Ettaler Manndl, 1633 m

Ettal
Ettal
Ettaler Manndl
Ettaler Manndl
Warnschild
Aufstieg auf das Ettaler Manndl.
Aufstieg auf das Ettaler Manndl

Die Tour

Luftiger Klettersteig über dem Kloster Ettal

Das Ettaler Manndl hat keine Verniedlichung verdient. »Manndl« ist absolut unberechtigt. Es ist ein gestandenes Mannsbild, das schon etlichen ebensolchen Herren (und Damen) das Fürchten gelehrt hat! Dabei fängt alles so beschaulich an. Man fährt bequem mit der Seilbahn von Oberammergau zum Laberjoch hinauf und denkt nichts Schlechtes. Oder man tut sich den schönen, einigermaßen steilen und langen, aber schattigen Anstieg von Ettal herauf an, freut sich an den fröhlich zwitschernden Vögeln und dem Waldesrauschen, ehe man jäh aus den süßen Träumen gerissen wird. Unvermittelt findet man sich unter einem steilen, ja fast senkrechten Felsenaufschwung und weiß zunächst einmal gar nicht so recht, ob und wie es überhaupt weitergeht. Doch muss man dort nicht gleich ans Umkehren denken, auch wenn man keine Kletterausrüstung dabei hat. Freundliche Erschließer haben uns einen guten Klettersteig beschert, der den weiteren Aufstieg erleichtert, aber doch eine gehörige Portion Mut verlangt. Und weil der Anstieg zum markanten Doppelgipfel halt doch recht mühsam ist, wird man oben mit einer Rundschau belohnt, die angesichts der bescheidenen Höhe des Berges nichts zu wünschen übrig lässt.

Der Manndlweg wurde so genannt, damit keinem von uns Zweifel an der richtigen Route kommen und damit sich auch keiner verirrt. Er beginnt an der östlichen Klostermauer des nicht nur wegen seines guten Likörs berühmten Klosters und führt, breit wie er ist, gemächlich ansteigend nach Nordosten dahin. Allmählich schwingt er sich aber doch noch in die Höhe auf und in den Tiefentalgraben hinein. Dort erreicht er die Tiefental-Diensthütte, von der er sich in vielen engen Kehren durch düsteren Wald zum Wanderweg hinaufschlängelt, der vom Laberjoch herüberkommt. Bei dieser Wegverzweigung halten wir uns rechts und folgen der Trittspur unter steilen Felsenwänden ein Stück dahin. Schon bald zweigt nach links der rassige Klettersteig ab. Die robuste Eisenkette fest packend plagen wir uns hinauf, genießen hin und wieder ein paar gewaltige Blicke zwischen den eigenen Beinen hindurch in den Abgrund, erreichen eine Gratschulter, steigen wenige Meter ab, und gleich darauf kommen wir über steile Felsen erschöpft, aber zufrieden am Gipfelkreuz des Ettaler Manndls an. Normalerweise steigen wir entlang der Aufstiegsroute auch wieder ab. Man kann aber auch, wenn man über den luftigen Klettersteig wieder abgestiegen ist, am Wanderweg zum idyllisch gelegenen Soilesee hinuntergehen und an der Soilealm vorbei gegen Norden, später Westen, nach Oberammergau hinauswandern. Wer es bequem mag, fährt mit der Seilbahn ins Tal zurück. Bei diesen Abstiegs- bzw. Abfahrtsvarianten wird allerdings der Ausgangspunkt nicht erreicht.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
756 hm
Abstieg
756 hm
Tiefster Punkt 885 m
Höchster Punkt 1597 m
Dauer
3:45 h
Strecke
5,7 km

Details

Kondition
Technik

Wegbeschreibung

Start

Ettal, östliche Klostermauer, 877 m.

Weitere Informationen

Sicherheitshinweise

Der Gipfelanstieg auf der langen, ziemlich ausgesetzten Steiganlage hat es in sich. Wer nicht absolut trittsicher und schwindelfrei ist, bleibt entweder unten oder legt Klettersteigsicherung an.