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Haus Wartes
Beschreibung
Durch seine Bauweise mit massivem Steinbau und Walmdach hebt sich das Haus Wartes markant von den übrigen Baudenkmälern von Klösterle ab.
Es wurde 1848 nach den bis heute vorhandenen Bauplänen in dieser Weise im Auftrag von Johann Georg Bitschnau (1822-1850) errichtet. Zum Familienbesitz gehörte auch das in der Nachbarschaft liegende Gebäude (heute Gasthaus Johanniterstube). Seit etwa 20 Jahren steht das Objekt unter Denkmalschutz. Der ebenfalls dazugehörige „Wartesstall“, der in seinem Kern ins 14. Jahrhundert und damit die Anfänge der Besiedelung von Klösterle zurückreichte, wurde leider – trotz Denkmalschutzes – vor einigen Jahren abgebrochen.
Johann Josef Bitschnau (1821-1875), der Bruder des Erbauers und Vorsteher von Klösterle, verkaufte das Haus um 1870 an Johann Matthäus Georg Burtscher (1827-1905). Aus dieser Zeit ist der Hausname „Wartes“ verbürgt. Burtscher, der auch Vorsteher von Klösterle war, wird als „Wartabua“ bezeichnet. Haus und Stall waren wichtigen Stationen für den Arlbergverkehr. Amalia Brugger (1874-1950) war in zweiter Ehe mit Johann Boll verheiratet, wodurch auch der Hausname „s´Bolla“ verwendet wurde. Der aus dem Großen Walsertal stammende Boll war Senn in der Alpe Nenzigast, weshalb das Haus Wartes auch als Käselager diente.
Ab den 1930er Jahren übernahm Amadeus Burtscher (1906-1976) das Anwesen. Mit seiner Frau Sybilla geb. Fritz (1904-1993) bewirtschaftete er die größte Landwirtschaft von Klösterle mit zwei Pferden, meist mehr als 12 Stück Vieh sowie Schweinen und Kleinvieh. Nachdem ihre drei Nachkommen schon im Kindesalter verstorben waren, wurde das Anwesen nach dem Tod des Ehepaars von der Erbengemeinschaft an die Gemeinde Klösterle veräußert.