Frühmesshaus

 Zu den denkmalgeschützten Objekten der Gemeinde Innerbraz zählt auch das einstige Frühmesserhaus, das seit rund einem halben Jahrhundert als Wohnhaus dient, nachdem die Frühmesspfründe der Pfarrei nicht mehr besetzt worden war.

 Der Ursprung derselben war eine Stiftung der beiden Eheleute Johann Nessler und Katharina Vonbun. Das kinderlose Paar stellte sein Haus, Hof und Gut sowie das gesamte Vermögen dem Zweck der Frühmesspfründe an. Der erste Priester, der 1755 diese Stelle antrat, war der aus Braz stammende Hannibal Grass. Der Stifter und seine Frau sowie eine verwandte Base durften bis zu ihrem Ableben im Haus des Frühmessers wohnen. Grass wurde später Pfarrer in Rankweil und Dekan des Drusianischen Kapitels und damit ein regional bedeutender Geistlicher. Zur Pfründe gehörte auch eine Landwirtschaft, die unter Frühmesser Johann Wieser in den 1860er Jahren bedeutend vergrößert wurde. Er hielt nämlich rund 40 Schafe, für welche ein eigener Stall errichtet werden musste. Der letzte Brazer Frühmesser war Josef Anton Ritter, der 1963 hier verstarb. In weiterer Folge wurde das Haus veräußert und für Wohnzwecke genutzt. Seinen barocken Charakter hat es weitgehend erhalten.