Die Große Berchtesgadner Reibn

Jennersattel
Stahlhaus
Schneibstein
Einfahrt Eisgraben
Beginn Lange Gasse
Wildalmrotkopf
Funtensee
Steinernes Meer
Loferer Seilergraben
Wimbachgries

Die Tour

Die Große Berchtesgadener Reibn ist ein besonders beeindruckender Skitourenklassiker für konditionsstarke Skibergsteiger. Aufgrund ihrer Länge von über 40 Kilometer kann sie als  dreitägen  "Skidurchquerung-Marathon" bezeichnen.

Die Große Reibn ist eine Skidurchquerung, auf der man oft noch Bergeinsamkeit pur erleben kann. Das gilt vor allem in der Zeit vor Ostern, wenn das Kärlingerhaus noch geschlossen ist und man im Winterraum übernachtet. In dieser Zeit wird man aber nicht immer auf eine vorhandene Spur treffen, was bei der Länge der Tour nicht zu unterschätzen ist. Vom Stahlhaus bis zur Wimbachbrücke sind ca. 45 Kilometer Schnee zu bewältigen. Außerdem ist darauf zu achten die Reibn erst dann anzugehen, wenn es mindestens 10 Stunden lang hell ist, was ab Ende Februar der Fall ist.

Autorentipp

Wer große Skidurchquerungen liebt, der muss einmal  in seinem Tourenleben die Große Reibn gemacht haben. Wichtig ist es, sich vorher beim Stahlhaus über die aktuellen Verhältnisse zu informieren und erst dann im Winter zu starten, wenn die Tageslichtlänge mindestens 10 Stunden beträgt.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
3200 hm
Abstieg
4300 hm
Tiefster Punkt 628 m
Höchster Punkt 2367 m
Dauer
17:00 h
Strecke
47,0 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Bergstation der Jenner Seilbahn

Ziel

Wimbach Brücke

Weg

 1.Tag: Von der Jenner Bergstation geht es leicht nach Osten abfahrend zum Jennersattel. Hier folgt man erst weiter dem Rücken und quert dann schräg nach rechts teils leicht abfallend in Richtung Schneibsteinhaus. Dieses läßt man aber rechts unterhalb liegen und gelangt nach Osten leicht ansteigend zum Torrener Joch wo das Stahlaus (1736 m) liegt.

 2. Tag: Vom Stahlhaus (1736 m.) fährt man nach Süden ab und steigt über den breiten Kamm auf den gegenüberliegenden Schneibstein (2276 m.) auf . Von hier fährt man nach Südwesten zur Windscharte (2103 m) und steigt in derselben Richtung zum Windschartenkopf (2211 m) auf. Über den Schlumkopf (2204 m) geht es weiter nach Südwesten zum Hochsattel (2095 m).

Von dort fährt man mit möglichst wenig Höhenverlust nach Süden ab. Durch das wellige Gelände geht es weiter fast genau nach Süden (den Hochseeleinkopf und den Kahlersberg lässt man dabei rechts liegen) zum Sattel Kahlersbergnieder (2090 m) wo ein Steinmann steht.

Entlang der Deutsch-österreichischen Grenze geht es weiter in Richtung Süden. Man gelnagt in eine erste Senke und nach einem weiteren wenig ausgeprägten Sattel in ein weite Mulde des Hagensgebirges. Spätestens hier fellt man wieder an und steigt zu den breiten Bergrücken des Wildalmriedl und weiter zum Jägerbrunntrogs (2230 m) auf.

Es geht nach rechts an den südwestlichen Plateau Rand und durch eine Senke auf ein breites Band. Auf diesem quert man nach rechts bis man einen steilen Hang erreicht , der in den Eisgraben führt. Man quert auf die linke Seite und versucht, am Ende der Steilwände des Teufelshorns den Hang im lichten Wald möglichst hoch zu queren, um in eine Scharte südlich vom Lehlingkopf (markante Felswand) zu gelangen. Links an der Wand vorbei geht es weiter zwischen kleinen Felsen bis auf etwa 1580 Meter Höhe hinab. Von hier steigt man wieder westlich der Schönfeldwand nach Südwesten bergan in ein breites Kar und dann steiler weiter nach Süden in den Felskessel in dem die Blaue Lacke liegt. In dem man noch ein Stück nach Süden geht und sich dann nach Westen wendet, erreicht man den Beginn der Langen Gasse. Über diese gelangt man auf einen flachen Sattel südlich des Leiterkopfs.

