Am Garnmarkt Götzis

Mit dem Abzug eines großen Textilherstellers bot sich für die Marktgemeinde Götzis kurz nach der Jahrtausendwende die Chance, ein großes Areal mitten im Ortszentrum als attraktive Einkaufs-, Wohn- und Geschäftszone von Grund auf neu zu entwickeln. Für die künftige Adresse „Am Garnmarkt“ wurden ab 2004 eine Reihe an Wettbewerben und Projekten zur Bebauung auf den Weg gebracht.

Am Garnmarkt 4 bildet den Auftakt im Süden der Flanierzone. Mit der Großform des Gebäudebestands gegenüber entsteht eine Portalsituation, die im Neubau durch die turmartige Gestalt, durch die vertikale Fassadengliederung und auch im Farbton akzentuiert wird. Im Erdgeschoß sind Einzelhandelsbetriebe untergebracht, Dienstleistungen in den oberen Geschoßen. Eine weitgehend stützenfreie Konstruktion bringt die nötige Flexibilität für die unterschiedlichen Nutzungsansprüche des Geschäftshauses.

Zur selben Zeit wurden auch die Gebäude Am Garnmarkt 6 und 8 errichtet. Neben Wohn-, Büro- und Dienstleistungsflächen fanden hier die Kinderbetreuung und betreubare Wohneinheiten der Gemeinde Platz. Gebaut wurde in Mischbauweise: massive Trag- und Deckenkonstruktion mit dem Stiegenhauskern als Aussteifung, nicht tragende Holzelemente als Außenwand, mit einer Fassade aus schwarz lackierter, sägerauer Fichte und hellen Eternit-Bändern dazwischen. Die Knicke des Baukörpers folgen den Vorgaben des Masterplans.

Ebenfalls im Jahr 2011 wurden Am Garnmarkt 10 und 20 fertiggestellt. Während im einen Objekt Eigentumseinheiten realisiert wurden, steht das andere für gemeinnütziges Wohnen zur Verfügung. Beide Baukörper sind polygonal organisiert, was unkonventionelle Wohnungszuschnitte mit uneinsehbaren Terrassen und attraktive Außenräume möglich macht. Offene Grundrisse und ein großzügiges Atrium zeichnen beide Häuser aus.

Am Garnmarkt 6+8

Architektur: Hermann Kaufmann, 2011

Am Garnmarkt 4

Architektur: Aicher, 2011

Am Garnmarkt 10+20

Architektur: Dietrich | Untertrifaller, 2011