17 - Station: Herdstelle eines steinzeitlichen Hauses & Kunstwerk Paddel

Kunstwerk Boot und Paddel in Dietfurt-Griesstetten im Altmühltal
Nachbau einer eisenzeitlichen Herdstelle in Dietfurt-Griesstetten
Kunstwerk Paddel und Boot in Dietfurt-Griesstetten im Altmühltal

Beschreibung

Die Rekonstruktion bei der Schiffsanlegestelle Dietfurt-Griesstetten zeigt die maßstabsgetreue Nachbildung einer Steinsetzung, die wohl als Feuerstelle genutzt wurden. Außerdem hat der Künstler Hans Arnold das älteste Paddel Bayerns zusammen mit einem Boot aus Rostblech nachgebaut.

Auf einer Fläche von 6.400 m² wurden in den Jahren von 1988 bis 1991 am linken Ufer der Altmühl, östlich der Ortschaft Griesstetten die Reste einer endneolithischen Siedlung der so genannten Chamer Kultur, freigelegt. Das Dorf des 3. Jahrtausends vor Christus war an drei Seiten durch Altwasserarme bzw. Wasserläufe natürlich geschützt. Auf der ungeschützten Seite wurde ein drei Meter breiter und ein Meter tiefer Graben angelegt, den man im Laufe der Zeit einmal erneuerte.

Das älteste Paddel Bayerns
Im Siedlungsareal fanden die Archäologen zahlreiche Reste von Gefäßen mit charakteristischer Leistenverzierung. Daneben gab es auch zahlreiche Spinnwirtel, Felsstein- und Geweihgeräte, aber auch Schmuck aus Muschel und Kalkstein. Als spektakulärster Fund gilt jedoch ein Paddel aus Eichenholz, das sich im feuchten Boden gut erhalten hatte. Das älteste Paddel Bayerns ist ein Beleg dafür, dass unsere Vorfahren die Altmühl bereits damals mit Schiffen befuhren.

Die Archäologen entdeckten darüber hinaus noch insgesamt 57 Steinpflasterungen, die zum Teil Brandspuren zeigten und vormals wohl als Unterbau für Feuerstellen dienten. Die Lage dieser Steinpflaster im Grabungsgelände lässt darauf schließen, dass die Siedlung aus zeilenartig angeordneten, ca. 4 x 5 Meter messenden Wohnbauten in Blockbauweise bestanden haben muss. Hausgrundrisse ließen sich leider nicht mehr erkennen.

Chamer Kultur
Der Begriff umschreibt eine Kultur der späten Jungsteinzeit (Endneolithikum) (3.500 – 2.700 vor Christus). Der Schwerpunkt chamzeitlicher Besiedlung im bayerischen Raum erstreckt sich entlang der Donau zwischen Passau und Ingolstadt. Nach Norden dehnt sich die Verbreitung in das südliche Mittelfranken und in die südliche bzw. mittlere Oberpfalz aus; Richtung Alpenvorland nimmt die Zahl der Chamer Fundstellen ab. Neben dem bereits während der vorausgehenden Zeitstufe bewohnten, naturräumlich günstigen Gebiet, besiedeln die Menschen ab dem Beginn des 3. Jahrtausends vor Christus bis dahin auch weniger bevorzugte Landstriche. Aus der Chamer Kultur sind keine Bestattungen bekannt. Auch ein zur Siedlung von Dietfurt-Griesstetten gehörender Friedhof konnte bei den Ausgrabungen nicht entdeckt werden. Rückschlüsse auf damalige Bevölkerungszahlen, soziale oder gesellschaftliche Vorgänge lassen sich daher kaum ziehen.

In Dietfurt selbst kann im Museum im Hollerhaus ein Überblick über die frühe Besiedelung des Dietfurter Talraumes gewonnen werden. Interessant sind dabei die Dokumentationen der Ausgrabung einer vorgeschichtlichen Siedlung im Bereich der jetzigen Trasse des Main-Donau-Kanals bei Griesstetten.

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