Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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1200 hm |
Abstieg
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1070 hm |
Tiefster Punkt |
Hintersee 792 m |
Höchster Punkt |
Eisberg 1800 m |
Dauer
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5:00 h |
Strecke
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8,7 km |
Eisberg mit Aufstieg über die Eisbergscharte und Abstieg über den Eingeschossenen Steig
Die Tour
Über spannende und einsame Steige geht es auf den durch die Eisbergscharte leicht vom Rest der Reiteralp abgesetzten Eisberg: Diese Halbtagestour ist ein Geheimtipp für Genießer!
In den Berchtesgadener Alpen kann sich die Reiteralm (oder Reiteralpe) merklich weniger Beachtung als Hochkalter oder Watzmann erfreuen, was sicher auch am eher unspektakulären Aufbau des Karstplateaus liegt. Von wahrer Einsamkeit kann jedoch nur sprechen, wen es in den nördlichen Teil der Reiteralm verschlägt.
Der Aufstieg erfolgt über den teilweise markierten und teilweise versicherten Steig vom Hintersee hinauf in die Eisbergscharte. Von hier aus führt der Weg durch dichte Latschenkiefern auf den Eisberg, wobei sich kurz unterhalb des Gipfels ein gewaltiger Blick hinab ins Tal und auf Hochkalter, Watzmann und Hohen Göll bietet. Der Abstieg erfolgt über den Eingeschossenen Steig und endet am Gasthaus Wachterl direkt an der Alpenstraße.
Die Chancen sind gut, dass auf dem Großteil des Weges keiner Menschenseele begegnet wird.
Autorentipp
Die Tour startet am Hintersee. Dort können Ruder- und Tretboote gemietet werden und leckeres Eis gegessen werden; Mutige springen sogar einmal in den knapp 14 Grad kalten See.
Das Wirtshaus Wachterl ist sehr zu empfehlen und bietet Spezialitäten wie Gamsburger aus dem Nationalpark Berchtesgaden.
Der optimale Zeitraum für eine Tour auf der Reiteralp ist ein sonniger Tag im Oktober, wenn die Lärchen golden leuchten.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Ramsau, Hintersee (Endhaltestelle Linie 846)
Ziel
Ramsau, Parkplatz am Wachterl, Alpenstraße
Weg
Die Tour startet an der Bushaltestelle "Hintersee" direkt neben gleichnamigem See und einigen Hotels. Bergan folgen wir dem ausgeschilderten Weg zur Halsalm, der noch wenige Meter auf Asphalt, dann auf einem schmaleren Naturweg in Serpentinen bergan führt. Nach ca. 200 Höhenmetern biegen wir jedoch nicht nach links zur Halsalm, sondern nach rechts auf einen Pfad ab, der nun leider 50 der verdienten Höhenmeter wieder verliert. Nach der zweiten deutlichen Lawinengasse (in denen je nach Jahreszeit noch rauschende Bäche oder Altschneefelder zu finden sein können) folgen wir einem nicht markierten, aber deutlich erkennbaren Pfad, der auf der linken Seite den Weg verliert. Bald führt der Pfad durch die Lawinengasse bergan und schneidet dabei häufig den kleinen Bach. Es kann also stellenweise matischig und rutschig sein. Nach etwa 300 Höhenmetern auf diesem Pfad endet das kleine Tal an einer steilen Felswand unterhalb des Edelweißlahnerkopfes, unter der sich noch lange Schneefelder halten. Währen der Steig zum Edelweißlahnerkopf hier links abbiegt, halten wir uns rechts.
Wir passieren zwei große Laubbäume, die sich für eine kurze Rast anbieten, und folgen dann dem Pfad direkt unterhalb der Felswand, bis wir den Punkt erreicht haben, an dem der Wald am weitesten hinnauf reicht. Hier markieren blasse rote Punkte den Steig hinauf zur Eisbergscharte. Wir folgen der oberen Variante, die uns sehr bald zu einer Leiter führt. Diese entschärft die steilste Stelle, nach der wir durch eine Rinne und später Latschen hinauf in die Scharte steigen. Schwindelfreiheit ist wichtig. In der Scharte angelangt führt der Weg über scharfe Karstfelsen mit tiefen Rinnen sowie einige grasige Senken.
An drei besonders großen Felsblöcken führt ein schwach erkennbarer Pfad rechts vorbei in den lichten Wald hinein, der später Latschenkiefern weicht. Diesem Pfad folgen wir erst in östliche, später nord-westliche Richtung auf den Eisberg. Unterhalb des Gipfels müssen wir uns durch enge Latschengassen kämpfen. Den besten Ausblick erreichen wir, wenn wir beim Abstieg (oder Aufstieg) auf einem schmalen Kamm den Weg für wenige Meter verlassen (GPS-Daten oder Gespühr folgen, Vorsicht walten lassen!) und auf einen Felsvorsprung steigen.
Zurück in der Scharte folgen wir dem tiefsten Verlauf dieser in Richtung einer kleinen Forstarbeiter-Hütte. Die Umgebung ist voller Lärchen. Hier beginnt der Abstieg hinab zur Kiesfläche, die Baumgarten genannt wird. in engen Serpentinen schlängeln wir uns über loses Material hinab, bis der Pfad wieder in etwas dichterem Wald verschwindet. Nach einem kurzen Abschnitt im Wald gelangen wir an den Teil des Eingeschossenen Steigs, der tatsächlich in eine steile Felswand gesprengt worden ist. Ab hier wird der Pfad einfacher, wenngleich er weiterhin steil durch den Wald hinab zum Wachterlsteig führt. Auf diesem angelangt halten wir uns rechts und erreichen nach kaum einem Kilometer die Alpenstraße am Wirtshaus Wachterl.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Von Berchtesgaden aus mit der Buslinie 846 über Ramsau in ca. 40 Minuten zum Ausgangspunkt, der Endhaltestelle "Hintersee". Leider sind am Endpunkt keine Buslinien vorhanden, weshalb entweder ein 5 Kilometer langer Talhatscher zurück zum Hintersee ansteht, getrampt oder ein Taxi gerufen werden muss.
Anfahrt
Abfahrt entlang der Alpenstraße (B305) zwischen Berchtesgaden und Weißbach, der Hintersee ist gut ausgeschildert. Das Gasthaus Wachterl, der Endpunkt der Tour, liegt an der Alpenstraße.
Parken
Am Hintersee gibt es kostenpflichtige Parkplätze. Am Wachterl gibt es einen größeren, kostenfreien Wanderparkplatz.
Weitere Informationen
Wetterbericht Ramsau bei Berchtesgaden:
https://www.bergfex.de/sommer/ramsau-bei-berchtesgaden/wetter/
Ausrüstung
Neben der klassischen Ausrüstung für eine Bergwanderung ist ein Smartphone oder GPS-Gerät mit der Strecke kein überflüssiges Gewicht, da der Weg zwischen Scharte und Eisberg nicht überall gut ausgetreten ist.
Sicherheitshinweise
Abschnitte des Weges sind vom Alpenvereinsführer mit W4 (schwer) eingestuft. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind also unabdingbar.
Während Auf- und Abstieg führt der Weg für kurze Zeit unterhalb von Steilwänden entlang, unter denen wegen Steinschlaggefahr zügig gegangen werden sollte.
Der Weg ist nicht durchgehend markiert, Karte & Kompass oder ein volles Smartphone helfen bei der Orientierung.