Die Kapelle zu Starzenöd

Beschreibung

Nördlich des Weilers Halmstein liegt hoch oben die Einöde Starzenöd. Etwa 200 Meter westlich der Hofstelle, auf beherrschender Höhe am Waldessaum,   befindet sich eine geräumige Kapelle mit Flachdecke. 

Auch wenn über die Zeit ihrer Erbauung nichts überliefert ist, so liegt die besondere Bedeutung der Kapelle darin, dass sie uns als Totengedenkstätte aus altgermanischer Zeit gelten muss. Etwa 200 Meter westlich von ihr auf ehemaliger Plan-Nummer 2225 war 1876 ein germanisches Rundgrab entdeckt worden. Es hatte 3 Meter im Durchmesser und war ringsum mit Felssteinen fachgemäß ausgelegt. Leider wurde die historische Stätte   bereits um das Jahr 1880 von unberufenen „Forschern“ zerstört. So ist jetzt die Kapelle dazu ausersehen, wenigstens noch die Erinnerung wach zu halten, dass hier in der Vorzeit die germanischen Vorfahren ihre Toten zur letzten Ruhe bestatteten. 

Das kleine Gotteshaus ist etwa 2,20 Meter hoch, rechteckig gemauert, hat Schindeldach und ist durch eine hölzerne Türe, in deren oberen Teil ein Drahtgitter eingelegt ist, verschlossen. Über ihrem Eingang am Dachgiebel erkennt man einen eingemauerten Votivkopf nach Art der Albaniköpfe der Wallfahrt Taubenbach. Der   Kapellenboden ist mit Ziegeln gepflastert. Kleine ovalförmige Mauerdurchbrüche an den Seitenwänden ersetzen die Fenster. Im Betraum sind beiderseits in die Wände Sitzbänke eingemauert. 

Die Kapellennische birgt auf einem hölzernen vollständigen Altartisch mit Aufsatz ein gut gemaltes Marienbild sowie zwei beachtenswerte Figuren der hl. Apollonia mit der Zange, volkstümliche Fürbitterin bei Zahnschmerzen und der hl. Ottilie, Schutzpatronin bei Augenkrankheiten. Im Altargiebel sieht man die barocke Darstellung des Antlitzes Christi.

Von hier aus hat man einen herrlichen Panoramablick auf Kuppen und Höhen der Umgebung und eine besonders lohnende Sicht in das Inntal bis zum Sauwald. Aus dem Gesamtbild auf bayerischer Seite ragen besonders die beiden Kirchen von Aigen heraus und am österreichischen Ufer des Inns erkennt man das ehrwürdige Chorherrenstift von Reichersberg.

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