Musikalische Vesper in honorem B-A-C-H

Zu einer weiteren Musikalischen Vesper lädt die Pfarrei St. Hedwig am Samstag, den 05. Juli 2025, um 19.00 Uhr in ihr Gotteshaus ein. Orgelwerke von Johann Sebastian Bach sowie über den Namen B-A-C-H, dargeboten von Kirchenmusiker Herbert Weß, sollen Schriftlesung und Gebet im Mittelpunkt unterstreichen und umrahmen. „Klingende Theologie“ – so hat der Arzt, Theologe und Musiker Albert Schweitzer die Tonschöpfungen des in seiner Genialität wohl unerreichten Thomaskantors genannt. In der Tat ist es bislang niemandem sonst gelungen, das Erbe vergangener Jahrhunderte derart genau auf den Punkt bringend zusammenzufassen sowie gleichzeitig durch seinerzeit und stellenweise auch heute noch unerhört kühn anmutende kompositorische Finessen Türen aufzustoßen, ohne welche die musikalische Entwicklung im 19., aber auch im 20. Jahrhundert so kaum möglich gewesen sein dürfte. Stets hochintellektuell, doch niemals abstrakt-konstruiert, sondern zugleich in seinen Affekten stets nahe bei den Menschen und ihren jeweiligen Lebenswirklichkeiten, dient die Musik Johann Sebastian Bachs auf diese Weise einzigartig kongruent Jesus Christus als dem Zentrum christlichen Lebens, der, über allem stehend, im wahrsten Sinne des Wortes unsagbar tief heruntergekommen ist und mit seinem Licht in die nur allzu oft dunkle menschliche Realität immer wieder aufs Neue erleuchtend eintritt.
Von dieser Warte aus betrachtet ist es kein Wunder, dass sich Komponisten nicht erst des 19. Jahrhunderts in zunehmendem Maße der Umwandlung der vier Tonbuchstaben B-A-C-H in mannigfaltigste musikalische Motive bedient haben und dies bis heute tun. Freilich dürfte diese Möglichkeit deutlich vor Johann Sebastian Bach erkannt worden sein, bestimmte die Familie Bach doch bereits seit dem 17. Jahrhundert das Thüringer Musikleben. Wie auch immer: neben den Gipfelwerken Robert Schumanns, Franz Liszts und Max Regers findet sich heute so eine Fülle gut gearbeiteter Reverenzen an das „A und O der Musik“, so zum Beispiel von Joseph G. Rheinberger, Augustinus Franz Kropfreiter oder Grimoaldo Macchia.
Dies und andere Opera von und im Zusammenhang mit Bach sollen im Zuge der eingangs erwähnten geistlichen Abendmusik zu Gehör gebracht werden und einmal mehr wenigstens ansatzweise verdeutlichen, wem die anspruchsvolle und zugleich ansprechende Musik vergangener und gegenwärtiger Epochen letztlich in der Hauptsache zu verdanken ist.
Wie immer ist der Eintritt frei, doch wird um Spenden zugunsten des Vereins „Freunde und Förderer der Kirchenmusik St. Hedwig“ höflichst gebeten.