Brunnen am Marienplatz

Quelle: Pfaffenwinkel - Natürlich Oberbayern!, Autor: Stadt Schongau

Schongauer Marienplatz
Marienplatz mit Ballenhaus
Audiodatei zum Brunnen auf dem Marienplatz (deutsch)

Beschreibung

Mittelpunkt der historischen Altsstadt bildet der Marienplatz mit Marienbrunnen und dem mächtigen Ballenhaus. Um diesen Platz konzentrierte sich früher wie auch heute das Leben in der Altstadt. Wichtige Gebäude, wie zum Beispiel das Rathaus oder die Kirche befinden sich in unmittelbarer Nähe.

Audiokommentar zur Station 1, Brunnen am Marienplatz

Auszug aus dem Audiokommentar von Oliver Pötzsch

Ein herzliches Grüß Gott und ein scharfrichterliches Hals- und Beinbruch! Mein Name ist Oliver Pötzsch, und was Sie da im Hintergrund hören, ist das sogenannte Arme-Sünder-Glöckchen, das bei jeder Hinrichtung schlägt. Keine Angst! Es schlägt nicht Ihre letzte Stunde. Die Glocke soll Sie nur entführen in die Zeit meiner Romane, als es in Schongau, nun ja … etwas derber zuging. Auch hier auf dem Schongauer Marienplatz, dem Zentrum der Stadt. Meine Urahnen dienten Schongau über dreihundert Jahre als Henker. Einen von ihnen, den Scharfrichter Jakob Kuisl, der im 17. Jahrhundert hier lebte, kennen Sie aus meinen Büchern. Über ihn, aber auch über seine vorwitzige Tochter Magdalena, den kaffeesüchtigen Arzt und Schwiegersohn Simon und über viele andere meiner Romanfiguren sollen Sie während dieser Führung mehr erfahren. Und natürlich auch etwas über die damalige Zeit und über Schongau!

Früher, im Mittelalter, lag die Stadt ein paar Kilometer weiter nordwestlich. Im 13. Jahrhundert baute man sie hier auf dem Berg neu auf, geschützter und näher am Lech, einem der Hauptverkehrswege damals. Der Brunnen, den Sie vor sich sehen, stammt zwar aus dem 20. Jahrhundert, aber schon 1675, also zur Zeit von Jakob Kuisl stand hier ein Stadtbrunnen mit einer Mariensäule. Im Süden sehen Sie das große Ballenhaus, nach Norden geht geradezu die sogenannte Münzstrasse, die Hauptstraße der Altstadt, auf der damals die Märkte abgehalten wurden.

Hören Sie die Gänse schnattern, das Feilschen der Marktweiber, das Grunzen der Schweine …? Sehen Sie das Fuhrwerk mit Weinfässern, das zum Lechtor unterwegs ist? Treten Sie nur schnell zur Seite, bevor Sie noch überfahren werden! Und das da hinten, die junge Frau mit dem Kopftuch … ist das nicht die Henkerstochter Magdalena? Tatsächlich, sie ist es! Im ersten Band der Serie hat sie hier auf dem Markt eben Naschwerk gekauft, das sie jetzt an die Kinder verteilt. Erinnern Sie sich? Jetzt geht sie weiter! Und ein Fremder mit einer knochigen Hand folgt ihr …

Wir sollten ihr ebenso folgen, denn Magdalena wird uns noch an viele andere spannende Plätze in der Stadt bringen. Sind Sie bereit? Dann weichen Sie den Bettlern aus, die sich am Markttag vor der Kirche tummeln, treten Sie nicht in die Pferdeäpfel und in den stinkenden Unrat in den Gassen und kommen Sie mit mir. Und immer schön die Hand an der Börse lassen! Den letzten Taschendieb hat Scharfrichter Kuisl erst letztes Jahr die Finger abgehauen.

Kontakt

Marienplatz, 86956 Schongau, Deutschland

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