Angelmauer über Mandlalm und Westschlucht (SG I+)

Angelmauer (links) und Schwarzkogel (rechts) von unterhalb der Öttlreith aus gesehen
Die Angelmauer von unterhalb der Öttlreith aus gesehen
Angelmauer (rechts), Teufelsmauer (Mitte) und Großer Priel von der Öttlreith aus gesehen
Angelmauer (links), Schwarzkogel (Mitte) und Kleiner Priel von der Öttlreith aus gesehen
Die Angelmauer von der Öttlreith aus gesehen
Bei der Öttlreith
Bei der Öttlreith
Ostrawitz, Brandleck, Kleiner Hochkasten, Großer Hochkasten und Spitzmauer (v.l.n.r.)
Großer Hochkasten (links) und Spitzmauer (rechts)
Die Angelmauer von der Mandlalm aus gesehen
Gebäudereste auf der Mandlalm
Auf der Mandlalm
Auf der Mandlalm
Am Gipfel der Angelmauer: Blick in Richtung Schwarzkogel
Blick vom Gipfel der Angelmauer in Richtung Teufelsmauer (Mitte) und Großer Priel (links)
Blick vom Gipfel der Angelmauer in Richtung Teufelsmauer (rechts) und Großer Priel (links)
Blick vom Gipfel der Angelmauer in Richtung Großer Priel (rechts) und Spitzmauer (links)
Blick vom Gipfel der Angelmauer in Richtung Hinterstoder
Der Südgrat der Angelmauer
Blick vom Gipfel der Angelmauer zum Schwarzkogel – im Hintergrund das Sengsengebirge
Blick vom Brennert („Wilde“) auf den Prielkamm mit der Angelmauer (3. Gipfel von rechts)
Blick vom Brennert auf Angelmauer (Mitte), Schwarzkogel und Kleiner Priel (rechts)
Teleblick vom Brennert auf die Angelmauer
Teleblick von der Steyrsbererreith auf die Angelmauer
Stendelwurz
Stendelwurz
Aufstiegsroute auf die Angelmauer über die Westschlucht

Die Tour

Eine sehr explorative Tour für konditionsstarke Karst-Enthusiasten, die auch den Latschenzweikampf nicht scheuen - oberhalb der Mandlalm ist dieser Aufstieg vollkommen weglos.

Die Westschlucht der Angelmauer wurde meines Wissens bisher überhaupt noch nie dokumentiert. Man kann auch davon ausgehen, dass es nur sehr wenige Menschen gibt, die dieses Gebiet je schon selbst gesehen haben – und das, obwohl es sich bei der hier beschriebenen Route um den leichtesten Aufstieg auf die Angelmauer handelt, bei dem SG II nirgends erreicht wird. Dementsprechend ist die Westschlucht auch gut für einen Abstieg vom Gipfel geeignet.

Damit ist eine Besteigung der Angelmauer möglich, ohne einen Abschnitt des Prielkammes mit seinen Herausforderungen meistern zu müssen. Natürlich lässt sich die Westschlucht auch mit einem Aufstieg über den Südgrat (SG II-) der Angelmauer kombinieren, zu dem es seit 2012 Besteigungsberichte gibt.

Gemeinsam ist allen Varianten von Süden aus, dass zwischen der Mandlalm und dem offenen Felsgelände eine stark mit Latschen bewachsene Karstzone zu überwinden ist, in der es den Gämsen nicht überall gelingt, begehbare Latschengassen frei zu halten. Dementsprechend muss man hier darauf gefasst sein, einige Meter an Latschendickicht ohne Durchstieg zu überwinden, um von einem Geröllfeld zum benachbarten zu kommen. 

Autorentipp

Man kann einen Aufstieg auf die Angelmauer über die Mandlalm auch hervorragend mit dem Ostteil des Prielkammes verbinden und so den Rückweg über den Kleinen Priel absolvieren.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1575 hm
Abstieg
1575 hm
Tiefster Punkt 583 m
Höchster Punkt 2102 m
Dauer
10:00 h
Strecke
20,2 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Hinterstoder Ort

Ziel

Hinterstoder Ort

Weg

Vom hinteren Ende des großen Parkplatzes in Hinterstoder aus geht man ein Stück weit die Steyr aufwärts, um sie dann auf einer Brücke zu überqueren. Danach folgt man den Hinweistafeln „Öttl“ und geht bei der Abzweigung zum Kleinen Priel geradeaus weiter, über eine zweite Brücke und bei einer weiteren Wegverzweigung wieder geradeaus („Öttlrunde“). Bei einer beschilderten Abzweigung folgt man der Hinweistafel „Öttl“ nach links und erreicht über einen Waldweg das Gut Öttl und dahinter eine Forststraße, in die man nach rechts einbiegt. Bei der ersten Weggabelung geht man rechts und folgt einem Fahrweg bergauf, in dessen zweiter Linkskehre ein Pfad nach rechts abzweigt und in Kehren durch den Wald hochführt. Dieser schöne Jagdsteig mündet kurz vor der Öttlreith in eine Forststraße, der man nach rechts und bergauf folgt, um das alte Gebäude der Öttlreith samt Brunnen zu erreichen und ggf. die Wasservorräte zu ergänzen. Danach folgt man weiter dem Fahrweg und hält sich bei zwei Rechtsabzweigungen jeweils geradeaus. Nach der zweiten Abzweigung geht es kurz bergab bis zu einer T-Kreuzung, wo man sich rechts hält, um einem Forstweg folgend wieder bergauf zu gehen, vorbei an einer Jagdhütte, bis zu einer Weggabelung, wo man scharf nach rechts abbiegt. In einem großen Linksbogen überquert man danach einen Geländerücken und geht im benachbarten Talkessel bis ans Ende der Forststraße weiter.

