Filialkirche St. Anna bei Ering

Beschreibung

Ein schnurgerader Weg führ vom Ortskern Ering zur Filialkirche St. Anna. Steinerne Marterln erinnern an den Kreuzweg Jesu und begleiten den Wanderer bis zur Kirche. Von außen wirkt sie klein und bescheiden, umso überraschender ist es aber, wenn man den spätgotischen Raum mit dem reich verschlungenen Netzgewölbe erblickt.  Vielleicht war es auch das Gefühl, das der junge Hans Birndorfer hatte, als er von Parzham hierher pilgerte und seinen Entschluss fasste, ins St. Annakloster nach Altötting einzutreten und als Bruder Konrad, der post mortem heiliggesprochen wurde, in die Geschichte Bayerns einzugehen. Wir können es nur vermuten, aber sicher ist sein Blick auch über den prächtigen Hochaltar aus dem Jahr 1683 geschweift. Damals waren die Schildplatten, die am Altar angebracht waren noch vollständig sichtbar und die feinen mit Gold verzogenen Äderchen glänzten im Licht der von den Fenstern strahlenden Sonne. Natürlich waren es keine echten Panzer von Schildkröten, dem unbekannten Fassmaler des Altars gelang es aber, auf wunderbare Weise diesem Schildpatt mit seinen Farben nachzuempfinden. Ein so außergewöhnliches Bild findet man nicht alle Tage. Seine Malerei wurde leider im 19. Jahrhundert übermalt, erst bei renovierungsarbeiten im Jahr 2012 kamen die wertvollen Gemälde wieder zum Vorschein. Erst im diesigen Jahr 2020 wurden die Renovierungsarbeiten abgeschlossen und der Altar strahlt nun in seiner alten Pracht. Die Kirche selbst wurde aber schon im 15. Jahrhundert gebaut, aber erst 1520/23 fertiggestellt, da der bayerische Erbfolgekrieg die Arbeiten unterbrach. Davon kündigt noch heute eine Inschrift im Inneren. An den Außenwänden der Kirche finden sich Grabmäler einstiger Schlossherren von Ering. Ein Nachfahre, Endre Graf Esterhazy organisiert gemeinsam mit seiner Frau Benefizkonzerte für den Erhalt der Kirche. Ihm und vielen Ehrenamtlichen und Bürgern ist die Renovierung der Filialkirche St. Anna zu verdanken.

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