Nahezu eben geht es nun nach Westen weiter und südlich an dem markanten Wildalmrotkopfes vorbei. Indem man diesen südseitig umgeht gelangt man zum Sattel der Niederbrunnsulzen (2369 m). Erst noch ein gutes Stück weiter nach Westen, dann rechtshaltend abfahrend erreicht man den Sattel des » Toten Weibs « (2087 m). Von hier aus fährt man über schöne Hänge entlang des Stuhlgrabens erst Richtung Nordwesten, dann nach Westen zuletzt flach zum Funtensee ab, hinter dem man das heiß ersehnte Kärlingerhaus (1638 m) auch schon stehen sieht.

 3. Tag: Vom Kärlingerhaus (1638 m) geht in westliche Richtung zunächst flach, dann leicht links haltend ansteigen an der Hirschwand vorbei ins Hirschentörl (1876 m). Von hier aus fährt man sanft in eine große Mulde ab, von wo aus der Große Hundstod schon gut zu sehen ist. In zuerst nordwestliche Richtung steigt man nun über das wellige Gelände des Steinernen Meeres bergan und quert dann am Fuße des Großen Hundstod nach Westen zum breiten Sattel der Hundstodscharte (2210 m).

Von hier aus geht es noch ein flaches Stück nach Nordwesten weiter zum Dießenbacheck. Jetzt wird abgefellt und man fährt unterhalb der Hundstod Westwand über großartige Skihänge in den Kessel der Hochwies ab. Jetzt fellt man zum letzten mal an und steigt zunächst flach, dann zunehmend steiler in nordwestliche Richtung an, wobei man einen breiten Rücken ausnutzen kann. Zuletzt erreicht man in einem Rechtsbogen den Kamatenschneid. (Das ist der Grat der vom Seehorn im Süden nach Norden zum Großen Balfenhorn zieht.) Man erreicht den Grat etwa bei der wenig ausgeprägten Hochwiesscharte und folgt ihm ein Stück nach Norden. Schließlich verlässt man den Grat indem man direkt nach Norden durch eine Mulde zur Einfahrt des Loferer Seilergabens (2240 m) abfährt.

Ohne Orientierungsprobleme geht es über großartige Nordhänge, die nach unten zu immer enger werden zum Talboden des Wimbachgries hinab. Hat man diesen erreicht fährt man immer flacher weiter nach Norden ab, bis man die Fahrstraße erreicht. Dieser folgt man nun je nach Schneelage mit Ski oder zu Fuß nach links bis zur Wimbachbrücke (650 m) , wobei man zum Schluss die Wimbachklamm mit einem kurzen Gegenanstieg links umgeht.

Abbruchmöglichkeit

Vom Kärlinger Haus durch die Saugasse (lawinengefährdet) nach St. Bartholomä. Aber erst wenn ab Mitte April die Schiffe auf dem Königssee fahren.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Hinreise: Mit Umsteigen in Freilassing über Bad Reichenhall nach Berchtesgaden und weiter mit Bus 841 zur Jennerbahn.

Rückreise: Von der Wimbachbrücke, fährt von der gleichnamigen Haltestelle stündlich die Buslinie 846 oder zum Bhf  Berchtesgaden.

Anfahrt

Auf der A 8 bis Ausfahrt "Bad Reichenhall" und über Bad Reichenhall und Berchtesgaden zum Königssee.

Parken

Parkplatz an der Jennner Talstation.

Weitere Informationen

Stahlhaus: www.carl-von-stahl-haus.com

Kälingerhaus: www.kaerlingerhaus.de

Jennerbahn: www.jennerbahn.de

Ausrüstung

Normale Skitourenausrüstung. Wenn das Kärlinger Haus noch geschlossen ist, benötigt man zusätzichen Proviant für die Winterraum-Übernachtung.

Sicherheitshinweise

Anspruchsvolle Skidurchquerung die sehr gute Kondition und sehr gutes Orientierungsvermögen erfordert, dafür aber keine alpinistischen Schwierigkeiten aufweist. Abfahrten bis 40 Grad Steilheit erfordern sichere Skitechnik.
Vor allem die Abfahrten über Eisgraben und Loferer Seilergraben erfordert sichere Lawinenverhältnisse.
Auf den weiten Hochflächen des Hagengebirges und Steinernen Meeres sollten unbedingt gute Sichtverhältnisse herrschen. Also nur bei stabilen Wetterverhältnissen. Eher selten begangen.

Das Kärlingerhaus öffnet meist erst Mitte April. Dann ist die Jennerbahn allerdings schon geschlossen (sie fährt bis Anfang April) , was bedeutet, dass man über die Skipiste zum Stahlhaus aufsteigen muss (Zusätzlich 2 Std. am ersten Tag).