Knapp vor seinem Ende führt der Fahrweg kurz bergab und nach links zweigt eine Rampe in den Wald ab. Hier beginnt der alte Pfad zur Mandlalm, dessen unterster Abschnitt fast unsichtbar ist. Der selten begangene Steig ist mit einzelnen Steinmännern gekennzeichnet und führt zunächst in Kehren durch lichten Wald bergauf, später schräg nach rechts über eine flache Schrofenwiese und entlang von Steinmännern in gerader Linie weiter unter einer niedrigen Schrofenwand vorbei, bis er ein kleines Kar erreicht, wo der Weg einen Linksknick macht und einer flachen, baumbestandenen Rinne folgt. Nach einigen hundert Metern ist es wichtig, nach rechts hinauf auf einen Schrofenrücken zu steigen, hinter dem sich die karstige Grasfläche der ehemaligen Mandlalm verbirgt.

Für den Zustieg zur Angelmauer geht man an den hölzernen Resten eines ehemaligen Almgebäudes vorbei und steigt nach rechts in einer flachen, baumbestandenen Wiesenrinne, die von schrofigen Felsen durchsetzt ist, weiter auf. Am Ende dieser Rinne schwenkt man nach links in eine weitere, steinige Rinne ein, die mit Latschen bewachsen ist. Dieser Rinne folgt man in ihrem schrofigen Verlauf durch Latschen hindurch, bis man unter einer glatten weißen Karstwand steht, die man rechts umgeht, um ein kleines Kar zu erreichen, das von einer rillendurchzogenen, glatten Karstplatte dominiert wird. An deren linkem Rand führt eine Risszone nach oben, die leicht besteigbar ist und zu einem langen Geröllfeld hoch leitet. An dessen oberem Rand muss man sich einen „Durchstieg“ durch die Latschen nach links erkämpfen, um dem deutlicher werdenden Wandfuß folgen zu können, kurz auch immer wieder einmal bergab. Man geht am Wandfuß entlang taleinwärts und meist bergauf so weit, bis eine deutliche Rampe sichtbar wird, die sich schräg in die felsige Westseite der Angelmauer hineinzieht und offensichtlich gerne vom Gämsen begangen wird. Dieser mit Schutt bedeckten Rampe folgt man bergauf, bis sie sich verläuft, und geht noch ein kurzes Stück in gerader Linie weiter. Danach öffnet sich nach rechts eine markante Schlucht, an deren (von unten gesehen) linkem Rand man in einer Nebenrinne relativ einfach aufsteigen kann (SG I+). Man folgt der steilen „Westschlucht“ hinauf bis etwa zu ihrer Mitte und quert dort nach rechts über eine Felsrippe hinaus, hinter der ein grasiges Band beginnt, das schräg nach rechts steil, aber ohne weitere Schwierigkeiten bis auf den Südgrat der Angelmauer führt, wo man nach links problemlos den Gipfel erreicht.

Für den Abstieg auf derselben Route folgt man dem Südgrat bergab bis zu einem kleinen Sattel vor einem markanten Felsenkamm, der nach links glatt und plattig abfällt. Hier biegt man scharf nach rechts ab, um der Wiesenrampe steil bergab zurück zur Westschlucht zu folgen, diese zu überqueren und an ihrem (von oben) rechten Rand abzusteigen und ganz unten in einem Linksbogen den Fuß der Felsabhänge zu erreichen. Über die Schuttrampe steigt man zurück bis ins Kar ab und versucht, auf derselben Route wie am Hinweg wieder die Mandlalm zu erreichen.

Von der Mandlalm aus geht man am alten Pfad bis zur Forststraße zurück, überquert diese und steigt danach weglos durch steilen Wald in gerader Linie und etwas mühsam weiter ab, bis man eine darunter liegende Forststraße erreicht hat. Diesem Fahrweg folgt man nach links und bergab, bis man die markierte Route erreicht, die vom Kleinen Priel herunter kommt und nach rechts zurück zum Ausgangspunkt führt.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug bis zum Bahnhof Hinterstoder und von dort mit dem  Autobus oder mit dem Taxi bis Hinterstoder.

Anfahrt

A9 - Ausfahrt Sankt Pankraz bzw. Roßleithen und weiter bis zum Ort Hinterstoder.

Parken

Großer öffentlicher Parkplatz im Ort Hinterstoder (gebührenfrei)

Weitere Informationen

Prielkamm Ost;

Angelmauer, Schwarzkogel und Kleiner Priel;

Kleiner Hochkasten Ostgrat;

Hebenkas Ostgrat;

Mitterberg und Großer Kraxenberg

Ausrüstung

Wanderausrüstung.

In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte- Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region.

Für den alten Pfad zur Mandlalm ist die Verwendung eines GPS-Tracks empfehlenswert.

Sicherheitshinweise

Die hier beschriebene Route verlangt absolute Trittsicherheit und ausreichende Erfahrung mit weglosem Navigieren im Karstgelände.

Auf dem Weg entdecken