Filialkirche St. Ulrich

Kirche und Gasthaus am Ulrichshögl

Filialkirche St. Ulrich auf dem Ulrichshögl

Beschreibung

Ulrichskirche auf dem Högl

Auf dem Högl, einem 8 Kilometer lange Höhenzug, steht oberhalb von Ainring die Ulrichskirche. Vermutlich gab es schon eine Kapelle in der Burgfestung, die hier bereits um das Jahr 800 existierte. Als Ungarn immer wieder, nachdem sie auf dem Lechfeld bei Augsburg 955 n. Chr. eine vernichtende Niederlage erlitten, zu Raubzügen am Högl auftauchten, wurde der Heilige Ulrich als Schutzpatron und Fürsprecher erwählt. Das Gotteshaus diente über viele Jahrhunderte der Bevölkerung als Pfarrkirche. Urkundlich erwähnt wird an dieser Stelle im späten 13. Jahrhundert eine Kirche mit Tauf- und Begräbnisrecht. Im nächsten Bauabschnitt, der schon in die Gotik fällt, wurde die Flachdecke eingewölbt und das Gotteshaus im Osten um einen Chor erweitert. Im Barock wurde der spätgotische Hochaltar, vom dem sich nur die Schreinfigur des Kirchenpatrons erhalten hat, ersetzt. Der Turm erhielt die für die Zeit typische Zwiebelhaube.


Ausstattung der Ulrichskirche

Die dem Heiligen Ulrich geweihte Kirche wurde in seiner heutigen Form im 15. Jahrhundert auf den Grundmauern eines romanischen Vorgängerbaus erbaut. Das Gotteshaus wurde vor 1470 im Stil der Spätgotik erweitert und die Decke mit einem Netzrippengewölbe ausgestaltet. Im Chorraum ist ein Grabstein des Erbauers der Kirche, dem damaligen Ortspfarrer Leonhard Mair, im Pflaster eingelassen. Die Inschrift auf dem Grabstein gibt Aufschluss darüber. Den Hochaltar mit seinen geschwungenen und mit Rebenranken umschlungenen Säulen schuf 1712 der Bildhauer Thaddäus Baldauf. Das Altarbild zeigt den Kirchenpatron Ulrich. Er wird flankiert von zwei Statuen der Heiligen Petrus und Paulus. Sie wurden Anfang des 18. Jahrhundert von einem Salzburger Meister geschaffen.

Auf der linken Seite des Chorraums ist ein Seitenaltar aus der Zeit des Frühbarocks aufgestellt. Auf dem Altarbild reicht die Muttergottes dem Heiligen Antonius von Padua das Jesuskind. Die Heiligen sind Johannes der Täufer (links) und Georg (rechts). An der Predella steht eine Statue des Heiligen Sebastian. An den Wandpfeilern im Bereich des Chorraumes befinden sich vier weitere Statuen: Ulrich im Bischofsornat, Simon mit der Säge als Attribut, der gegeißelte Heiland, Johannes der Evangelist und Antonius von Padua mit dem Jesuskind. Der Taufstein auf der rechten Chorseite erinnert daran, dass das Gotteshaus einmal Pfarrkirche war. In der katholischen Kirche sind nämlich Taufen nur in Pfarrkirchen vorgesehen.

Der Heilige Urlich

Auf der linken Seite des Chorraums begegnen wir dem Heiligen Ulrich in Form einer bemalten spätgotischen Holzfigur. Er wird wie meistens in der Kunst im Bischofsornat dargestellt. In der linken Hand hält er das Pedum, in der rechten das Buch und einen Fisch. Ulrich beschützte 955 n. Chr. seine Stadt Augsburg vor den plündernden Ungarn. Das Attribut des Fisches verweist auf eine Überlieferung aus der Heiligenlegende: Der Bischof führte selbst ein bescheidenes Leben und war großzügig gegenüber den Armen und Schwachen. Gleichzeitig schreckte er nicht davor zurück, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Das gefiel nicht allen. Als Ulrich an einem Freitag einem herzoglichen Boten, dem Ulrich vorhielt, im Unrecht zu sein, als Lohn ein Gänsebein gab, das am Vortag nicht verzehrt wurde, brachte dieser es dem Herzog. Er wollte so den Bischof des Unrechts überführen, dass er am Freitag Fleisch esse. Als der Herzog das Gänsebein aus der Verpackung nahm, hatte es sich in einen Fisch verwandelt.

Ulrich ist Patron der Stadt und Diözese Augsburg, der Weber, der Sterbenden, der Weinbauern, Fischer und Wandersleute. Zudem wird der Heilige bei Wassersgefahren und Überschwemmungen angerufen.

SPIRITUELLER IMPULS

So wurden der Himmel und die Erde und all ihr Heer vollendet. Und Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von all seinem Werk, das er gemacht hatte. Gen 2, 1-2

An diesem kraftvollen Platz fällt es dem Besucher nicht schwer, zu erkennen, dass die Natur auf ihren Schöpfer hinweist, wie ein kostbares Kunstwerk, das selbst nach starken Beschädigungen noch die Züge seines Schöpfers trägt. Wo lasse ich mich vom Heiligen Ulrich leiten und nehme Verantwortung wahr – für die Allgemeinheit, für unsere wunderbare Welt und die nächsten Generationen?

Wussten Sie schon?

Seit 2007 führt ein Kreuzweg mit gestalteten Stationen von der Ainringer Pfarrkirche St. Laurentius hinauf nach St. Ulrich. Der Kreuzweg ist ein Gemeinschaftswerk der Gemeinde Ainring und ihrer Bürgerinnen und Bürger. Vielfach wurde der Kreuzweg, der Papst Benedikt XVI. zu seinem 80. Geburtstag gewidmet wurde, inzwischen gegangen. Das Heilige Grab aus dem 15. Jahrhundert wird jedes Jahr an den Kartagen aufgebaut.


Gasthaus Ulrichshögl

Direkt unterhalb der Kirche befindet sich am Südhang, mit dem Flurnamen Weingarten, das Gasthaus Ulrichshögl. Das ehemalige Mesnergütl, in dem Mesner und Krämer wohnten, erhielt 1641 das Recht, Branntwein auszuschenken. 1907 wurde eine Gastwirtschaft mit Gästezimmer eröffnet. Heute kann der Besucher die hausgemachten Torten und Kuchen genießen.

Kontakt

Ulrichshögl 12, 83404 Ainring, Deutschland
+49-8654-7788805
berchtesgaden.de/ulrichshoegl-ainring

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