Grüne Aue zwischen Esting und Olching

Mühlbach in Olching
Wandern am Mühlbach in Olching
Wandern in den Amperauen bei Olching
Wandern in den Amperauen bei Olching

Die Tour

Diese Tour liegt im FFH-Gebiet Ampertal, welches viele schützenswerte Arten und Lebensräume beherbergt: Bitte helfen Sie uns, diese zu bewahren und bleiben Sie unbedingt auf den gekennzeichneten Wegen!

Geschichte, Natur und Kultur um Esting, Geiselbullach und Olching

Das grüne Band der Amperauen zwischen Esting, Olching und Geiselbullach verbindet die Ortschaften und ist ein wertvoller Erholungsraum.

Die Gegend ist geschichtsträchtig. In Esting befindet sich das größte Gräberfeld in Süddeutschland aus der Glockenbecherzeit. Römer und Bajuwaren haben in der gegend ihre Spuren hinterlassen. Der Weg durch die grüne Au bietet einen schönen Bick auf das Barockschloss in Geiselbullach.

Die Amper war hier bis in die dreißiger Jahre nicht reguliert. Sie bildetet zwischen Esting und Geiselbullach eine 100 Meter breite Auenlandschaft mit vielen Altwässern und Inseln, deren Verlauf sich bei jedem Hochwasser veränderte. Erst die Korrekturen der 20er und 30er Jahre haben den Fluss in ein Korsett gezwängt und seine Breite auf etwa 30 Meter reduziert.

Autorentipp

Bei dieser Tour nicht vergessen die Badesachen einzupacken. Ein Sprung in den Ampersee ist eine schöne Erfrischung nach etwa der Hälfte der Strecke!

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
17 hm
Abstieg
17 hm
Tiefster Punkt 494 m
Höchster Punkt 509 m
Dauer
3:10 h
Strecke
13,0 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

S-Bahnhof Olching

Ziel

S-Bahnhof Olching

Weg

Die Wanderung beginnt beim S-Bahnhof Olching. Dem leicht abfallenden Straßenverlauf folgend, queren wir die Olchinger Hauptstraße geradeaus in die Richard-Wagner-Straße Richtung Amperkanal. Vor der Brücke biegen wir nach rechts in den Weg entlang des Kanals. Der Mühlbach wurde für den Betrieb von Holzstoff-Fabriken in den Jahren 1869 und 1894 ausgebaut. Bis 1881 gab es in Olching eine Holzschleifmühle. Drei Jahre später baute die München-Dachau-AG diese zu einer Papierfabrik um und betrieb sie bis 1970. Auf dem Werkkanal hat das Dampfmotorboot "Olching" Material zur Papierfabrik transportiert. Wir wandern den Weg weiter bis zum Golfplatz.

Auf der rechten Seite des Weges zieht sich heutzutage der Golfplatz entlang. Auf dem ehemaligen Moor wurde um 800 v. Chr. Eisen hergestellt. Man spricht von Raseneisenerzverhüttung. Raseneisenerz ist eine Eisenausfällung in moorigen Wiesen. Es wurde gesammelt und anschließend zum Herstellen von Werkzeugen verhüttet. Wir gehen weiter flussabwärts, bis wir auf die Schulstraße in Geiselbullach treffen.

Quert man die Schulstraße, führt der Weg entlang der Amper abwärts zum Ampersee bei Geiselbullach. Auf dem schmalen Pfad geht es weiter, bis man an einen kleinen Holzsteg kommt, der über einen klaren Quellbach mit dichtem Pflanzenbewuchs führt. Wir gehen links über den Steg und folgen dem Trampelpfad, bis wir zur Autobahn gelangen. Diese unterqueren wir. An der Weggabelung kann man nach rechts oder geradeaus weitergehen. Beide Möglichkeiten führen zum Ampersee, in dem man ein erfrischendes Bad nehmen kann. Zur Fortführung der Tour geht es den gleichen Weg zurück nach Geiselbullach.

In Geiselbullach angekommen, kann rechts über die Amperbrücke ein Abstecher zum im Jahr 1726 erbauten und unter Denkmalschutz stehenden Barockschloss gemacht werden. Dieses befindet sich in Privatbesitz und wird mit viel Mühe erhalten. Zurück zur Amperbrücke biegen wir rechts in den Trampelpfad zwischen Schloss und Amper flussaufwärts ein. Auf der rechten Seite bietet sich noch mal ein schöner Blick zum Schloss und der barocken Schlossmauer. Im Anschluss daran befindet sich eine junge Streuobstwiese. Alte Streuobstwiesen bieten ein Zuhause für viele Tiere. Ein Nutzer davon ist der Grünspecht, den man mit etwas Glück an den Stämmen oder am Boden nach Nahrung suchend beobachten kann. Weiter am schmalen Weg entlang kann man im Sommer im Acker Biberspuren finden. Der Biber frisst gerne die reifen Früchte wie Mais und Raps und hinterlässt dabei eindrucksvolle Schläge in dem Feld, das nahe am Fluss liegt. Der Pfad läuft kurz vor Ende des Ackers nach links hinunter zur Amper.

