Dorf 8, 6781 Bartholomäberg, Österreich
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Die finstere Legende des Steinkreuzes
Foto: Barbara Neyer, Amt der Vorarlberger Landesregierung - Kultur
Beschreibung
Unter der Kirche in Bartholomäberg steht ein uraltes, steingehauenes Kreuz. Wie die düstere Sage dazu lautet, kannst du dir mit deinem MP3-Player anhören. Die Geschichte verweist auch darauf, dass hier im Ort einst viele Bergknappen wohnten, die in den Stollen Eisen, Kupfer und Silber abbauten.
Ein Bergknappe, der einer jungen Frau die Heirat versprochen hatte, wurde ihr untreu und ging mit einer anderen Frau fremd. Als die junge Frau ihn zur Rede stellte, leugnete er alles und schwor: „Wenn ich die andere heirate, soll mich der Teufel holen!" Er aber war mit dieser anderen Frau schon am Markt in Bludenz gewesen. Sie hatten dort alles zur Hochzeit gekauft, und nach wenigen Wochen führte er die andere Frau als Braut zum Altar und achtete nicht mehr der verlassenen jungen Frau und des fürchterlichen Schwures, den er getan hatte. Als sie aber in der Kirche waren und der Priester – möglicherweise Luzius Hauser – daranging, die Brautleute zu segnen, floh der Bursche auf einmal wie in tödlicher Angst von der Seite der Braut weg. Er floh zur Kirche hinaus und weiter über den Friedhof und mit einem Sprung über die Mauer, als ob ihn der Böse jage. Der Mesner, der ihm folgte, sah nur noch, wie am Orte, wo jetzt das Steinkreuz steht, der Erdboden aufklaffte und sich wieder schloss. Der Bursche war spurlos verschwunden. Der Teufel hatte ihn vom Altare weggeholt, und, obwohl er auch zu fliehen versuchte, er hatte ihn außerhalb der Kirche erwischt und der Schoß der Erde hatte den Frevler verschlungen. –