten-Überschreitung mit grandiosen Aussichten

Am Gipfel des Heimgarten mit der gemütlichen Hütte
Aussicht vom Herzogstandgipfel auf den Kochelsee (links) und den Walchensee
Schöne Perspektive vom Gratweg unterhalb des Herzogstandgipfels
Der Gipfelpavillion auf dem Herzogstand
Manchmal ist etwas Kraxeln angesagt (unschwierig)
Entspannte Atmosphäre auf dem Heimgarten
Der gesamte Gradverlauf vom Heimgarten mit Blickrichtung zum Herzogstand
An der Heimgartenhütte lässt es sich aushalten
Der Weg vom Herzogstandhaus zum Gipfel (30 Minuten)
Der wunderbar schattige Zustieg von Walchensee zum Herzogstand
Schon beim Zustieg eröffnen sich tolle Aussichten
Zustieg entlang sehr steiler Grashänge
Kurze seilversicherte Stelle vor dem Wasserfall (Aufstieg)
Kurze unschwierige Kraxelstelle auf dem Grat
Die seilversicherte Querung des Wasserfalls im Aufstieg
Auf dem Weg zu Grat.
Pause auf dem Grat zwischen Herzogenstand und Heimgarten
Foto von Bergtour: Herzogstand-Heimgarten-Überschreitung mit grandiosen Aussichten • Bayerische Voralpen (14.01.2018 18:36:23 #3)
Foto von Bergtour: Herzogstand-Heimgarten-Überschreitung mit grandiosen Aussichten • Bayerische Voralpen (14.01.2018 18:36:23 #2)
Foto von Bergtour: Herzogstand-Heimgarten-Überschreitung mit grandiosen Aussichten • Bayerische Voralpen (14.01.2018 18:36:23 #1)

Die Tour

Wunderbare Gratüberschreitung mit grandiosen Aussichten im Bayerischen Alpenvorland

Die mittelschwere Gratwanderung vom Herzogstand zum Heimgarten ist eine wahre Genusstour und bietet neben schönen Gipfelerlebnissen und gemütlichen Einkehrmöglichkeiten überwältigende Fernsichten. Im Norden reicht die Sicht bis weit in das Alpenvorland hinein, an klaren Tagen sogar bis München. Fein säuberlich aufgereiht präsentieren sich Ammersee, Staffelsee, Starnberger See und in unmittelbarer Nachbarschaft der Kochelsee. Im Osten zeigt sich der Walchensee in seinem leuchtenden Blau. Wenn wir unseren Blick den Alpen zuwenden, erkennen wir das naheliegende Karwendelgebirge, das Estergebirge sowie das Wettersteingebirge mit der Zugspitze. Dahinter präsentiert sich der Alpenhauptkamm mit seinen Dreitausendern.

Einsamkeit dürfen wir hier allerdings nicht erwarten. Insbesondere das Herzogstandhaus mit seiner fast direkten Seilbahnanbindung ist auch für Nichtwanderer ein beliebtes Ausflugsziel. Von der Terrasse des Herzogstandhauses hat man bereits eine wunderbare Aussicht, ohne viele Schritte gelaufen zu sein. Wer aber einigermaßen gut zu Fuß ist, kann den halbstündigen Zustieg zum Gipfelpavillion des Herzogstands leicht und ungefährlich bewältigen.

Die Seilbahn bringt natürlich auch Wanderern ihre Vorteile. So kann man sich ggf. den 2 1/4-stündigen Zustieg sparen oder aber die Tour im Uhrzeigersinn machen und mit der Bahn zurück ins Tal fahren.

Die hier beschriebene Tour gegen den Uhrzeigersinn mit Auf- und Abstieg wird indes zur tagesfüllenden Unternehmung, die aber in keiner Sammlung fehlen sollte. Es empfiehlt sich, früh morgens schon weit vor der ersten Seilbahnfahrt (09.00 Uhr) zu starten. Dann bleibt genug Zeit für eine ausgedehnte Rast in der urigen Heimgartenhütte und um nach der Tour im herrlichen glasklaren Walchensee baden zu gehen. Für Letzteres müssen wir lediglich den Parkplatz verlassen und einmal die Straße überqueren, um an die Badestelle zu gelangen (zwei Minuten).

