FOS und BOS (historisch)

Der Besenstall - höhere Schule für Mädchen

„Es gilt dem Weibe eine der Geistesbildung des Mannes in der Allgemeinheit der Art und der Interessen ebenbürtige Bildung zu ermöglichen, damit der deutsche Mann nicht durch die geistige Kurzsichtigkeit und Engherzigkeit seiner Frau an dem häuslichen Herde gelangweilt  und in seiner Hingabe an höhere Interessen gelähmt werde.“

Diese Sorge aus einer Denkschrift von 1872 mag den Rektor des hiesigen Gymnasiums (Jean-Paul-Gymnasium) schon 1837/38 geleitet haben, als er in Hof eine der ältesten höheren Töchterschulen Bayerns als Privatinstitut ins Leben rief. Dank des Zuspruchs aus der Bürgerschaft und der Unterstützung durch die Stadt florierte das Unternehmen so gut, dass in den Jahren 1900/01 das repräsentative Schulgebäude am Longoliusplatz errichtet werden konnte.

Für ältere Hofer Bürger bleibt das Mädchengymnasium (seit 1952) immer noch der „Besenstall“, obwohl hier längst keine „höheren Töchter“ mehr unterrichtet werden. Das Mädchengymnasium erhielt 1973 den Namen „Johann-Christian-Reinhart-Gymnasium“, zog 1975 in einen Neubau unterhalb des Bismarckturmes (Max-Reger-Straße) um und führte die Koedukation ein. Nach einer umfassenden Generalsanierung dient die „Höhere Schule für Mädchen“ seit dem Jahr 2010 den Schülern von Fach- und Berufsoberschule als Lehrgebäude.