Geschichtliches bei Dinkelscherben

Bahnhof Dinkelscherben
Mariengrotte
Burgkapelle Zusameck
Weg zu Burgkapelle
Burgkapelle Heilig Kreuz
Waldweiher
Zusamtal
Aussicht Bettenbach-Horn
Burg Wolfsberg
Burgbrunnen

Die Tour

Auf dem Otto-Schneider-Rundweg Ende des 19. Jh. war der Schloss- bzw. Kalvarienberg noch unbewaldet. Nur einzelne Bäume säumten den 1846 angelegten Kreuzweg. So stand die Kapelle weithin sichtbar auf der Anhöhe nördlich von Dinkelscherben, die aufgrund ihrer Exponiertheit schon früh als Siedlungsplatz genutzt wurde. Bereits vor ca. 4000 Jahren befand sich hier eine jungsteinzeitliche Siedlung, im 1. Jh. v. Chr. entstand ein spätkeltischer Herrensitz mit Pfostenschlitzmauer und Spitzgraben. Im Mittelalter folgte eine hölzerne Turmhügelburg, die dann im 11. und 12. Jh. von einer ersten steinernen Burg abgelöst wurde. Sie wurde 1231–1301 von den Rittern von Zusameck bewohnt, die als markgräflich-burgauische Dienstmannen fungierten. 1333 / 34 gelangte die Anlage an das Hochstift Augsburg, wo sie bis zur Säkularisation verblieb. Heute ist neben Wall- und Grabenresten nur noch die 1850 in neugotischem Stil restaurierte spätgotische Burgkapelle vollständig erhalten.

