Schwierigkeit |
mittel
|
Aufstieg
|
920 hm |
Abstieg
|
920 hm |
Tiefster Punkt |
Wanderparkplatz Scharnitz 962 m |
Höchster Punkt |
Zäunlkopf 1746 m |
Dauer
|
6:00 h |
Strecke
|
16,9 km |
Gleirschklamm - Oberbrunn-Alm - Zäunlkopf - Bärenklamm
Die Tour
Kontrastreiche Wanderung durch die stimmungsvoll rauschende Gleirschklamm zur urigen Oberbrunn-Alm mit anschließendem Gipfelerlebnis im wunderbaren Alpenpark Karwendel
Bei dieser Tour handelt es sich um eine landschaftlich sehr reizvolle Rundwanderung im besonders wasserreichen Naturpark Karwendel, die uns aus Scharnitz anfangs entlang der türkisfarbenen Isar und im Verlauf auf einem teils sehr schmalen Steig durch die wilde Steilschlucht der Gleirschklamm zur zünftigen Oberbrunn-Alm mit ihren vielen Kühen und Schweinen führt. Auf dieser bei Wanderern und Mountainbikern wegen ihrer Gastlichkeit sehr beliebten Alm können wir Tiroler Hausmannskost vom Holzherd genießen. Von dort erreichen wir den nahegelegenen und leicht zu besteigenden Gipfel des Zäunlkopfs mit seiner ungeahnt schönen Aussicht. Im Abstieg überschreiten wir noch den breiten latschenbewachsenen Grat zum unscheinbaren Großen Mittagskopf und steigen überwiegend auf naturbelassenen Pfaden und Waldwegen sowie am Ende der Tour noch einmal durch die reizvolle Bärenklamm wieder nach Scharnitz ab. Eine mittelschwere Tageswanderung, die aufgrund ihrer Länge eine recht gute Kondition erfordert, jedoch nach den zahlreichen schönen Eindrücken alle Strapazen vergessen lässt.
Autorentipp
- Abstecher zum schönen Wasserfall am "Hinteren Kreidegraben", wenige Meter vor der Scharnitzer Alm (ausgeschildert/etwa fünf Minuten)
Info
Karte
Details
Kondition
|
|
Erlebnis
|
|
Landschaft
|
|
Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Wanderparkplatz Hinterautalstraße in Scharnitz (UTM 32T 671103 5250537)
Ziel
wie Start
Weg
Wir passieren das Naturpark-Infozentrum und folgen zunächst der Hinterautalstraße 300 m ostwärts in Richtung Ortsende. Kurz vor dem Ortsende zweigt rechts zwischen zwei Grundstücken ein Pfad auf den Isarsteig ab (über eine Wiese mit einem mittig befindlichen Baum und einer Bank), der fortan immer am Hang oberhalb der Isar verläuft. Aber zunächst muss eine kurze Steigung über einige Serpentinen bewältigt werden, um auf diesen zu gelangen.
Idyllisch zieht der Isarsteig als schmaler naturbelassener Waldpfad seine Bahn und verläuft in grob südöstliche Richtung oberhalb der Isar entlang. An mehreren Stellen sind nett angelegte Trimm-Dich- bzw. Kneippelemente am Wegrand vorhanden. In Höhe der ersten Holzbrücke, die den aus der Teufelslochklamm herausführenden Bach überspannt, haben wir eine gute Gelegenheit, über das breite Kiesbett direkt an die türkisfarbene Isar heranzukommen.
Nur wenige Meter weiter lassen wir eine Isarbrücke links liegen und bleiben weiterhin auf der orographisch linken (südlichen) Isarseite. Unmittelbar nach dem Überschreiten einer weiteren Bachbrücke (des Vorderen Kreidegrabens) erreichen wir eine Weggabelung. Hier weist uns ein unscheinbares altes Holzschild auf einen nahen Wasserfall hin - ein insgesamt zehnminütiger Abstecher (hin und zurück), der durchaus lohnenswert ist, weil der aus drei "Stockwerken" bestehende Wasserfall landschaftlich sehr schön ist. Nach diesem optionalen Besuch wandern wir auf dem in ursprünglicher Laufrichtung linken Weg in Richtung Scharnitzer Alm weiter (laut Wegweiser fünf Minuten). Die Scharnitzer Alm liegt quasi in einer leichten Rechtskurve unmittelbar hinter der Weggabelung und ist nach gerade einmal einer Minute bzw. rund einer Dreiviertelstunde seit Beginn der Wanderung erreicht.
