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Gasthof Post
Beschreibung
Der stattliche Gasthof Post in Dalaas ist ein bedeutendes Baudenkmal der Geschichte des Verkehrs über den Arlberg.
Als bedeutendstes Gebäude von Dalaas erhielt es bei der Einführung der Hausnummern Ende des 18. Jahrhunderts die Nummer 1. Der bayerische Kataster von 1808 weist „ein Wohnhaus samt zwey besonderen Ställen“ aus, die sich im Besitz von Christian Tscholl befanden. Schon damals befand sich hier eine wichtige Station an der Straße durch das Klostertal.
Ein Gasthaus bestand an dieser Stelle schon im 17. Jahrhundert. 1669 wurde hier Johann Christian Strolz geboren, als Sohn des Gastwirteehepaars Adam Strolz und Anna Maria Fritz. Seine Karriere war für einen Klostertaler der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich. Offenbar durch einen unbekannten Gönner gefördert, konnte er an der Universität Wien studieren, wo er als Jurist promoviert wurde. Im Alter von 44 Jahren wurde er von Kaiser Karl VI. zum Gerichtsrat in Prag ernannt. Ab 1731 war er als Fiskalamtsdirektor tätig – eine Funktion, die heute „Finanzminister“ genannt würde. Für seine Verdienste wurde er in den Adelsstand erhoben und nannte sich „Ritter von Strolz“. Er verstarb im Alter von mehr als 80 Jahren in Prag. Seinen Heimatort Dalaas hatte er in seinem Testament mit großzügigen Zuwendungen bedacht, welche die Errichtung der Heilig-Kreuz-Kirche samt einer eigenen Pfründe ermöglichten.
In den 1820-er Jahren scheint der aus St. Jakob am Arlberg stammende Matthäus Gottlieb Schwarzhans als Gastwirt zum „Schwarzen Adler“ (erst später erfolgte die Umbenennung in „Post“) und k. k. Postmeister auf. Er war ein umtriebiger Unternehmer, der sich den wirtschaftlichen Aufschwung nach der Eröffnung der neuen Arlbergstraße zu Nutze machen konnte. Zusätzlich zu seinem Betrieb in Dalaas pachtete er 1826 auch das „Bad Fohrenburg“ in Bludenz-Hinterplärsch, für das er im Feldkircher Wochenblatt auch eine Anzeige schaltete. Den Betrieb in Dalaas übernahm nach seinem Tod 1828 der Sohn Johann Josef Schwarzhans. Er ließ 1831 ein bis heute bestehendes Waschhaus errichten, wobei das Gutachten dafür von keinem Geringeren als Alois Negrelli verfasst wurde.
Nach dem Tod Schwarzhans verkauften seine Erben 1857 seinen stattlichen Besitz in Dalaas an den aus Dornbirn stammenden Unternehmer Josef Andreas Rhomberg, der von nun an als Gastwirt und Postmeister fungierte. Im Kaufvertrag wird das „Postwirthshaus“ erwähnt. Wann genau die Umbenennung erfolgt war, ist nicht bekannt. Die Familie Rhomberg blieb bis 1903 in Dalaas, wobei zunächst der ältere Sohn als Gastwirt in der Post tätig war und dieser den Besitz schließlich seinem Bruder Josef Andreas verkaufte. Dieser machte sich in Dalaas 1882 auch als Initiator der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr verdient. Er verkaufte schließlich aus Altersgründen den Gasthof an Karl Fritz. Dieser war vier Jahrzehnte lang Vorsteher von Dalaas, weshalb lange Zeit auch die Gemeindekanzlei in der Post untergebracht war.