Start
Bludesch Dorfzentrum
Ziel
Thüringen
Weg
In Bludesch führt unser Weg vom Dorfzentrum zur St. Nikolauskirche im Ortsteil Zitz mit einer kulturgeschichtlichen Sehenswürdigkeit besonderer Art. Das Kirchlein mit dem steinernen Turmhelm ist eines der ältesten Gotteshäuser Vorarlbergs und zugleich in der Ausstattung mit mittelalterlichen Fresken und eigentümlichen Sitzbalken bemerkenswert. Von dort gehen wir ein paar Minuten auf der alten Landstraße bis zur Abzweigung eines bergauf führenden Waldwegs, der als Vanovagasse bekannt ist. Der Name – eine Verballhornung der ursprünglichen Bezeichnung Via Nova – erinnert daran, dass diese „neue Straße“ schon im Mittelalter gebaut wurde. Die Bruchsteinmauern oberhalb des Weges dienten lange Zeit vor allem der Nutzung dieses Sonnenhangs als Weinberg.
Die Route führt im Thüringer Ortsteil Vogelsang aus dem Wald heraus auf die Hangterrasse von Montjola, wo wir auch an einem schönen Weiher vorbeikommen. Ein paar Minuten gehen wir durch eine Verebnung, die gegen Ende der Eiszeit am Rande des Ill-Lutz-Gletschers aufgeschottert wurde. Bei den Häusern von Quadern biegen wir auf einen Feldweg ab, der sich durch ebenfalls eiszeitlich modellierte Hanglagen zu den Wiesen von Bargrand und von dort zum Thüringerberger Ortsteil Außerberg-Gaden ansteigt. Nach dem Überqueren der Landessstraße biegen wir in einem kleinen Hangtobel von der Zufahrt ab auf einen unscheinbaren Wiesen- und Waldpfad. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlief hier die Fahrwegverbindung zwischen Schnifis und Thüringerberg. Auf diesem alten Walserweg gelangen wir bald auf die dorfnahen Wiesen und durch das Schlosstobel zur Dorfmitte und Pfarrkirche von Thüringerberg.
Hier bietet sich die Wahl, die Wanderung mit schönen Ausblicken zum Rätikon und einer gemütlichen Einkehrrast zu beenden und mit dem Bus ins Tal zu fahren oder auf einer einstündigen Bergabwanderung einen weiteren interessanten Kulturweg kennen zu lernen. Im zweiten Fall queren wir auf der Landesstraße das Schlosstobel und biegen gleich danach auf ein kaum befahrenes Sträßchen ab. Auf diesem erreichen wir nahe am Tobel durch die östlichen Wiesen von Bargrand in 20 Minuten die untere Straßenbrücke über das Schlosstobel. Dort wechseln wir nochmals auf die andere Tobelseite und gelangen schon wenige Minuten später in den Schlosswald mit der Ruine Blumenegg. Die im Mittelalter von den Montforter Grafen erbaute Burg war der Mittelpunkt der Herrschaft Blumenegg, die sich von der Lutzmündung in die Ill bis ins innere Große Walsertal erstreckte. Von 1612 bis 1802 war die Burg im Besitz des Klosters Weingarten. Der zum Schloss ausgebaute Verwaltungssitz brannte 1774 ab und wurde danach nicht mehr aufgebaut.
Auf dem alten Schlossweg geht es im Bergwald weiter talwärts zum Ausgang des Großen Walsertales. Zuletzt gelangen wir auf einer Werksstraße zur viel befahrenen Walgaustraße, folgen dieser aber nur ein kurzes Stück auf einem Fußweg bis zur Einmündung in die Alte Landstraße. Auf dieser spazieren wir ins alte Ortszentrum von Thüringen und zur Bushaltestelle beim Gemeindeamt.