Im weiteren Verlauf passieren wir noch den linksseitigen Abzweig (auf die andere Isar-Seite) zum Gasthof Wiesenhof und laufen geradeaus weiter.
Wir wandern in einigem Auf und Ab weiter auf dem Schotterweg (jetzt "Nederweg"), bis uns ein starkes Gefälle in einer auffälligen Linkskurve signalisiert, dass wir in Kürze unser erstes Etappenziel erreichen.
Nach dem Überschreiten der letzten Brücke (über den Gleirschbach) befindet sich rechtsseitig die Abzweigung zum Gleirschklammsteig mit einem Picknickplatz und dem Hinweisschild „Nur für Geübte“ (schwarzer Punkt). Von der Brücke haben wir bereits einen tollen Einblick in den eindrucksvollen vorderen Klammbereich. Bis hierher etwa anderthalb Stunden.
Der teilweise drahtseilversicherte schmale Klammsteig schlängelt sich landschaftlich wunderschön am tosenden Gleirschbach entlang. Unerfahrene und Kinder sollten ggf. mit einem Wanderseil gesichert werden. Denn der Gleirschbach hat einige turbulente Stellen, die auf keinen Fall unterschätzt werden dürfen. Der Pfad geht über einige Brücken, zwischen steilen Felswänden und sogar durch einen kleinen Felstunnel hindurch. Überall dringt Wasser aus dem Fels. Nach knapp einem Kilometer ist der Klamm-Spaß leider schon wieder zu Ende. Wir halten in Höhe Isertalklamml kurz inne, weil es auf der gegenüberliegenden Seite des Gleirschbaches ebenfalls eine Vielzahl von natürlichen Quellen gibt. Dort entspringen aus dem bemoosten bzw. bewaldeten Boden unzählige kleine Bäche wie aus dem Nichts. Überall gurgelt und plätschert es. Eiskalt und sauber hat das Wasser allerbeste Trinkwasserqualität.
Nachdem wir getankt haben, machen wir uns in Richtung Oberbrunn-Alm auf (ausgeschildert), unserem nächsten Zwischenziel. Wir steigen auf einem steilen Pfad aufwärts und erreichen einen breiten Schotterweg (Fahrweg zur Alm), auf dem wir rund anderthalb Kilometer auf etwa 1.360 m aufsteigen (45 Minuten). In einer Rechtskurve zweigt linksseitig ein Wiesenpfad (Wanderweg zur Oberbrunn-Alm ausgeschildert) ab, an dem sich sogleich ein Baum mit einer Bank darunter befindet. Wir verlassen an dieser Stelle den Fahrweg zur Oberbrunn-Alm und folgen diesem Wiesenpfad entlang eines aufgelockerten Fichtenbestands eine knappe halbe Stunde durch das Isertal (Achtung Kühe) in westsüdwestlicher Richtung zur urigen Alm auf 1.523 m.
Diese kommt jetzt wie gerufen. Die Gäste werden dort sehr herzlich mit einem Obstler begrüßt. Willkommen auf der Alm.
Nach unserer Rast wandern wir von der ausgesprochen netten Oberbrunn-Alm auf einem naturbelassenen Pfad in nordwestliche Richtung in Richtung Zäunlkopf (früher Zeindlkopf, 1.746 m). Der Zäunlkopf ist leicht zu besteigen und auf jeden Fall sollte man dabei die Aussichtsstelle mit Picknicktisch (zehn Minuten extra) mitnehmen, denn von dort aus hat man einen spektakulären Blick auf die umliegenden Gebirgszüge und Täler des Karwendelgebirges, den man so von diesem unscheinbaren Gipfel nicht erwartet hätte.
