Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1657 hm |
Abstieg
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1657 hm |
Tiefster Punkt | 708 m |
Höchster Punkt | 2285 m |
Dauer
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10:00 h |
Strecke
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13,3 km |
Hebenkas über den Ostgrat (SG II) mit Abstieg ins Turmtal (I+)
Die Tour
Eine Stodertal-Tour der einsamen Spitzenklasse – herausfordernd selbst für wirklich leidenschaftliche Routensucher und konditionsstarke Karstliebhaber!
Der Schlüssel zum Hebenkas-Ostgrat ist das Finsterriegelkar und dessen Geheimnis ist der „richtige“ Zustieg. Er kann selbst dann noch Rätsel aufgeben, wenn man ihn eigentlich schon kennt, denn es ist ganz und gar nicht offensichtlich, dass es auch noch einen anderen Weg ins Kar gibt als den extrem steilen und mühsamen Direktaufstieg von Steyr-Ursprung aus.
Auch der Abstieg ins Turmtal erfordert gute Nerven und einiges an Geduld: „Nur nicht zu früh ins Kar hinunter“ lautet hier die Devise, denn weiter unten wartet eine senkrechte Wand.
Belohnt wird man mit einer spektakulär schönen Karstlandschaft hoch über dem Stodertal, mit kaum je besuchter Wildnis im Kar oberhalb des „finsteren Riegels“ sowie mit einem aussichtsreichen Grataufstieg, der nirgends wirklich schwierig oder gefährlich wird.
Nach dem Gipfelerlebnis am Hebenkas mit einem eindrucksvollen Blick über das Plateau des Toten Gebirges bis zum Dachstein führt der Abstieg vom Brandleck dann rasant zurück in die Tiefe des Stodertales, und zwar so kompromisslos, wie das nur im Turmtal der Fall ist.
Autorentipp
Ein Erkundungsgang für diese Tour ist empfehlenswert, um den Zustieg zum Finsterriegelkar vorab kennenzulernen und dort später unterwegs zum Ostgrat nicht unnötig Zeit zu verlieren.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Parkplatz Baumschlagerreith
Ziel
Parkplatz Baumschlagerreith
Weg
Von der Baumschlagerreith aus wandert man am markierten Wanderweg in Richtung Salzsteigjoch bis zum Jagdhaus Poppenalm. Hier gilt es, den Einstieg zum alten „Plattensteig“ zu finden, der vom nordöstlichen oberen Ende der Lichtung rings um die Poppenalm zurück talauswärts führt, zunächst im Wald fast horizontal um einen kleinen Rücken herum, anschließend schräg nach links oben ansteigend durch Geröll bis zu einer markanten Felsplatte, in der noch alte Draht-Versicherungen vorhanden sind. Man quert die Platte und folgt dem nun deutlich ausgeprägten Steig, der zunächst weiter bergauf und schließlich über eine Stufe leicht bergab ins Geröll des unteren Wassertales führt. Hier ist es wichtig, den Steigspuren durch dichten Erlenbewuchs hindurch weiter zu folgen, bis sie im lichten Hochwald felsiges Gelände erreichen. Der Pfad führt anschließend leicht bergab um eine Felsnase herum und zu einer Stufe, die oft nass und unangenehm ist. Ein alter Stahlstift ist hier hilfreich. Nach der Felsstufe führt der Pfad deutlich sichtbar flach talauswärts weiter bis zu einen Kurve nach links (bergwärts), die mit Steinmännern markiert ist. Ab hier befindet man sich auf den Resten des alten Almweges zur ehemaligen Nickeralm. Man folgt dem mit Steinmännern markierten Steig in mehreren Kehren bergauf und in nordwestlicher Richtung bis auf eine Höhe von ungefähr 1300 Metern bzw. bis dorthin, wo sich rechts (östlich) des Pfades ein gestufter Felsenrücken im Wald von der oberen Nickeralm herunter zieht. Hier verlässt man den Almweg nach rechts, um weglos durch lichten Wald direkt am Fuß der Felsen talauswärts und in östlicher Richtung auf ungefähr gleichbleibender Höhe den Durchsteig ins Finsterriegelkar an den unteren Ausläufern des Hochplanberg-Ostgrates anzusteuern. Zunächst gibt der Wald mehrfach schöne Blicke auf den Hochplanberg frei, anschließend erreicht man ein breites Schotterfeld, dessen östlicher Rand von einer Felsbarriere begrenzt wird. Man überquert diese Schotterrinne, um auf ziemlich genau 1300 m eine von der Ferne recht unscheinbare schräge Grasrampe zu finden, die eine mühelose Überwindung der Felsbarriere nach Osten hin und damit den Zustieg zum Finsterriegelkar ermöglicht. Diese Grasrampe ist die Schlüsselstelle der gesamten Tour!
