Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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934 hm |
Abstieg
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934 hm |
Tiefster Punkt |
DAV-Haus Spitzingsee 1124 m |
Höchster Punkt |
Aiplspitz 1759 m |
Dauer
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5:30 h |
Strecke
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11,4 km |
Auf einsamen Wegen zum Aiplspitz
Die Tour
Eine Bergwanderung auf wenig begangenen Pfaden zu einem schönen Aussichtsberg in den Bayerischen Voralpen, die insbesondere im Gipfelanstieg alpine Gefühle aufkommen lässt.
Der Aiplspitz lässt schon aus der Ferne erkennen, dass er einen interessanten felsigen Gipfelbereich hat. Wer über die notwendige Trittsicherheit im ausgesetzten Schrofengelände verfügt und wem leichte Kletterstellen nichts ausmachen, der wird sich bei der Besteigung über dessen Nordseite wohlfühlen. Erstaunlich, dass ein 1700er mit solch einem interessanten Gipfel aufwarten kann.
Während viele Wanderer und Tagesausflügler die nicht allzu weit entfernte Rotwand besuchen, treffen wir am Aiplspitz vergleichsweise wenig Menschen an, was wahrscheinlich am ungezähmteren Charakter des hier beschriebenen Gipfels liegt.
Der insgesamt subalpine Charakter dieser Tour wird durch saftige Almlandschaften geprägt und die Wanderung wird mit mit der Einkehr in der Schönfeldhütte kulinarisch abgerundet.
Autorentipp
- die verschiedenen Käsesorten auf der Jägerbauernalm probieren
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik |
Beste Jahreszeit
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Wegbeschreibung
Start
DAV-Haus Spitzingsee bzw. am Spitzingsattel nördlich des Spitzingsees
Ziel
wie Start
Weg
Wir laufen vom DAV-Haus Spitzingsee die Teerstraße nördlich bis zum Spitzingsattel (fünf bis zehn Minuten), wechseln die Straßenseite und gehen zum äußeren linken Teil des Parkplatzes. Dort zweigt unser Pfad ab. Anfänglich noch in einigen Serpentinen über eine Weide führend, taucht dieser im Verlauf in montanen Wald ein. Sanft ansteigend geht es vorwärts, zwischendurch ab und zu mal kleinere Schutt bzw. Geröllflächen überquerend. Einmal muss im zweiten Drittel dieses Abschnittes eine Steilstufe überwunden werden, die bei nassem Untergrund (felsdurchsetzter Waldboden) Trittsicherheit verlangt.
Nach einer guten Stunde mündet dieser schöne Pfad in einen anderen Weg (Wanderweg 642), auf dem wir uns rechts halten. Schon nach 20 Minuten verlassen wir die montane Waldstufe und erreichen den oberen Rand eines riesig großen Kessels, an dem wir links haltend (südostwärts) weiter in Richtung Jägerbauernalm (1544 m) wandern (fünf Minuten).
Hier werden wir am Wegesrand durch ein bunt beschriebenes Schild begrüßt, auf dem vor allerhand frei umherlaufenden Lebewesen "gewarnt" wird. Prompt kommt auch schon eine grunzende gefleckte Sau mit dem Schwanz wedelnd auf uns zu gerannt. Sie scheint sich über unseren Besuch wahrlich zu freuen. Wir entdecken noch Anco, das Alpaca und ein paar Ziegen, bevor wir an der Alm links leicht ansteigend weiter laufen. Kurze Zeit später stehen wir auf einem Sattel (1568 m), auf dem wir einen schönen Überblick haben.
Von hier steigen wir ostwärts in Richtung der Benzingalm ab, die wir nach 35 Minuten seit der Jägerbauernalm erreichen.
Die nächsten zehn Minuten ab der Benzingalm verlaufen ohne nennenswerte Höhenunterschiede ostwärts (WW 641a), bis wir uns an einem Wegkreuz rechts halten und den Zustieg unseres Zielberges beginnen. In zahlreichen Serpentinen geht es aufwärts (WW 641). Nach 45 Minuten und 220 Höhenmetern haben wir den Nordgrat erreicht, der zunächst noch fünf Minuten durch Latschenvegetation verläuft.
Jetzt wird es ernst, denn ab jetzt wechseln sich kurze Gehpassagen und Kletterstellen im ersten Schwierigkeitsgrad ab - oft ausgesetzt und durch nicht immer ganz festes Schrofengelände führend. Das geht eine knappe halbe Stunde so, dann taucht nach einer Links-Rechtskurve im Gehgelände plötzlich das Gipfelkreuz des Aiplspitz (1759 m) vor uns auf.
Der Abstieg verläuft weniger ausgesetzt, aber einige kraxelige Stellen, u. a. mit Seilversicherung, kommen auch hier vor - aber insgesamt um einiges leichter (rot). Nach gut zehn Minuten erreichen wir das Tanzeck (1703 m).
Am nächsten Abzweig, an dem es rechts optional zum Jägerkamp ginge, bleiben wir auf Geradeauskurs, denn wir möchten die Schönfeldhütte (1410 m) ansteuern, die wir nach einer dreiviertel Stunde seit dem Tanzeck erreichen.
Der Abstieg von der Schönfeldhütte, anfangs südlich, später westlich/nordwestlich (WW 643) auf unschwierigen Pfaden dauert etwas weniger als eine Stunde, dann haben wir das Ende dieser Wanderung erreicht.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
- mit der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) regelmäßige Verbindungen aus München (i. d. R. stündlich) zum Bahnhof Fischhausen-Neuhaus (Richtung Bayrischzell)
- vom Bahnhof Fischhausen-Neuhaus mit dem Bus 9562 bis zur Haltestelle "Spitzingsattel" (an Bahnzeiten angepasste Abfahrtzeiten)
Anfahrt
- aus München die A 8 in Richtung Salzburg
- Ausfahrt 98 (Weyarn), dann rechts halten
- über die Münchener Str., im Verlauf Miesbacher Str. und Landstraße in Richtung Miesbach fahren
- in Miesbach anfangs die B 472, später die B 307 in Richtung Schliersee fahren
- hinter Neuhaus rechts auf die Spitzingstraße abbiegen und diese bis zum Spitzingsattel fahren
Parken
- Parkplatz am Spitzingsattel (kostenpflichtig)
Weitere Informationen
Einkehrmöglichkeit in der Schönfeldhütte (Alpenvereinshütte, ganzjährig geöffnet, kein Ruhetag, Betriebsferien meist von Mitte November bis Mitte Dezember)
Ausrüstung
- normale Bergwanderausstattung
- festes Schuhwerk (Kategorie B)
- ggf. Stöcke
Sicherheitshinweise
Auf dem aufgelassenen Steig zwischen dem Spitzingsattel und dem Weg 642 zur Jägerbauernalm ist Trittsicherheit erforderlich - es gibt einige Kraxelstellen an stark abschüssigen Stellen.
mehrere ausgesetzte und ungesicherte Kletterstellen im I. Schwierigkeitsgrad (UIAA) im teils etwas brüchigen Schrofengelände an der Nordseite des Aiplspitz (schwarzer Weg) - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich!
- eine Kletterstelle im I. Schwierigkeitsgrad und zwei seilversicherte Stellen im Abstieg auf dem Südwestgrat des Aiplspitz (im letzten Drittel kurz vor dem Tanzeck)