Bert-Rinesch Klettersteig auf den Großen Priel (2.515m)

Parkplatz Polsterlucke
Prielschutzhaus im Sommer
Abstieg über die seilversicherte Brotfallscharte ins Kühkar
Topo Bert Rinesch Klettersteig
Der Große Priel voraus
Zustieg zum Kettersteig - rote Punkte markieren den Weg
Beim Einstieg in den Bert Rinesch Klettersteig
Senkrechte Leiternpassage schaut guat aus - aber nicht für die Arme
Senkrecht klettert man nach oben
Nach der Lokomotive
Bei Nässe umso schwieriger - der lange Plattenquergang
Fulminanter Quergang
Blick nach vorn zur steilen Wandstufe (D)
Die überhängenden Leitern
Querung zur Rinne (B)
Der lange Südostgrat (A und B)
Nebelschwaden ziehen durch
Der Gipfel ist zum Greifen nahe

Die Tour

Schon beim langen Zustieg ist eine ordentliche Portion Kondition gefragt, im Klettersteig darf zusätzlich gehörig zugepackt werden, ehe der alpine Abstieg wieder Ausdauer und Konzentration die eignen Grenzen aufzeigen lässt.

Der Bert-Rinesch-Klettersteig fordert aufgrund seiner Länge, Schwierigkeit und Ausgesetztheit jeden Alpinisten. Er zählt zu den größten und anspruchsvollsten Steiganlagen in den Ostalpen.

Autorentipp

Bei Übernachtung im Prielschutzhaus  bietet sich die Spitzmauer (2.446 m) über den leichteren Stodertaler-Klettersteig (B) oder von der Welser Hütte der Schermberg (2.396 m) über den Tassilo-Klettersteig (C) in großartiger Landschaft perfekt an (Beschreibung hier auf alpenvereinaktiv.com).

Info

Schwierigkeit
D
schwer
Aufstieg
1955 hm
Abstieg
1954 hm
Tiefster Punkt 604 m
Höchster Punkt 2510 m
Dauer
10:27 h
Strecke
17,9 km

Details

Zustieg 800 m, 2:30 h
Wandhöhe 700 m
Kletterlänge 1300 m, 3:00 h
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz GH Johannishof (610 m) nach Hinterstoder

Ziel

Parkplatz GH Johannishof (610 m) nach Hinterstoder

Weg

Der Zustieg vom Parkplatz (610 m) zieht sich zunächst am Schiederweiher sowie Brunnhäusl bis zur Talstation der Materialseilbahn ewig flach dahin. Ohne wesentliche Höhenmeter gemacht zu haben, wird der Wanderweg (Nr. 10, 201) nun steil und führt an Wasserfällen sowie am Kleinen Ofen vorbei, immer entlang der Materialseilbahn bis zum Prielschutzhaus, das sich ideal für eine Nächtigung anbietet, plant man die Tour in 2 Tagen.(800 Höhenmeter, 2 1/2 Stunden)

Nach verdienter Rast (oder Nächtigung) folgt man dem Wanderweg (Nr. 260) zum Großen Priel weiter bis zu einer Weggabelung auf 1.570 m und zweigt kurz darauf rechts auf den, mit roten Punkten markierten Weg, über ein Geröllfeld zum Einstieg des Klettersteiges ab. Sieht man am Grat zum Goldkar ein Felsenfester, ist der Weg richtig. (450 Höhenmeter, 1 Stunde)

BERT-RINESCH-KLETTERSTEIG (700 Höhenmeter, 1300 Klettermeter, Schwierigkeit D)
Über einen steilen Einstiegsfelsen (C), der mit Trittbügeln versehen ist, steigt man in eine Scharte „Lokomotive“ auf. Die luftigen, überhängenden Leitern (C) führen ins Goldkar hinunter, zu einer langen, oft feuchten und somit rutschigen Plattenquerung (B/C, dann C). Jetzt dürfen die Ärmel hochgekrempelt werden, da eine sehr steile und kräfteraubende Felsplatte (D und C/D trotz Tritthilfen) erklommen werden muss. Nach einer kurzen, ausgesetzten Querung (B/C) wartet schon der nächste Gewaltakt über eine ausgesetzte, senkrechte Leiternpassage (lange D und C, später wieder C/D), die über einen Felsspalt führt. Eine Kurzsicherung kann da schon nützlich sein, sollten einem die Kräfte bei den schwierigen Stellen verlassen. Der schwerste Abschnitt ist nun geschafft! Es geht ab sofort „einfacher“ mit einer kurzen, dafür überhängenden Stelle zu einer Rinne und von dort weiter über den langen Südgrat zum Gipfel (B/C, C, dann viel A und B). Hoffentlich hat das Erlebnis soviel Spaß bereitet, dass das traumhafte Panorama noch genossen werden kann (sofern Nebel oder Wolken die Sicht nicht behindern). 3 Stunden Kletterzeit

Nach einer ordentlichen Stärkung folgt man den markierten sowie gut ausgeschilderten Weg (Nr. 260) über die Brotfallscharte. Der alpine Abstieg ist ab der Brotfallscharte bis auf die Altschneefelder ins Kühkar mit Drahtseilen versichert und setzt Trittsicherheit voraus. Vorsicht auch auf den eventuellen Firnfeldern, die sich bis in den Hochsommer halten können. Ist der bereits bekannte Wegweiser auf 1.530 m erreicht, gelangt man via Prielschutzhaus zum Parkplatz. in Hinterstoder zurück . 1900 Höhenmeter, 3 1/2 Stunden

Anreise

Anfahrt

Von der A9 bei St. Pankraz oder Windischgarsten abfahren und nach dem Ortskern in Hinterstoder beim GH Johannishof parken. In der Haupsaison kaum freie Parkplätze vorhanden!

Parken

Parkplatz GH Johannishof

Weitere Informationen

Ausrüstung

Komplette Klettersteigausrüstung (Helm, Brust- und Hüftgurt, Klettersteigset), Handschuhe, eine Kurzsicherung für Foto- und Verschnaufpausen, für Schwächere ein Sicherungsseil, im Frühjahr eventuell Steigeisen für den Abstieg, Wanderstöcke sind für die lange Wanderung ratsam.
Bei Nächtigung zusätzlich Hygieneartikel, Hüttenschlafsack und AV-Ausweis (Ermäßigung)

Sicherheitshinweise

Für das umfangreiche Programm am „Leitern-Klettersteig“ sind stabile Wetterbedingungen unbedingt ein muss, will man nicht am „Blitzableiter“ gegrillt werden! Nur für Geübte mit alpiner Erfahrung - kein Notausstieg vorhanden! Achtung auch auf erhöhte Steinschlaggefahr.

Der Große Priel ist bezüglich Wetterumschwung sehr tückisch, da man herannahende Gewitterfronten von Westen im Klettersteig erst dann wahrnimmt, wenn es vielleicht zu spät ist. Sturzbäche verursachen auf den glatten Felswänden innerhalb kurzer Zeit einen regelrechten Steinschlaghagel! Es ist auch mental nicht angenehm, wenn man den Blitzableiter in der Hand hält, der über den gesamten Gipfelgrat herausragt.
Da ich diese Situation selbst erleben durfte und wir mit einem 50m Seil den Notausstieg in das Goldkar durchgeführt hatten, ist mir dieser Hinweis sehr wichtig – also Vorsicht, auf die Wettervorhersage ist nicht immer verlass und das Gewitter ist schneller da, als einem lieb ist!

Auf-, Zu-, und Abstieg sind gut beschildert und markiert