| Preisinformation | MS (num. Sitzpl.): € 33/39/45, Stehpl. (Galerie): € 20 |
| Quelle | TOURDATA |
Vasiliki Papapostolou / Urban Arts Ensemble Ruhr
Die Veranstaltung
Vasiliki Papapostolou (Tarantism): Panopticon
Ein Körper im Widerstand, gefangen zwischen Regel und Reflex, zwischen Sichtbarkeit und Kontrolle: In "Panopticon" verwandelt Vasiliki Papapostolou alias Tarantism das philosophische Konzept des Überwachungsraums in ein vibrierendes, physisches Experiment. Was Jeremy Bentham als Gefängnismodell entwarf und Michel Foucault als Struktur moderner Gesellschaft beschrieb, wird hier zum choreografischen Brennpunkt: Ein Körper, beobachtet von uns und sich selbst, ringt mit der Idee, frei zu sein.
Papapostolou beginnt im Rhythmus eines Metronoms - ein Taktgeber, der zum System wird. Der Körper folgt, präzise, mechanisch, bis der Impuls kippt: Bewegung wird Widerstand. Die Tänzerin wird zur Maschine, die Mensch zu sein versucht - oder umgekehrt. Ihre Hände, in rotes Licht getaucht, sind Symbol und Zwang zugleich: Kontrolle, Zählung, Macht. Doch unter der Oberfläche tobt ein anderes Drama - das Ringen zwischen Ego, Über-Ich und Unterbewusstsein, zwischen Ordnung und Chaos, Anpassung und Aufbegehren.
Die aus Griechenland stammende Choreografin und Performerin ist eine international agierende Künstlerin des experimentellen Tanzes. Ihre Bewegungssprache - ein Hybrid aus Physical Theatre, Ballroom Latin und Urban Street Styles - verbindet komplexe Körperlichkeit mit psychologischer Tiefe. In "Panopticon" entfaltet sie diese Sprache mit packender Klarheit: Jede Bewegung trägt Bedeutung, jede Stille ein Risiko. Die Musik von Christopher Nas und das präzise Lichtdesign von Emma Gasson schaffen einen Raum, in dem Wahrnehmung selbst zur Bühne wird. Die Kamera von Klaus Shehaj hält fest, was sich der Kontrolle entzieht.
Das vielfach preisgekrönte Solo - u. a. ausgezeichnet beim 29MASDANZA, beim Tanztheater Erfurt und beim Philly Fringe Festival - zeigt eine Künstlerin, die Mechanismen der Macht in Bewegung übersetzt. "Ein brillant-groteskes Solo", urteilte die britische Presse, und traf damit den Kern: ein Tanz über das Menschsein in einer Welt, die uns permanent beobachtet.
Choreography, Performance, Text: Vasiliki Papapostolou aka Tarantism
Music & Sound Design: Christopher Nas
Lighting designer: Emma Gasson
Videographer: Klaus Shehaj
Urban Arts Ensemble Ruhr: Zwei gegen Sacre (Weltpremiere)
Und noch einmal Urban Arts Ensemble Ruhr zu Gast im Posthof - diesmal mit einer Weltpremiere! Ausgangspunkt ist Strawinskys Jahrhundertwerk "Le Sacre du Printemps", das einst einen Theaterskandal entfachte und bis heute als Urknall der Moderne gilt. Doch hier wird es nicht neu vertanzt, sondern neu befragt. Was passiert, wenn die Energie des HipHop auf die Ekstase des Sacre trifft? Wenn Rebellion, Rhythmus und Ritual aufeinandertreffen? Das Ensemble macht aus der Partitur einen Resonanzraum - zwischen Aufbruch und Widerstand, Kontrolle und Hingabe.
Im Zentrum stehen zwei Persönlichkeiten, die den urbanen Tanz Europas geprägt haben: Kalli Tarasidou mit ihrer fließenden, poetischen Körpersprache, die Waving, Tutting und Zeitgenössisches zu einem atmenden Ganzen verbindet - und Christian "Robozee" Zacharas, Meister der Isolationen, präzise, pulsierend, fast maschinisch und doch zutiefst menschlich. Mit Unterstützung von Rauf "RubberLegz" Yasit verdichten sie Bewegung zu Energie, Energie zu Ritual. Licht und Sound übernehmen die Dramaturgie, die Bühne bleibt nackt, die Körper sprechen. Aus Strawinskys Skandal wird ein Duett der Kräfte - roh, konzentriert, elektrisierend.
Jede Bewegung, jede Spannung, jede Dynamik ist bewusst komponiert. Die Musik aus Strawinskys "Le Sacre du Printemps" wird nicht begleitet, sondern körperlich erforscht und in urbane Ästhetik übersetzt. Musikalischer Leiter Michael Lohmann, der bereits mit der Produktion "MC Messer" neue Hörperspektiven eröffnete, editiert Strawinskys Partitur für "Zwei gegen Sacre" zu einer Surround-Erfahrung, die den Klangraum öffnet und das Publikum mitten ins Geschehen zieht.
Künstlerischer Leiter, Netzwerker, Möglichmacher: Zekai Fenerci formt aus der HipHop-Kultur eine Bühne für das Heute. Mit dem Urban Arts Ensemble Ruhr - Deutschlands erstem fest geförderten Ensemble aus der urbanen Szene - baut er Brücken zwischen Subkultur und Hochkultur, Studio und Theater, Straße und Institution. Seine Vision: HipHop nicht nur zeigen, sondern ernst nehmen - als Kunstform mit Haltung, Tiefe und Zukunft.
Zwei gegen Sacre
Premiere: 29. April 2026, Posthof - Zeitkultur am Hafen, Linz/A
Künstlerische Leitung: Zekai Fenerci
Tanz und Choreografie: Kalli Tarasidou und Christian "Robozee" Zacharas
Choreografische Mitarbeit: Rauf Yasit (RubberLegz)
Musikalische Leitung: Michael Lohmann
Das Urban Arts Ensemble Ruhr wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Programms "Neue Künste Ruhr" sowie durch die Stadt Herne.
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