Ansonsten verläuft der Steig unschwierig knapp unterhalb des Gipfels entlang und überschreitet im weiteren Verlauf einen latschenbewachsenen Grat in Richtung Großer Mittagskopf (1.636 m). Der Weiterweg führt dann grob westwärts auf einem schmalen naturbelassenen Pfad teilweise recht anspruchsvoll und Konzentration fordernd, aber prinzipiell ungefährlich, durch einen wunderbaren Wald. Erst ab der mittlerweile verfallenen Sportalm (an einer ehemaligen Skipiste) wechselt die Wegbeschaffenheit für eine knappe halbe Stunde in einen breiten Forstweg, bis am Mühlberg bei einer Höhe von 1.110 m rechts ein Pfad zur Bärenklamm abzweigt (ausgeschildert), die noch einmal sehr reizvoll ist (hier Vorsicht bei Nässe). Der Weg mündet nach dem erlaubten Durchqueren einer Pferdekoppel (Elektrozaun wieder schließen) direkt in einen die Bahngleise begleitenden Wanderweg. Hier rechts und den Weg aber bereits nach 150 m wieder nach rechts verlassen (am Campingplatz vorbei - rechts des Weges befindet sich der Banger-Park - eine Sommer-Snowboard-Übungsanlage). Nun befinden wir uns bereits in Scharnitz und begeben uns zwischen bewohntem Gebiet auf dem „Feldweg“ zurück zum Wanderparkplatz.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
regelmäßige Bahn- und Busverbindungen nach Scharnitz
- z. B. Regionalzug München - Innsbruck (mehrmals täglich)
- Informationen unter www.vvt.at (auch als kostenlose App für Android oder iPhone "VVT Smartride" erhältlich)
Anfahrt
- Von Mittenwald aus über die deutsch-österreichische Grenze nach Scharnitz (Tirol) fahren (Bundesstraße B 2) - hinter der Grenze nicht geradeaus entlang der Ortsumfahrung fahren, sondern vorher links nach Scharnitz abbiegen.
- In Scharnitz Ortsmitte nach dem Überfahren der Isarbrücke an der Kirche links abbiegen in Richtung Scharnitz-Eisack (ausgeschildert "Parkplatz Karwendeltäler") und unter einer Bahn-Unterführung duchfahren, weiter geradeaus.
- Nach ein paar hundert Metern befindet sich der Parkplatz auf der linken Seite (am markanten Bau des Naturpark Informationszentrums Scharnitz).
Parken
- Gebührenpflichtiger Wanderparkplatz "Karwendeltäler" an der Hinterautalstraße am Naturpark Infozentrum Scharnitz - Tagesticket zur Zeit 6,00 Euro (Stand September 2020)
Weitere Informationen
- Einkehrmöglichkeiten in der Scharnitzer Alm (im Sommer täglich etwa 12 bis 18 Uhr) und in der Oberbrunn-Alm (täglich etwa bis Ende September) - einfache Speisen bzw. Jausen
- In der Gleirschklamm lassen sich mit etwas Glück Gämsen und Wasseramseln beobachten.
- Der Steig durch die Gleirschklamm ist nur bedingt für Hunde geeignet.
Ausrüstung
- Normale Wanderausstattung für eine Tagestour
- geeignete Wanderschuhe, am besten knöchelhoch mit fester Profilsohle (Kategorie B)
- ggf. Stöcke
Sicherheitshinweise
- In der Gleirschklamm ist Trittsicherheit erforderlich - der Steig ist teilweise sehr schmal und führt dicht an der Abbruchkante der wilden Klamm vorbei (an manchen Stellen mehrere Meter tief/stellenweise seilversichert). Unerfahrene bzw. Kinder ggf. sichern (z. B. Wanderseil).
- Die Tour verläuft auf dem letzten Kilometer vor der Oberbrunn-Alm über eine Almweide, auf der sich Kühe befinden. Bitte unbedingt die richtigen Verhaltensweisen im Umgang bzw. beim Zusammentreffen mit Kühen beachten.