Auf der östlichen Seite der Rampe sind deutliche Pfadspuren erkennbar. Man steigt schrägt bergwärts auf eine markante Felsplatte zu und geht an ihrem unteren Rand vorbei, um dann über einen sanften Rücken im lichten Wald das untere Finsterriegelkar zu erreichen. Hinter lichtem Lärchenbestand wird links oben bald der markante Taleinschnitt des „finsteren Riegels“ erkennbar, ober dem sich das eigentliche Kar verbirgt. Direkt gegenüber sieht man hoch oben in den Abhängen des Zottigen Hebenkas den Eingang zum Zottenloch, einer Karsthöhle, die mindestens 180 Metern tief ist.
Über Wiesen und an Geröllfeldern vorbei steigt man schräg nach links bergwärts, bis man die markante Felsstufe des „finsteren Riegels“ erreicht hat, über die oft auch im Sommer noch Wasser fließt. Dieser herrliche Platz ist auch der logische Umkehrpunkt bei einer Erkundungstour.
Der „finstere Riegel“ wird an der linken (westlichen) Seite umgangen, entweder im Fels (SG II) oder daneben über ein steiles Grasband (I+), bis das Gelände darüber wieder flacher wird und schließlich sanft zum unteren Ende des eigentlichen Finsterriegelkars hinaufführt.
Am Kar-Eingang hat man eine guten Blick auf die Aufstiegslinie zum Ostgrat, die sich im Wesentlichen nach den Schwachstellen in den Felsbändern richtet, die in dichter Folge leicht schräg unter dem Grat talwärts ziehen. Kurz nach dem Einstieg am Ostrand des Kares folgt der längste Felsdurchstieg (SG II), der auf eine schräge Wiesenfläche hinaufführt, der man bergauf folgt, bis Felsbänder den Weg versperren. Ab hier gibt es vermutlich mehrere Varianten, die SG II nicht überschreiten. Im Prinzip folgt man jeweils einem Band bergauf nach links, um möglichst bald wieder rechts hinauf auf das nächste Band zu gelangen, und wiederholt dieses Spiel so lange, bis sich das Gelände allmählich zurück neigt und der Ostgrat, der hier ein breiter Rücken ist, erreicht ist. Wenn man dem Rücken entlang etwas bergab geht, gelangt man zu einem Felsabbruch mit spektakulärem Tiefblick auf den Ausgangspunkt bei der Baumschlagerreith.
Um zum Gipfel zu gelangen, folgt man dem Ostgrat, der nach oben zu allmählich schmäler und felsiger wird, bergauf, wobei einzelne Grattürme kleinräumig links (südlich) umgangen werden. An der engsten Stelle ist der Grat etwas ausgesetzt und das Gestein ist brüchig, sodass hier besondere Vorsicht geboten ist. Der Gipfelaufbau schließlich kann rechts über ein schräges Schuttfeld umgangen werden, aber auch ein Direktaufstieg bietet keine großen Schwierigkeiten mehr.
Am Gipfel des Hebenkas ist die Aussicht einfach großartig!
Der Weiterweg führt an der Abbruchkante entlang nach Nordosten zunächst zu einem Sattel und an einer markanten Doline vorbei, dann über felsiges Gelände bergauf zum höchsten Punkt des Brandlecks.
