6993 Mittelberg, Österreich
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Haspelwald
© Archiv Kleinwalsertal
Beschreibung
Fink/Klenze schreiben im Buch „Der Mittelberg“, dass schon bald nach Einwanderung der Walser, die Wälder an gefährdeten Orten als „Bannholz“ erklärt wurden. So existieren über den Habsbuollwald (später Haspelwald) über der Parzelle Bödmen vier pergamentene Bannbriefe 1599, 1605, 1627 und 1644.
Fink/Klenze schreiben im Buch „Der Mittelberg“, dass schon bald nach Einwanderung der Walser, die Wälder an gefährdeten Orten als „Bannholz“ erklärt wurden. So existieren über den Habsbuollwald (später Haspelwald) über der Parzelle Bödmen vier pergamentene Bannbriefe 1599, 1605, 1627 und 1644.
Im Brief von 1605 steht sinngemäß, dass Martin Haim, Flipp Haim, Adam Haim und Hans Berchtold öffentlich bekennen, dass der Wind viel Holz in dem Habsbuollwald nieder geworfen hat. Darauf haben sie beschlossen, dass der Wald ganz „abgestockt“ wird und danach der Wald wieder wie früher im „Bann“ sein soll. Die Eigentümer unter dem Bannholz verpflichten sich einen Zaun zu machen, zum Schutz vor den Tieren (auch „Kleinvieh“) bis das Holz wieder „aufgeht“. Im Bann selber, soll keiner etwas zu schaffen haben. Die „Stöck“ soll man 20 Jahre lang erhalten. Es soll auch keine „Weide“ im Wald eingezäunt werden. Heute noch ist der Wald im Besitz der im Ortsteil Bödmen liegenden alten Bauernhöfe.
Die Lawinengefahr ist eine im Hintergrund bestehende Gefahr, die auch die Kulturlandschaft von Mittelberg prägte. Vor 100 Jahren stand z.B. zwischen der Stütze und dem Kirchdorf kein einziges Wohnhaus, dafür mehr konzentriert im Ortsteil Bödmen, der durch den Haspelwald geschützt wurde. Heute erkennen wir diese Gefahr noch an den Lawinenverbauungen am gesamten Heuberg.