Österreich
entfernt
|
Das Lukas-Tschofen-Haus
Beschreibung
In Gaschurn bestehen bis heute mehrere Lukas-Tschofen-Häuser
Sie wurden im 17. Jh. von mehreren Mitgliedern der Familie Tschofen, die alle den Vornamen Lukas trugen, errichtet. Lukas Tschofen I. hatte eine begüterte Gaschurnerin geheiratet und durch Geschäftstüchtigkeit den Grundstein für den Wohlstand der Familie gelegt. Sein Sohn Lukas Tschofen der II. demonstrierte den Reichtum mit der Errichtung der Kapelle Maria Schnee, Lukas Tschofen III. führte eine Wirtschaft, die 1658 als das mit Abstand wirtschaftlich stärkste Gasthaus des ganzen Tales genannt ist. Lukas Tschofen IV. ist schließlich der Bauherr des hier vorgestellten Beispiels herausragender Baukunst des späten 17. Jh.
Das großteils gemauerte Haus besticht durch seine überdurchschnittliche Dimension und die für das Innermontafon eher seltene Bauweise in Stein. Im Gebäude befand sich bis 1910 eine herausragende Stube, die heute im Gemeindezentrum besichtigt werden kann:
Herausragende Details sind die Schnitzereien, die am Deckenmittelblatt prestigeträchtig das Wappen der Tschofen und am inneren Türflügel religiöse Symbole zeigen. Die portalähnliche Türe zeigt formal starke Anlehnungen an die zeitgenössische Architektur. Über der Tür gibt die Inschrift Aufschluss über den ehemaligen Besitzer: Lukas Tschofen und seine Frau Christina Lentschin werden hier angeführt, die Jahreszahl „1681“ am Türflügel nennt das Entstehungsjahr der Stube. Das Prestigedenken der Tschofen wird noch durch die „städtische“ Gestaltung des Ofens (ohne Nutzflächen) verdeutlicht.