Großglockner über Glocknerwand

Grockglockner
Erzherzog-Johann Hütte
Gletscherzustieg
Anstieg zur Glocknerwand
Glocknerwand
Blick zum Nordwestgrat
Teufelshorn mit Abseilstelle

Die Tour

Die Überschreitung der Glocknerwand in Kombination mit dem Nordwestgrat-Anstieg zum Großglockner könnte man durchaus als "Königstour" der Stüdlhütte bezeichnen.

Allerdings stellt diese schwere, ausgesetzte und lange Klettertour höchste Ansprüche an das alpinistische Können. Auch die Gletscherpassagen sind spaltentechnisch genauso wenig zu unterschätzen, wie der Abstieg über den Normalweg, der zwar deutlich leichter ist, aber dennoch Absturzgefahr in sich birgt.

Autorentipp

Man kann die gesamte Rundtour etwas verkürzen, indem man nach dem Gipfelabstieg auf der Erzherzog Johann Hütte übernachtet.

Info

Schwierigkeit
IV+
45°
D-
schwer
Aufstieg
1200 hm
Abstieg
1000 hm
Tiefster Punkt 2798 m
Höchster Punkt 3798 m
Dauer
10:00 h
Strecke
8,6 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Stüdlhütte

Ziel

Stüdlhütte

Weg

Von der Stüdlhütte aus steigt man zunächst steiler in Richtung Norden zum Teischnitzkees hinauf. Die weite Gletscherfläche wird nun deutlich flacher nach Nordwesten gequert. Auf einer Höhe von ca. 3340 m gelangt man auf den nächsten Gletscher, das Fruschnitzkees. Dort wendet man sich nach Norden  steigt über einen Firnhang zum Kamm zwischen Teufelskamp (links) und Hofmannspitze (rechts) auf.

Nun folgt man dem Nordwestgrat auf die Hofmannspitze (3715 m), den ersten Gratturm der Glocknerwand. Im Folgenden werden nacheinander alle sechs weiteren Grattürme, die durch Scharten voneinander getrennt sind, überschritten. Der zweite Turm, der Pöschlturm, gilt mit 3722 m als die höchste Erhebung. Der vierte bis siebte Gratturm bilden die Glocknerwandkrone. Schließlich klettert man über den Südostgrat in die Untere Glocknerscharte (3596 m), wobei eine Abseilstelle von knapp zehn Metern den Abstieg erleichtert.

Nach der Glocknerscharte wird der Felszahn des Teufelshorns auf der Südseite umgangen. Weiter klettert man über das Glocknerhorn (3680 m) auf die Grögerschneide (3660 m). Zuletzt leitet der obere Nordwestgrat zum höchsten Gipfel Österreichs hinauf.

Für den Abstieg steigt man zunächst über Felsplatten zur luftigen Oberen Glocknerscharte (Stahlseil) ab, um dann wieder ausgesetzter den Kleinglockner (Sicherungsstangen) zu überschreiten. Im Anschluss leitet eine steile Rinne nach links zum breiten Geländerücken des Glocknerleitls hinab, über das es nach Südosten zur Erzherzog Johann Hütte hinab geht. Von der Hütte folgt man dem teis stahlseilgesicherten Felsgrat bis zum sog. Kampl, wo wiederum Stahlseile nach rechts (Westen) weiter über Felsgelände zum Ködnitzkees hinab leiten. Der Gletscher wird in gleicher Richtung (Achtung auf Querspalten) überquert. Dann wendet man sich nach links (Süden) und steigt gerade das sanfte Gletscherbecken hinab. Zuletzt wird der Felssporn links umgangen, bevor es in einer Querung nach rechts zur Stüdlhütte hinüber geht.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Bahn zunächst über Wörgl bis Kitzbühel. Von dort mit dem Bus 950X nach "Huben in Osttirol, Ort"  und mit Bus 920 zur Haltestelle "Kals am Großglockner, Abzw. Burg". Zuletzt wieder mit Bus 920 bis Haltestelle "Kals am Großglockner, Lucknerhaus". (Verkehrt nur im Sommer. Aktuelle Verbindungen: www.oebb.at)

Anfahrt

Über Kufstein und Kitzbühel nach Mittersill. Hier der Felberntauernstraße folgen (Maut) und über Matrei nach Huben. Dort links nach Kals abzweigen und weiter auf der Kalser Glocknerstraße (Maut) bis zum Lucknerhaus.

Parken

Parkplatz am Lucknerhaus.

Weitere Informationen

www.alpenverein-muenchen-oberland.de/huetten/alpenvereinshuetten/stuedlhuette

Ausrüstung

Komplette Hochtouren- und alpine Kletterausrüstung.

Sicherheitshinweise

Die Gratüberschreitung ist oft sehr ausgesetzt und weist Schwierigkeiten bis IV+ auf. Man braucht viel Erfahrung mit Seilsicherung an Graten (Stichwort: Gehen am laufenden Seil), da man von der Zeit her nicht den gesamten Gratverlauf Seillänge für Seillänge durchsichern kann. Nur bei stabilem Bergwetter unternehmen! Zudem ist die Spaltengefahr auf den Gletschern zu berücksichtigen.

DAV-Versicherung