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
1218 hm
Abstieg
1218 hm
Tiefster Punkt Walchensee
804 m
Höchster Punkt Heimgarten
1788 m
Dauer
7:00 h
Strecke
14,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Auf dem Weg entdecken

Wegbeschreibung

Start

Seilbahn-Talstation der Herzogstandbahn

Ziel

wie Start

Weg

Wir starten diese Wanderung etwa 100 m rechts von der Seilbahnstation bzw. neben dem Souvenirstand auf dem nach Norden in den Wald führenden Pfad. Dieser Pfad führt uns in unterschiedlich langen Serpentinen traumhaft schön und schattig aufwärts. An manchen Stellen überlegen wir ernsthaft, wie oft dieser Weg wohl begangen wird - so schmal und zugewachsen wirkt dieser Pfad - insbesondere im unteren Abschnitt. Teils über Wurzeln, später zunehmend auch über felsigen Boden, schlängeln wir uns mit angenehmer Steigung aufwärts. Im Weiteren verläuft der Pfad des Öfteren dicht an extrem steilen Grashängen und an einigen seilversicherten Stellen entlang - nie schwierig, aber dennoch müssen wir hier trittsicher sein. Die Tatsache, dass der Pfad fast auschließlich an Wald- und Wiesenhängen und nicht durch Felsgelände aufwärts führt, sollte nicht dazu verleiten, ihn zu unterschätzen (roter Weg).

Zwischendurch bieten sich bereits zahllose Gelegenheiten, die tolle Aussicht in Richtung Walchensee und Teile der Alpen zu genießen.

Wir erreichen nach den angegebenen 2 1/4 Stunden gemütlichen Tempos die Herzogstandhütte.

Der Blick vom nahezu ebenen Wanderweg zwischen dem Herzogstandhaus und dem Fuß des eigentlichen Gipfelaufbaus mit seinen Serpentinen in Richtung Herzogstand ist sehr schön. Die auf- und absteigenden "bunten" Menschen wirken von Weitem in den Serpentinen wie eine "Murmelbahn". Zwischenzeitlich sind nämlich bereits einige Seilbahnen oben angekommen und sorgen dafür, dass es hier lebhaft zugeht.

Der Weg zum Kreuz, welches übrigens nicht auf dem Gipfel, sondern etwas unterhalb steht, dauert ab dem Herzogstandhaus 25 Minuten und führt zwischen Latschenkiefern in angenehmer Steigung nach oben. Für den Weg bis zum Gipfelpavillion werden weitere fünf Minuten benötigt.

Ein Schild mit dem Hinweis auf alpines Gelände und erforderlicher Schwindel- und Trittsicherheit markiert eindeutig den Beginn des Gratweges (schwarzer Weg). Es geht auch sofort los mit einigen Kraxelpassagen im Abstieg (seilversichert), die überwunden werden müssen. Diese allerdings nicht sehr schweren Stellen zeigen den Herzogstand von seiner schroffen Seite. Nach wenigen Minuten des Abstiegs befinden wir uns auf dem eigentlichen Gratweg, der wunderschön in einigem leichten Auf- und Ab in Richtung Heimgarten führt. Einige seilversicherte Stellen müssen hin und wieder passiert werden, an denen Hand angelegt werden muss. Wir empfanden den Weg als nie wirklich schwierig - wer etwas Erfahrung im felsigen Gelände und das passende Schuhwerk hat, meistert ihn problemlos. Problematischer kann hier eine ganz andere alpine Gefahr sein - das Wetter. Durch die exponierte Lage sollte bei Gewittergefahr von der anderthalbstündigen Überschreitung abgesehen werden.

Der Gipfelaufbau des Heimgarten ist "zahmer" als der seines Bruders, hier führen einige Serpentinen unschwierig zum Gipfelkreuz.

Die Heimgartenhütte, die knapp unterhalb des Gipfels eingebettet steht, ist eine wahre Oase und lädt zu einer ausgiebigen Rast mit traumhafter Aussicht ein. An schönen Wochenenden muss hier allerdings mit etwas Wartezeit gerechnet werden, denn das Hüttenteam muss den Ansturm irgendwie bewältigen und arbeitet auf Hochtouren. Beim Warten an der Selbstbedienungs-Durchreiche stellen wir bewundernd fest, dass hier wirklich jeder Handgriff sitzt - und das alles auf engstem Raum.

