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Die Baumwollspinnerei der Fabrikanten Jenny und Schindler
Foto: Barbara Neyer, Amt der Vorarlberger Landesregierung - Kultur
Beschreibung
Ehemalige Baumwollspinnerei und Weberei der Familie Schindler
Erbaut wurde das Gebäude zwischen 1836 und 1838. Der damalige Kreishauptmann Ebner meinte zu diesem Bau: „Es ist die kolossalste Fabrik Vorarlbergs.“ Es gab einen triftigen Grund die Spinnerei genau an diesem Ort zu errichten. Für eine mechanische Baumwollspinnerei benötigte man Energie. Und diese gewann man mit der Wasserkraft der Bregenzer Ache. Das erforderliche Wasser wurde von der Ache in einen Kanal abgeleitet und betrieb zwei unterschlächtige Wasserräder, die bereits eine Energie von über sechzig Pferdestärken lieferten. Aufgrund von Arbeitsmangel beschäftige man bald Fremdarbeiter aus dem Trentino.
In den ersten Jahren betrug die tägliche Arbeitszeit 14 Stunden. 1869 wurde der Arbeitstag von 13 auf zwölf Stunden reduziert. Die wöchentliche Arbeitszeit betrug demzufolge 72 Stunden. Frei hatten die Arbeiter und Arbeiterinnen lediglich am Sonntag und an Feiertagen. Die Kürzung der Arbeitszeit auf zwölf Stunden war damals jedoch so besonders, dass die Arbeiter mit Musik und Gesang zum Wohnsitz des Fabrikanten Georg Luis Schindler zogen, um ihm „ein Ständchen zu bringen“. 1902 wurde die Tagesarbeitszeit auf 10 Stunden gesenkt und erst 1919 „das „Gesetz über den achtstündigen Arbeitstag“ erlassen.
Die Textilwerke Schindler stellten 1968 die Produktion ein; nur ein Jahr später entstand der nach wie vor im Besitz der Familie befindliche Wirtschafts- und Gewerbepark.