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Armengemach
Foto: Barbara Neyer, Amt der Vorarlberger Landesregierung - Kultur
Beschreibung
Das Vorsäss Armengemach diente vielen Schoppernauer Landwirten als Zwischenstation zur Hochalpe. Die Felders hatten ihr Vorsäß in Hinterhopfreben. Dort lernte Franz Michael die gleichaltrige Nanni kennen – eine Begegnung, die sein Leben veränderte. (Audio)
Felder, Liebender und Geliebter
Die Vorsäßzeit 1857 brachte eine entscheidende Wende in Franz Michael Felders Leben: In Hinterhopfreben, wo er sein Vorsäß hatte, traf er auf Anna Katharina Moosbrugger aus Au. Der Blick des Mädchens ging ihm „durch Leib und Seele“, wie er sich später erinnerte: Felder verliebte sich.
Seelenverwandte
Nach dem Vorsäß sahen sich die beiden regelmäßig, schrieben einander Briefe, führten gemeinsam Tagebuch. Felders sah das Leben positiver: „Ich liebte mich mehr, seit ich mich von ihr geliebt glaubte.“ In Nannis Familie und im Dorf wurde die Beziehung zwar nicht gern gesehen, doch 1861 feierte das Paar Hochzeit.
Nanni war nicht nur eine tüchtige Hausfrau, Bäuerin und bald liebende Mutter. In ihr hatte Felder eine Seelenverwandte gefunden, die seinen Bildungshunger und sein Interesse für Literatur teilte, die sich sogar selbst literarisch betätigte. Tatkräftig unterstützte sie Felder, korrigierte seine Manuskripte, verfasste Reinschriften.
„Alles, alles verloren“
Als Nanni am 31. August 1868 nach knapp sieben Ehejahren starb und Felder mit fünf Kindern zurückließ, brach eine Welt für ihn zusammen: „Ich hab meinen Schutzengel alles alles verloren.“ Mit diesem Schicksalsschlag sei ihm alle Schaffenslust genommen, so Felder kurz nach ihrem Tod in einem Brief.
Dennoch raffte er sich auf Anraten eines Freundes hin auf, seine Selbstbiografie zu schreiben. Darin setzte er auch seiner Frau ein Denkmal, „wie es noch selten einer Wäldlerin wurde“. Einen Monat nach Fertigstellung, am 26. April 1869, folgte Franz Michael Felder seiner Nanni ins Grab.