Der Abstieg in Richtung Walchensee führt unschwierig über einen Pfad durch Latschen, Wald und Wiesen.

Nach etwa 40 Minuten erreichen wir den Wiesensattel der Ohlstädter Alm mit seiner Weidefläche. Bereits auf dem Sattel erkennen wir, dass es auf der anderen Seite wieder einen Anstieg gibt. Das muss wohl der Grund sein, warum einige Wanderer in der Vergangenheit versucht haben, linksseitig über die Wiese ins Tal abzusteigen und darin eine Abkürzung vermuteten. Bitte auf keinen Fall absteigen, denn es folgen lebensgefährliche Steilhänge und Abbrüche, die der Bergwacht schon des Öfteren Kopfschmerzen bereitet haben, weil sie dort nach verirrten Wanderern suchen mussten.

Der Weiterweg zieht sich etwas in die Länge, allerdings landschaftlich wunderschön. Es folgen unendlich wirkende Serpentinen, bevor unser Pfad kurz vor Walchensee in einen Wanderweg übergeht, der uns in gut 20 Minuten, linksseitig durch den Deiningbach begleitet, zurück zum Ausgangsort unserer Tour bringt.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

  • mit der Bahn bis Garmisch-Partenkirchen (bzw. Mittenwald) - ab München Hbf. nahezu stündlich
  • RVO-Bus Nr. 9608 (Garmisch-Partenkirchen - Mittenwald - Walchensee - Kochel a. See und zurück - fährt von Garmisch-Partenkirchen über Klais - Mittenwald (z.T.) - Krün - Wallgau - Einsiedl - Walchensee - Urfeld - Kesselbergpasshöhe nach Kochel a. See und zurück)
  • weitere Informationen unter www.rvo-bus.de

Anfahrt

aus München:

  • Autobahn A 95 in Richtung Garmisch-Partenkirchen
  • Ausfahrt 10 (Murnau/Kochel) abfahren
  • über Großweil, Kochel am See, Kesselbergstraße und Urfeld bis Walchensee
  • an der Tanneneckstraße rechts abbiegen und auf einem der Parkplätze parken

aus Mittenwald:

  • Bundesstraße B 2 in Richtung Garmisch-Partenkirchen bis zum Abzweig nach Krün
  • über Krün, Wallgau und Einsiedl nach Walchensee (Richtung Kochel)
  • an der Tanneneckstraße links abbiegen und auf einem der Parkplätze parken

aus Garmisch-Partenkirchen:

  • Bundesstraße B 2 in Richtung Mittenwald bis zum Abzweig nach Krün
  • über Krün, Wallgau und Einsiedl nach Walchensee (Richtung Kochel)
  • an der Tanneneckstraße links abbiegen und auf einem der Parkplätze parken

Parken

  • Parkplatz an der Herzogstandbahn/Tanneneckstraße (kostenpflichtig - z. Zt. 3,00 Euro Stand August 2016, ggf. nachträglich entrichten, weil das Kassenhäuschen früh morgens noch nicht besetzt ist)

Weitere Informationen

  • Einige Passagen des Aufstiegsweges (z. B. die Querung des Wasserfalls) können von Oktober bis Mai (je nach Schneelage) durch Eis und Schnee unpassierbar bzw. lebensgefährlich sein. Deshalb vor einer geplanten Frühjahrs- oder Winterbegehung unbedingt über die Verhältnisse informieren.
  • Übernachtungsmöglichkeit im Herzogstandhaus (nach vorheriger Reservierung)

Ausrüstung

  • normale Ausstattung für eine ausgedehnte Bergtour
  • festes knöchelhohes Schuhwerk (ab Kategorie B)

Sicherheitshinweise

  • Beim Abstieg über den Wiesensattel oberhalb der Ohlstädter Alm auf keinen Fall versuchen, nach links abzukürzen. Die Steilhänge sind nicht begehbar und lebensgefährlich (Hinweis von Einheimischen)!
  • Für die reine Gratüberschreitung sollten anderthalb Stunden eingeplant werden. Deshalb sollte diese nur bei sicherer Wetterlage gemacht werden.
  • Für den Aufstiegsweg ist Trittsicherheit erforderlich. Der schmale Pfad führt stellenweise direkt an extrem steilen Grashängen entlang.