Vom Bahnhof Dinkelscherben, 462 m, über den Bahnhofsplatz geradeaus in die Bahnhofstraße. An der großen Kreuzung in der Ortsmitte – rechts der Gasthof Schwarzer Adler, 462 m – geht es geradewegs hinauf, an den Kirchen St. Anna (barockisiert, mit Storchennest + Infotafel) und dahinter St. Simpert vorbei. Das ehemalige Spital links, heute Alten- und Pflegeheim, hat seinen Ursprung in der Zeit um 1600, als eine Ruhrepidemie grassierte, und verhalf aufgrund seiner weit ausstrahlenden Bedeutung als Krankenpflegeeinrichtung Dinkelscherben, zum zentralen Ort der Reischenau zu werden. Weiter folgen wir dem Verlauf der Burggasse aufwärts bis zur Straßengabelung. Hier nehmen wir das rechte Sträßchen (Pfarrer-Egger-Weg/Sackgasse). Bald bringt uns ein steiler Fußweg an ersten Kreuzwegstationen vorbei zur Mariengrotte, 522 m, hinauf. Nun nach rechts auf dem unteren Weg an weiteren Kreuzwegstationen vorbei, bald auch mit Blick auf die Burgkapelle, durch den lindenreichen Laubmischwald um den Burgberg herum. Links hinauf erreichen wir die Burgkapelle Heilig Kreuz, 533 m, mit wenigen Resten der Burg Zusameck (Infotafel) und eine Kreuzigungsgruppe. Wieder kurz hinab, dann geradeaus über die Wiese am ehemaligen Burgbrunnen vorbei (Infotafel). Am Sportplatz halten wir uns erst rechts und wandern dann am Eck links zwischen den Sportanlagen hindurch auf das Sportheim zu. Vor diesem gehen wir nach rechts, nehmen dann das Sträßchen hinauf und folgen fortan dem beschilderten Otto-Schneider-Rundweg nach rechts. Dieser ist benannt nach dem inzwischen verstorbenen Fachheimatpfleger und Leiter des Arbeitskreises für Vor- und Frühgeschichte im Landkreis Augsburg. Am Kreisjugendheim, am Eingang zum Waldlehrpfad sowie an zwei Waldweihern, 536 m, vorbei. Am Waldrand entlang eröffnet sich die Aussicht auf das Zusamtal mit Fleinhausen (links) und Grünenbaindt am Gegenhang. An der nächsten Kreuzung geradeaus, kommen wir gleich zu einer Weggabelung, 532 m, wo wir unseren Rundweg geradeaus in den Wald hinein starten. An der Einmündung folgen wir der Forststraße nach links, fortan alle Abzweigungen ignorierend. Durch Fichtenhochwald wandern wir über den Uhlenberg, rechts macht eine Infotafel auf ein Hügelgrab aufmerksam. Dann sanft abwärts, bis ein Schild, 528 m, nach links zu einem der 100 schönsten Geotope in Bayern weist, zu dem sich ein Abstecher lohnt. Hier ist Schieferkohle aufgeschlossen. Weiter folgen wir dem Kiesweg sanft aufwärts. Am höchsten Punkt gabelt sich der Weg, wir nehmen den Forstweg nach links. Zwischen Mischwald und Fichtenaufforstung hindurch zu einer Querstraße, wo wir nach rechts Richtung Zusmarshausen weiterwandern. Stets auf dem Hauptweg, halten wir uns links und gelangen zu einem Schutzpavillon mit Wetterhahn (Rastmöglichkeit). Hier geht es nach halb rechts weiter. Auf dem gekiesten Spurweg zu einem Hochsitz an der Weggabelung »Am Rondell«, wo es links weitergeht. Bald auf Gras- und Schotterweg steil hinab. Wendet sich der Weg nach rechts, müssen wir auf den links abzweigenden Grasweg achten, der uns an den Waldrand hinabbringt. Kurz nach links an ihm entlang, erreichen wir eine Bank mit Aussicht auf das Tal des Bettenbachs (gegenüber bewaldetes Horn) sowie links das Zusamtal mit dem Weiler Kleinried und Gabelbach (mit Kirchturm). Gleich nach links führt der Wanderpfad als holunderbewachsener Hohlweg wieder in den Wald hinein, welcher wohl einst zur mächtigen Burganlage auf dem Schlösslesberg gehörte. Links sehen wir schon die Stelle der einstigen Turmhügelburg, 492 m. Wir bleiben stets geradeaus auf dem Graspfad und kommen an zwei Infotafeln vorbei. Weiter geradeaus auf dem teils etwas eingewachsenen Weg wandern wir am steilen Hang entlang, links ist teils feiner Sand aufgeschlossen, rechts unten schimmern Teiche durch. Schließlich mündet unser Weg in eine Forststraße. Auf dieser nach links, ein Stück aufwärts, dann geht es gleich an der nächsten Abzweigung nach rechts weiter über den unscheinbaren Gabelbach. Uns stets rechts haltend, auf dem Hauptweg aufwärts und dann geradeaus über die unbewaldete Hochfläche (rechts Blick auf Zusmarshausen) gelangen wir auf dem Kiesweg an einem Hochsitz vorbei. Kurz vor dem nächsten Waldrand folgen wir an der Einmündung dem gekiesten Feldweg nach links an einem Feldkreuz vorbei in den Wald hinein, wo wir uns links halten. Mündet der Weg in das von Steinekirch heraufkommende Sträßchen, 528 m, wandern wir für einen Abstecher zur ehemaligen Burg Wolfsberg, 531 m, geradewegs weiter und erreichen nach knapp 500 m an einem Bildstock vorbei die malerische Ruine – eine von nur ganz wenigen im Landkreis Augsburg. Wohl im 12. Jh. auf dem runden Hügel aus Schotter erbaut, saß hier das Geschlecht der Fraße, wohl ab Mitte 14. Jh. das der Schwelcher. Letztere sollen als Raubritter Augsburger Kaufmannszüge ausgeraubt haben, weswegen die Augsburger mehrmals die Burg angriffen und der im Auftrag der Stadt agierende Wilhelm von Rechberg sie mit einem Söldnertrupp 1462 zerstörte. 1852 verwendete man mächtige Nagelfluhquader daraus für den Bau des Eisenbahndammes. Den einst maximal 11 m hohen Bergfried konnte der Historische Verein für Schwaben durch raschen Ankauf retten. Daneben sind umfangreiche Gräben und Wälle erhalten. Wieder zurück, folgen wir dem Sträßchen nach rechts. Bald gekiest, führt es uns am Waldrand entlang und an einem Wildgehege vorbei. Schließlich geht es in den Wald hinein, wo wir, uns rechts haltend, Richtung Dinkelscherben weiterwandern. Auf einem Schotterweg steil hinab in ein Wiesental mit Hecken und in einem Rechts-Links-Schlenker gleich wieder den Grasweg am Gegenhang hinauf. Am Waldrand halten wir uns rechts und wandern stets an ihm entlang. Dann kurz nach rechts durch den Wald gegangen, erreichen wir ein steinernes Feldkreuz mit herrlicher Aussicht ins Zusamtal mit Fleinhausen und dem Straßendorf Grünenbaindt. Nach links kommen wir bald zur Weggabelung vom Hinweg. Nun auf bekanntem Weg zurück, bis direkt vor den beiden Weihern uns ein Schild nach rechts zum Natur- bzw. Waldlehrpfad gegen die Beschilderungsrichtung einlädt (Variante). Dieser mündet am eigentlichen Eingang ca. 200 m weiter wieder in unser Sträßchen, dem wir ansonsten nun weiter abwärts folgen. Am Sportheim vorbei über die Wiese, nehmen wir kurz vor der Burgkapelle gleich rechts den Pfad zur Mariengrotte. Weiter hinab und zurück zum Bahnhof Dinkelscherben.

Autorentipp

Waldfreibad Dinkelscherben.

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
215 hm
Abstieg
215 hm
Tiefster Punkt 458 m
Höchster Punkt 542 m
Dauer
3:35 h
Strecke
13,8 km

Details

Kondition
Technik

Wegbeschreibung

Start

Bahnhof Dinkelscherben (462 m, Navi: 86424 Dinkelscherben, Bahnhofsplatz 6a). Alternative: Parkplatz nahe Waldfreibad (Navi: 86424 Dinkelscherben, Burggasse 15).

Weitere Informationen

Sicherheitshinweise

Keine. Der Rundweg ist als Otto-Schneider-Rundweg ausgeschildert, anfangs als »Lueg ins Land«.