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Forstbergkapelle
Beschreibung
Gedenkkapelle zu Ehren der Mutter Gottes von Altötting.
Schon aus der Ferne sieht man dieses kleine Bethaus, dessen Entstehungszeit auf das Jahr 1843 zurückreicht. Nachdem Johann Löw (* 1787 † 1843) vom gegenüberliegenden Karglhof, ganz überraschend verstorben war, ließ seine Witwe Corona zu Ehren der Mutter Gottes von Altötting auf Grund und Boden des Treiblgutes eine Flurkapelle errichten. Die „Karglkapelle, so nannte sie der Volksmund nach ihrer Erbauerin, verfügt über ein solides Mauerwerk und ist mit Ziegelschindeln eingedeckt.
Das bemerkenswerte an ihr ist, dass sie an gleicher Stelle steht, wo in den Pestjahren 1715 – 1716 Gottesdienste im Freien abgehalten wurden. Damals war nämlich der Zugang zur gesamten Hofmark Malching abgeriegelt und auch die Kirchentür blieb verschlossen. Benediktinerpater Rupert Hamberger vom Kloster Asbach ( † am 7. Mai 1722 als Pfarrer von Münchham) zelebrierte seinerzeit unter einem Birnbaum heilige Messopfer für die außerhalb Malchings lebende Bevölkerung. Er ließ sich im Seuchengebiet einschließen um den Kranken und Sterbenden Trost und Hilfe spenden zu können und andererseits die Gesunden durch Infektionsgefahr nicht in Gefahr zu bringen.
Während der gesamten Pestzeit lebte er allein in einer Hütte (abgerissen), die dem Wieser in Forstberg gehört hatte. Dieser edle Pater ist es wahrlich wert, dass wir auch heute noch beim Betreten dieses kirchlichen Kleinods seiner dankbar gedenken.
In dankenswerter Weise retteten die Geschwister Notburga und Maria Eiblmeier vom Treiblgut in Forstberg in den Jahren 1998/1999 dieses christliche Kleinod vor dem endgültigen Ruin. Das schadhafte Mauerwerk und der vergammelte Dachstuhl wurden abgetragen und durch solides Baumaterial ersetzt. Das Gitter im Innenraum schmiedete Adolf Kugler aus Malching.
Am Sonntag, den 25. Juni 2000 erteilte Geistlicher Rat Josef Städele dieser altehrwürdigen Kapelle seinen kirchlichen Segen.
Quelle: Reinhard Fuchs