Bockerlbahnweg

Die Tour

Vom Bahnhof, dem Endpunkt der ehemaligen 'Bockerlbahn' (1919-1927), einer Schmalspur-Walbahn zum Holz-Abtransport nach einem verheerenden Windbruch im Spitzinggebiet (Gäste- Information  mit Hinweistafel 1), gehen wir zunächst auf der Wendelsteinstraße in westlicher Richtung, an der Einmündung der Brecherspitzstraße und am Wertstoffhof vorbei, nach etwa 200m links in die Bodenschneidstraße abbiegend und leicht ansteigend bis zur Hinweistafel (Tafel 1a) an der Weindl-Lenz-Straße. Weiter geht es bis zur nächsten Abzweigung, nach links in die Stolzenbergstraße und weiter bis zur Dürnbachstraße. Die „Bockerlbahn“ führte hier über die damals noch unbebauten Grundstücke und die Dürnbachbrücke zum heutigen Stockeralmweg.

Unser Wanderweg verläuft auf der Dürnbachstraße nach rechts leicht ansteigend bis zu dem nach etwa 150m nach links abzweigenden Fußweg mit Brücke über den Dürnbach (Tafel 2). Nach einem kurzen Stück auf der Krettenburgstraße führt die Wanderung scharf nach rechts zum Stockeralmweg. Hier ist man wieder auf der früheren Gleistrasse (Übersichtstafel 2a an einer Bank). Der Weg, weiter in Richtung Süden, quert zunächst den Ankelbach, der damals ( 1919 – 1927) mit einer bautechnisch bemerkenswerten Holzbrücke überwunden wurde (Hinweis –Tafel 3).

Der Forstweg führt an einer Kiesgrube vorbei, es folgen die Abzweigung zur Ankelalm und zur Brecherspitze, die Querung des Laubenriesgrabens und eines weiteren Grabens südlich davon und am Ende des Stockeralmweges der 3. Bremsberg der ehemaligen Holzbahn. (Erläuterung über die Funktion der Bremsberge auf den Tafeln 6 und 6a).

Der jetzt schmale, steil ansteigende Wiesenweg überwindet eine Höhe von etwa 60 m in Serpentinen. Von hier verläuft der Weg weiter südwärts wieder auf der Gleistrasse zum Fuß des 2. Bremsberges und zur Stockeralm. Da hier Almbetrieb herrscht, soll der 2. Bremsberg über den von der alten Spitzingstraße herführenden Wanderweg umgangen werden.

Nach der Stockeralm quert der Weg den Bach; man geht dann auf dem vorgenannten Wanderweg durch den Wald steil aufwärts wieder zur Bahntrasse und   der früheren Skiabfahrt unterhalb des 1. Bremsberges. Wenn man von hier (Tafel 8) etwa 250 m nach rechts abbiegt, dann kommt man zu den Fundamentresten der ehem. Windenstation oberhalb des 2. Bremsberges. Diese 250 m muss man wieder zurückgehen. Nach der Umgehung des stark zugewachsenen 1. Bremsberges kommt man auf dem Wanderweg aus dem Wald auf eine Almwiese und erreicht den Spitzingsattel. Das Gästehaus rechts an der Straße war die ehemalige Bergstation der 1950 erbauten Gondelbahn von Josefstal zum Spitzingsattel. Sie brachte Wanderer und Skifahrer ins Spitzinggebiet, das heute leicht mit dem Auto erreichbar ist. 1963 wurde diese Bahn schon wieder abgebaut.

Am Spitzingsattel (Tafel 9) führt rechts die Bockerlbahntrasse vorbei am Spitzinghaus zum Parkplatz am Kurvenlift und   weiter auf dem Forstweg im Wald westlich des Spitzingsees zur Zufahrtsstraße der Stümpflingbahn, wir halten uns nach links zur Wurzhütte.

Vor uns liegt der heutige Ort Spitzingsee, dort wo 1919 nach einem verheerenden Windbruch eine Barackenstadt für ein Heer von Holzarbeiten entstand, die in mühevoller Handarbeit die gewaltigen Holzmengen an den Berghängen aufarbeiten und zu den Lagerorten an der Bockerlbahn zum Weitertransport bringen mussten. Vor der „Neuen Wurzhütte“ geht unser Weg bei der Tafel 10 nach rechts in Richtung „Rosskopfhaus“,   auf der alten Trasse oberhalb der Valepper Almen am Almboden vorbei und einige Zeit später durch einen aus dem Felsen gesprengten Trassendurchbruch. Eine Tafel (Nr. 11) zeigt die ehemalige Dampflok bei der Fahrt durch diesen Felsdurchbruch. Kurz danach folgt man dem Weg links und wenig später nach rechts zum Blecksteinhaus.

