Burg Kemnat mit Römerturm

Quelle: Allgäu GmbH, Gesellschaft für Standort und Tourismus, Autor: Christa Fredlmeier

Panoramablick vom Römerturm
Burggelände Kemnat
Römerturm

Beschreibung

 Der "Römerturm" stammt ist der Bergfried der 1185 erbauten Burg Kemnat. Der Turm ist tagsüber begehbar und bietet eine herrliche Aussicht in die Region und auf die gesamte Alpenkette.

Auf dem Gelände führt der Theaterverein Kleinkemnat historische Freilichtspiele auf.

Die Burg Kemnat ist die Ruine einer Spornburg und war der Sitz der mittelalterlichen Herrschaft Großkemnat. Von der einst bedeutenden Höhenburg steht heute im Wesentlichen nur noch der Bergfried, der fälschlicherweise mit „Römerturm“ bezeichnet wird und in Landkarten als Wartturm eingezeichnet ist. Er steht in Großkemnat, einem etwa vier Kilometer außerhalb des Zentrums gelegenen Ortsteil der Ostallgäuer Stadt Kaufbeuren. Der Name der Burg leitet sich vom lateinischen caminata ab, das für beheizbares Gemach oder Gebäude steht. Die Burg wurde um 1185 von Volkmar und Markward von Apfeltrang erbaut. Diese waren Dienstmannen der Grafen von Ronsberg. Bald nannten sie sich nach ihrer neuen Burg die Herren von Kemnat. Der bedeutendste Burgherr und Mann seines Geschlechtes war Volkmar II. von Kemnat, der als Beinamen „der Weise“ erhielt. Er war Stadtvogt von Konstanz und Stifter des Zisterzienserinnenklosters Oberschönenfeld. Zu seiner Zeit war Burg Kemnat ein Schauplatz hochmittelalterlicher Kunst und Kultur wie etwa des Minnesanges. Als enger Vertrauter von König Konrad IV. stieg Volkmar II. von Kemnat im Jahr 1246 in den Stand der Reichsministerialität auf. Ab 1263 befasste er sich auch mit der Erziehung von Konradin, dem letzten männlichen Erbe des Kaiserhauses der Staufer. 1282 wird Volkmar II. zum letzten Mal genannt. 1284 übernimmt sein Sohn Markward die Burg. Um 1300 ging Burg Kemnat durch Erbfolge an die Herren von Ramschwag, knappe 100 Jahre später kam sie in den Besitz der Herren von Benzenau. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg als eine der wenigen im Allgäu nicht eingenommen. Simprecht von Benzenau verkaufte die Burg im Jahr 1551 mit Gemeinden und Vogtrecht an das Stift Kempten, das dort einen Pflegeamtssitz einrichtete und dazu ein Amtshaus errichtete. Im Zuge der Säkularisation wurden im Jahr 1804, nachdem die Burg an einen Privatmann verkauft worden war, alle Gebäude außer dem Bergfried, der Burgschänke und dem Amtshaus abgebrochen, einschließlich einer Kapelle, die im Nordosten des Burghofes stand. Im Jahr 1838 erwarb der Historische Verein Schwaben den Turm und ließ ihn 1851 instandsetzen. Weitere Renovierungen erfolgten 1884, 1925 und 1957. Die baufällige Burgschänke im Westeck des Hofs wurde 1978 abgebrochen. Im Jahr 1984 ging der Turm in das Eigentum der Stadt Kaufbeuren über, die eine Aussichtsplattform mit Überdachung installieren ließ. Ferner wurden der restliche Bergfried, das Amtshaus und das übrige Burggelände saniert. 1985 wurde das 800-jährige Jubiläum der Burg feierlich begangen. Heute kümmert sich ein Burgverein gemeinsam mit der Stadt Kaufbeuren um die Anlage.

Der Theaterverein Burgspiele Kemnat e.V. besteht seit 1925. Als einziger Theaterverein im Stadtgebiet Kaufbeuren besitzt er einen eigenen Theaterstadel, der als Spiel- und Veranstaltungsort für verschiedenste Vereinsaktivitäten dient. Neben den Theaterstücken, die im Stadel aufgeführt, kann man die Vereinsmitglieder mit mittelalterlichem Straßentheater im Lagerleben Kaufbeuren oder auch auf Mittelalterfesten sehen. Auf dem Burggelände Großkemnat bietet der Verein die technischen und räumlichen Möglichkeiten, um auch historische Feste zu veranstalten.

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