Flussaufwärts an der Amper geht es nun vorbei an schönen Kiesufern und durch Schatten spendenden Auwald. Am Wegesrand kann man das Echte Springkraut mit seinen dottergelben Blüten und die auentypische Kratzbeere finden. Nach ca. 1,5 km zweigt rechts ein Weg ab. Diesem folgen wir und nach drei Metern biegen wir links in den schmalen Trampelpfad. Nach einem Stück des Pfades im spitzen Winkel auf den Weg, der uns zu einer kleinen, artenreichen Streuwiese führt. Diese wird vom Landschaftspflegeverband spät im Jahr gemäht. Hier findet man den Duftlauch, den Weidenblättrigen Alanth und das Sumpfgreiskraut.

Auf dem selben Weg zurück zur Amper folgen wir dem Weg flussaufwärts. Der Weg kreuzt die Neu-Estinger-Straße. Bei einer Rastbank an einer Silberweide hängt ein Vogelkasten mit zwei Löchern. Das untere Loch ist vom Specht gezimmert worden, der sich in den Meistenkasten einnisten wollte. An der Fünf-Loch-Brücke kann man Wasseramseln bei der Nahrungssuche auf den Flusssteinen beobachten. Sie sind die einzigen Singvögel, die ihre Nahrung tauchend unter Wasser suchen. Der weitere Weg stößt auf eine kleine Teerstraße. Diese laufen wir ca. 50 Meter entlang und biegen links wieder in den Fußweg an der Amper. Man hat nun die Gelegenheit, beim Gasthaus Amperlust seinen Durst zu stillen.

Gestärkt folgen wir dem Weg bis zum Wehr. Hier wird viel Amperwasser in den Werkkanal abgeleitet. Es fließt zum Elektrizitätswerk Olching. Am Wehr kann man Gebirgsstelzen und Wasseramseln beobachten. Die gelb gefärbte Stelze fängt im kunstvollen Flug Insekten über der Wasseroberfläche. An der gestauten Amper folgen wir dem Weg, bis wir in Alt-Esting auf die Römerstraße stoßen.

Wir biegen nach rechts in die Römerstraße Richtung Ortsmitte. Im Jahr 806 wurde Esting erstmals urkundlich erwähnt. Die Nachsilbe "ing" deutet auf eine Bajuwarensiedlung hin, die Vorsilbe benennt die damals ansässige Ortssippe. Zahlreiche archäologische Funde beweisen, dass schon vor 4000 bis 5000 jahren Menschen gesiedelt haben. 1998 wurde in Esting das größte süddeutsche Gräberfeld der Glockenbecherzeit (2400 - 2000 v. Chr.) mit 21 Hockergräbern freigelegt. Gegenüber dem Gasthaus Steinherr befindet sich die dem Heiligen Stephanus geweihte Kirche. Sie gehört zu den ältesten Kirchen im Landkreis. Die romanische Chorturmanlage verweist auf eine Entstehungszeit im 13. Jahrhundert. Man beachte das kleine Gebeinhaus an der Außenmauer mit echten Totenschädeln.

In der Ortsmitte angekommen, steht das Wahrzeichen des Ortes, Schloss Esting, das ca. 500 Jahre alt ist. Vor 300 Jahren brannten es englische Truppen nieder. Aufgebaut wurde es vom damaligen Gutsbesitzer und Kaufmann Johann Senser. Heute ist das Schloss in Privatbesitz. Der schöne Barockbau neben dem Schloss, das Benefiziatenhaus, wurde 1738 errichtet.

Zurück bei der Amperbrücke gehen wir die Teerstraße entlang und biegen nach links in den kleinen geteerten Fuß- und Radweg. Nach ungefähr 200 Metern verlassen wir den Weg und folgen nach links dem schmalen Fußweg, an dem links ein Bach entlang fließt und in die Amper mündet. Auf der linken Seite des Pfades begleitet uns ein Stück eine Schilffläche. Das Schilf bietet dem Teichrohrsänger und der Rohrammer ein Zuhause. Der Weg führt weiter zum Wehr. Hier kann man die Brücke überqueren und auf der linken Seite des Kanals dem Weg folgen bis zur Neu-Estinger-Straße. Wir halten uns auf der Amperbrücke links und biegen im Anschluss rechts in einen Kiesweg ein, der sich am Mühlbach entlang schlängelt. Hier hat die Amperaue nichts mehr von ihrer Wildheit, da dieses Stück vom Menschen stark überprägt ist. Bei der blauen Brücke biegen wir rechts ab und folgen dem Pfad bis zur Richard-Strauß-Straße zum Olchinger Bahnhof.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Für diese Wanderung empfiehlt es sich mit der S-Bahn (S3) anzureisen.

S3 München – Mammendorf Haltestelle Olching

Weitere Informationen

Weitere Informationen zur Gebietsbetreuung Ampertal finden Sie auf der Homepage des Landschaftspflegeverbands Fürstenfeldbruck e.V.

Ausrüstung

  • Tragen Sie stets witterungsangepasste, zweckmäßige Kleidung, die Sie vor Kälte und Nässe bzw. Hitze und Sonne schützen.
  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit und einen Notfall-Müsliriegel mit auf die Wanderung.
  • Sonnenschutz für Haut und Kopf ist der unverzichtbare Begleiter auf Wanderungen im Sommer.
  • Ein Handy für den Notfall schadet zusätzlich nicht!

Sicherheitshinweise

  • Bitte ziehen Sie dem Weg entsprechend angemessene Schuhe an, welche Ihnen ausreichend Halt auch auf unebenen Wegen geben.
  • Besonders im Herbst und Winter kann am Boden liegendes Laub mögliche Unebenheiten, Wurzeln, Steine oder Löcher im Weg verdecken.