Wenn man vor der letzten Rechtsabbiegung geradeaus über die Brücke („Rote Valepp“) geht, kommt man zum „Grünanger“. Dort war in der Bockerlbahnzeit ein riesiges Holzzwischenlager. Eine Tafel (Nr.12) an der Valepper Brücke zeigt die damalige Situation. Wir gehen zurück und zum Blecksteinhaus (große Informationstafel).

Südlich des Blecksteinhauses fällt der Weg steil ab. Zum Holztransport nach dem Windbruch von 1919 war hier ein Schrägaufzug eingebaut mit einer sog. Lokomobile in einer Holzhütte, dort, wo heute das Blecksteinhaus steht (Tafeln 13 und 14). Nach etwa 800 m erreicht man die Brücke über die Rote Valepp und den Endpunkt unseres Wanderweges: Ehemaliger Bahnhof Waitzinger Alm (Tafel 15).

Heute ist hier an der Valepper Straße eine Haltestelle der Omnibuslinie von Tegernsee über das Gasthaus „Forsthaus Valepp“ zum Spitzingsee; von dort besteht eine Busverbindung weiter zum Bahnhof Fischhausen-Neuhaus im Stundentakt. Verschiedene Einkehrmöglichkeiten gibt es am Spitzingsee und im Blecksteinhaus.

Die Straße an unserem Endpunkt Waitzinger Alm führt nach Süden weiter zur Berggaststätte „Forsthaus Valepp“. Die gesamte Wegstrecke des Bockerlbahn- Wanderweges beträgt etwa 12 km und ist mit Ausnahme der etwas steileren Bremsberge bequem mit festem Schuhwerk begehbar. Die Gehzeit beträgt etwa 3 ½ Stunden, der Höhenunterschied zwischen Bahnhof Neuhaus und Spitzingsattel etwa 320 m; die Wanderung ist auch in Etappen (Spitzingsattel, Wurzhütte, Blecksteinhaus) und in der Gegenrichtung zu empfehlen. Der Wegverlauf ist mit 20 Hinweistafeln beschildert. Sie zeigen Orientierungskarten und historische Fotos der ehemaligen Bockerlbahn mit ihrer interessanten Geschichte und geben technische Erklärungen.

Was ist das Besondere an dieser Wanderung?

  • die faszinierende Technik einer ehemaligen Waldbahn in der Bergregion mit technischen Finessen, vielen Brücken und Steilstufen; sie wird auf 20 Hinweistafeln erläutert
  • der eindrucksvolle Kraftakt, der einem bewusst gemacht wird; in der schweren Zeit nach dem 1. Weltkrieg konnte mit einem Heer von bergerfahrenen Waldarbeitern in mühevoller Handarbeit eine Unmenge an Holz aufbereitet und abtransportiert werden; die kurze Planungs- und Bauzeit, die schwierige Unterkunft und Versorgung der vielen Hilfskräfte in der Notzeit nötigen einem volle Bewunderung ab.
  • Sie erleben eine reizvolle, abwechslungsreiche Landschaft bei dieser Wanderung durch Bergmischwald, am idyllischen Spitzingsee entlang, über bewirtschaftete Almgründe und im pflanzenreichen Hochtal der Valepp.

WF, PvU

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
494 hm
Abstieg
361 hm
Tiefster Punkt 804 m
Höchster Punkt 1134 m
Dauer
4:00 h
Strecke
12,1 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Schliersee

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Züge der Bayerischen Oberlandbahn verkehren stündlich ab München nach Fischhausen-Neuhaus.

Anfahrt

A8 bis Ausfahrt Weyarn, über Staatsstraße 2072 und B307 nach Schliersee

Parken

Parkplätze am Bahnhof Fischhausen-Neuhaus

Weitere Informationen

Sicherheitshinweise

Alle Angaben ohne Gewähr. Das Begehen und Befahren der hier beschriebenen Touren erfolgt auf eigenes Risiko.