Für den Abstieg ins Turmtal folgt man vom Brandleck aus dem Grat in Richtung Südosten, der zunächst sehr schmal ist und dann zu einem breiten Rücken wird. Dort, wo dieser Gratrücken wieder in schwieriges Felsgelände überzugehen beginnt, wendet man sich nach rechts, um steil bergab über Geröll und viel losen Schutt einem Felsband talwärts zu folgen. Wichtig ist es, dieses Band nicht nach rechts unten zu verlassen, sondern schrägt talauswärts am Fuße von kleinen Felswänden im Schutt abzusteigen, bis man auf erste Steinmänner trifft. Man folgt weiter schräg dem Band entlang und wird zunehmend öfter durch Steinmänner bestätigt, bis man sich fast direkt oberhalb des Kar-Ausganges befindet und das Gelände talauswärts felsig und unwegsam wird. Hier wendet man sich nach rechts und steigt taleinwärts über eine steile Schuttrinne so weit ab, bis man ein grasiges Felsband erreicht hat, das schräg bergab weiter talwärts führt. Von diesem Band aus muss man über eine Felsstufe (I+) nach unten steigen, um schließlich den oberen Rand einer Schuttrinne zu erreichen, die ins Kar hinunter führt.
Im Karboden steuert man auf den grün bewachsenen Rücken zu, der das Kar talauswärts begrenzt, um ungefähr in seiner Mitte weiter nach unten abzusteigen. Im nächsten Abschnitt bleibt man im Wesentlichen auf dem zentralen Rücken in der Mitte und hält bei den Latschendurchstiegen nach Steinmännern Ausschau, die den Weg weisen. Bald befindet man sich auf einem deutlich sichtbaren Pfad, den es nun talwärts nicht mehr zu verlieren gilt. Weiter unten zwischen den Latschen führt eine natürliche Gasse in die Irre und endet an einem kleinen Abbruch, während der Pfad diese Gasse bereits fast an ihrem Beginn nach links wieder verlässt. Später erreicht man ein riesiges Schotterfeld, das sich am linken (östlichen) Rand des Turmtales weit hinunter zieht. Hier verliert sich der Abstiegspfad und man folgt dem Schotterfeld bis fast ganz nach unten, um kurz vor einer Engstelle nach rechts auszuweichen und über einen felsigen Grasrücken abzusteigen. Unterhalb der Engstelle herrscht Steinschlaggefahr, man wird diesem Bereich daher so schnell wie möglich zum linken Rand hin verlassen, wo wieder eine Pfadspur beginnt, die sich allerdings bald verläuft. Talwärts geht man in einer Schuttrinne weiter, bis an ihrem untersten Ende dichtes Haselgebüsch den Weg versperrt. Hier weicht man nach rechts aus, um auf eine Waldlichtung zu gelangen, von der man etwas weiter unten einen Hochsitz erspäht, den man ansteuert. Bei diesem Hochsitz hat man das Ende einer Fahrspur erreicht, die bald in eine Forststraße mündet, welche zum Ausgangspunkt zurückführt.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Zug zum Bahnhof Hinterstoder und weiter mit den Linien 431 und 432 zur Baumschlagerreith; alternativ dazu mit dem Taxi vom Bahnhof zum Ausgangspunkt der Tour.
Anfahrt
A9 - Ausfahrt Sankt Pankraz bzw. Roßleithen, durch den Ort Hinterstoder taleinwärts bis zum Gasthof Baumschlagerreith.
Parken
Gebührenpflichtiger Parkplatz bei der Baumschlagerreith.
Weitere Informationen
Kleiner Hochkasten, Mitterberg.
Ausrüstung
Gute Wanderausrüstung.
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte- Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region.
Außerdem ist auf dieser Tour die Mitnahme eines Höhenmessers nützlich, um die Schlüsselstelle beim Zustieg zum Finsteriegelkar leichter zu finden.
Sicherheitshinweise
Ausreichend Erfahrung mit selbständiger Wegfindung in rauem Felsgelände ist unbedingt erforderlich, außerdem absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie sicheres Klettern bis zum Schwierigkeitsgrad II.